Die Party geht weiter

Für Mark Mobius, Leiter Templeton Emerging Markets Group, ist die Subprime-Krise vorbei. „Die Party in den Schwellenländern geht weiter“, glaubt Mobius, der neben Südafrika und Brasilien den überhitzten chinesischen Aktienmarkt zu seinen Favoriten zählt. Euphorie ortet er bei Infrastruktur und Immobilien. Funds | 25.09.2007 06:06 Uhr
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Mark Mobius, Leiter der Templeton Emerging Markets Group, bescheinigt den Schwellenländern weiterhin eine gute Verfassung und hält sie für angemessen bewertet. „Zwar sind die Aktienkurse in den letzten Jahren kräftig gestiegen, aber die Unternehmensgewinne ebenfalls. Dies bedeutet, dass die Kurs-Gewinn-Verhältnisse angemessen bleiben“, erläutert er auf einer Pressekonferenz in Wien anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von Franklin Templeton Investments in den Emerging Markets. So weist der MSCI Emerging Markets Index momentan ein KGV von 13 auf, der S&P 500 sei mit 14 teurer. „Schwellenländer weisen aber auch ein niedrigeres Preis/Buchwert-Verhältnis bzw. eine höhere Dividendenrendite auf als die USA. Und das, obwohl das schnellere Wachstum eigentlich sogar höhere Bewertungen rechtfertigen würden“, so Mobius weiter. So verzeichneten die Schwellenländer im Zehnjahreszeitraum bis Ende 2006 ein durchschnittliches Gesamtwachstum von 5,8 Prozent jährlich – mehr als doppelt so viel wie das 2,7 Prozent-Wachstum der entwickelten Länder im gleichen Zeitraum.

20 Jahre Schwellenländer

Mittlerweile seien Schwellenländer zu einer bedeutenden Anlagekategorie geworden. Seit der Geburt der Investmentkategorie – 1986 taufte die IFC, eine Tochter der Weltbank, diese Kategorie erstmals „Emerging Markets“  – stieg die Marktkapitalisierung der globalen Schwellenländer von 404 Mrd. Ende 1987 auf 12.400 Mrd. US-Dollar Ende 2006.

„Die Party geht weiter“

Zukünftig sei das Wachstum weiterhin ungebrochen, die Auswirkungen der US-Subprime-Krise begrenzt: „Meiner Meinung nach ist die Krise bereits vorbei und in den Kursen enthalten. Die Party geht weiter. Einzig im unwahrscheinlichen Fall einer US-Rezession würde sich die Lage ändern“. Ausgehend von dieser Einschätzung dürften die Schwellenländer weiter höhere Erträge abwerfen als die entwickelten Märkte.

Die Blase in China platzt so schnell nicht

Laut Mobius werden in den nächsten fünf Jahren neben Brasilien und der Türkei vor allem China und Südafrika die höchsten Aktienrenditen erwirtschaften. „Denn obwohl der chinesische A-Shares-Markt eine Blase ist, dürfte das Platzen noch einige Jahre entfernt sein“, glaubt der Experte, der die Lage mit Japan in den 1980er Jahren vergleicht.

Bullen- vs. Bärenmärkte

Letztendlich könne aber niemand die Marktentwicklung präzise vorhersagen und ein Bärenmarkt könnte sich jederzeit entwickeln. „Die eine gute Nachricht ist aber, dass Bärenmärkte kürzer in Schwellenländer sind als Bullenmärkte und dass Bärenmärkte weniger stark ausfallen als Bullenmärkte“, so Mobius. So dauerte die durchschnittliche Abschwungphase im Zeitraum 1988-2006 sieben Monate, die Kurse gaben im Schnitt um ein Drittel nach. Mit 25 Monaten Dauer und durchschnittlich 119 Prozent Plus hatten Aufschwünge klar die Nase vorn.

Afrika ist im Kommen

Als Geheimtipp gelte derzeit Afrika. „Auf dem afrikanischen Kontinent verfügen die Unternehmen über umfangreiche Rohstoff- und Mineralienvorkommen, die für die Weltwirtschaft unerlässlich sind. Daher werden diese Unternehmen auch weiterhin gut abschneiden“. Die hohen Maßstäbe guter Corporate Governance, die von den lokalen Unternehmen praktiziert werden, solide regulatorische Strukturen, die Bemühungen, ihre internationalen Marktanteile zu erweitern, sowie fähige Management-Teams würden gewährleisten, dass Investoren vor allem in Südafrika günstige Anlagemöglichkeiten finden. Aus kleineren Börsen wie Kenia oder Botswana ist Mobius kürzlich aber wieder ausgestiegen: „Für uns als große Investoren war die Liquidität dort zu klein“.

Euphorie bei Infrastruktur und Immobilien

Vorsichtig ist Mobius zudem bei zwei anderen Mega-Themen: Infrastruktur und Immobilien. „Im Infrastruktur-Bereich sind die Margen der einzelnen Unternehmen gar nicht so hoch wie man annehmen würde. Zudem ist der Konkurrenzdruck sehr hoch“. Auch von Immobilieninvestments fühlt er sich derzeit weniger angezogen: „Bereiche, in denen viele Leute investiert sind, meiden wir. Denn dort sind auch die Bewertungen am höchsten“.

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