Halbzeit beim Asset Allocation Rennen 2007

Mit welchen Anlagekategorien konnte man im ersten Halbjahr am meisten verdienen? Und wovon hätte man bis dato lieber die Finger gelassen? Antworten darauf gibt ein Blick auf das Abschneiden der insgesamt 247 Lipper-Fondskategorien. Diese kamen auf Erträge zwischen +32 und -7 Prozent. Funds | 11.07.2007 06:00 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Ein halbes Jahr ist vergangen und bei den Assetklassen trennt sich mittlerweile die Spreu vom Weizen. Der Unterschied zwischen der Performance der besten und der schlechtesten Fondskategorie stieg seit Jänner kontinuierlich an und liegt nun bei 40,3 Prozentpunkten. Unterstützt wird diese Entwicklung vom Marktumfeld. Der MSCI World Index stieg seit Anfang 2007 um 6,9 Prozent an, Euro-Staatsanleihen verloren im selben Zeitraum gemessen am Citigroup EMU Government Bond Index 1,7 Prozent. Daneben stieg vor allem die Volatilität im ersten Halbjahr stark, je nach Index um 30,9 Prozent (VDAX) oder 37,1 Prozent (CBOE) - siehe Grafik rechts. 

Die Sieger: Asien, Asien und nochmals Asien

Von den 247 Lipper Fondskategorien liegen nach sechs Monaten immerhin 190 im Plus, knapp 77 Prozent. Die Top fünf kommen dabei auf Erträge zwischen 32,8 (Aktien China) und 27,7 Prozent (Aktien Portugal).

  • Am steilsten bergauf ging es im ersten Halbjahr für China-Aktienfonds. Vor allem in den letzten zwei Monaten legten sie massiv zu und rangieren nun mit 32,8 Prozent unangefochten an erster Stelle. Auch unter den besten Einzelfonds des ersten Halbjahres sind zahlreiche Aktienfonds mit Schwerpunkt China zu finden (siehe auch „Die Halbjahresbilanz 2007“ vom 4.7.2007). Am meisten gewann dabei der Atlantis China Fortune mit 39,0 Prozent, aber auch der „schlechteste“ China-Aktienfonds, der AQUILA CAPITAL FONDS - China QUANT B, liegt noch mit 9,6 Prozent stark im Plus.
  • Auch die zweitbeste Fondskategorie kommt aus Asien: Philippinen-Aktienfonds haben im ersten Halbjahr um beachtliche 30,74 Prozent zugelegt. Im deutschsprachigen Raum ist allerdings noch kein solcher Fonds zugelassen.
  • Korea-Aktienfonds erzielten ein Plus von 29,7 Prozent (Rang drei). Bei den Einzelaktien liegt der Baring Equity Korea mit 30,2 an erster Stelle, an letzter Stelle steht der Credit Suisse Equity Korea mit guten 15,9 Prozent. Überhaupt dominiert Asien zurzeit das Top-Segment der Assetklassen. Von den 20 besten Fondskategorien kommen alleine 13 aus dem asiatischen Raum. Neben China, Korea und den Philippinen, legten vor allem Aktien aus Malaysien (23,9 Prozent), Singapur (23,1 Prozent) und Thailand (18,9 Prozent) stark zu.
  • Danach folgt mit Brasilien die erste Fondskategorie außerhalb des asiatischen Raumes. Mit einem Plus von 28,5 Prozent konnten Aktienfonds mit Fokus auf das lateinamerikanische Wachstumsland unter anderem von der starken Entwicklung der brasilianischen Währung profitieren. Der Real stieg allein im ersten Halbjahr um acht Prozent. Der Top-Fonds, der DWS Brazil, erzielte eine Performance von 30,1 Prozent. Am unteren Ende steht der Osprey Brasilien Inside, immer noch mit einem Ertrag von 16,9 Prozent.
  • Eng mit dem Wachstum Brasiliens ist auch der Boom der portugiesischen Aktienfonds verbunden, die um 27,7 Prozent zulegten. Nicht ohne Grund ist dem Land, das seit erstem Juli den Ratsvorsitz der Europäischen Union innehat, die Beziehung zur ehemaligen Kolonie so wichtig. Der erste EU-Gipfel der portugiesischen Präsidentschaft war daher ein Brasilien-EU-Gipfel.

Die Flops: Japan und Immobilien

Doch das erste Halbjahr brachte nicht nur Gewinner hervor. Auch wenn der asiatische Raum zu den Gewinnern zählte, mit Asien ist immer Asien ex Japan gemeint. Japan-Fonds gehören zu den größten Verlierern. Insbesondere der schwache Yen trübt die Aussichten. Die Angst vor Frau Watanabe, dem Sinnbild der japanischen Hausfrau, grassiert zurzeit in Japan, da der Druck auf die Währung längst nicht mehr von Hedge-Fonds und anderen Finanzinvestoren kommt. Die Wetten gegen den Yen werden längst vom „kleinen Mann“ – und eben Frau Watanabe – abgegeben.

  • Japan ist daher gleich mit drei Anlagekategorien in den Flop fünf vertreten. Japanische Nebenwerte rangieren mit -7,5 Prozent am letzten Platz, japanische Geldmarkt- und Anleihenfonds liegen mit -5,4 und -5,9 Prozent nur wenig besser.
  • Auch nordamerikanische Immobilienaktienfonds liegen im Minus (-5,4 Prozent). Der amerikanische Immobilienaktienmarkt schnitt damit noch schlechter als der europäische ab (-4,2 Prozent). Vor allem die schlechte Entwicklung bei Subprime Mortgages (Immobilienkredite an Kunden mit schlechter Bonität) hat die Anlagekategorie ins Minus getrieben. Allen voran erzielten zahlreiche Hedgefonds in den USA und Großbritannien im Zuge des Abschwungs Millionenverluste. Zuletzt kündigte die in London ansässige Caliber Global Investment an, ihren 900 Millionen Euro schweren Hedgefonds zu schließen.

Alle Daten per 29.6.2007 in Euro
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