„Pessimismus in Japan ist übertrieben“

Albert Abehsera, Fondsmanager des UBAM Japan Fonds, konnte den japanischen TOPIX Index seit Auflage 1996 im Schnitt um 3,1 Prozent pro Jahr schlagen. Ab Ende Juli rechnet der 59-jährige mit positiven Überraschungen für den Markt. Small Caps sollte man aber noch meiden. Funds | 20.06.2007 10:41 Uhr
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Der UBAM Japan Fonds von Albert Abehsera liegt auf Sicht der letzten fünf Jahre anhand der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) auf Platz 11/131 Japan-Aktienfonds. Seit Auflage im Jahr 1996 schlug der Chairman & CIO von IFDC mit seinem Team den TOPIX Index um annualisiert 3,1 Prozent. Grund genug für e-fundresearch den Fondsmanager bei seinem letzten Wien-Besuch zu treffen um die weiteren Aussichten für die japanische Börse zu besprechen.

Pessimismus als Anlagechance

Generell gibt sich der Experte positiv gestimmt „Da die Gewinnprognosen der Unternehmen derzeit extremst konservativ ausfallen, sollten wir ab Ende Juli positive Überraschungen erleben. Denn dann wird sich herausstellen, dass das erste Quartal, welches in Japan Ende Juni, endet, weit besser gelaufen ist als ursprünglich gedacht. Die meisten Unternehmen rechnen nämlich mit einer Rezession in den USA und einer signifikanten Abschwächung des chinesischen Wachstums. Und zusammen gehen 40 Prozent der Exporte in diese beiden Länder“. Dieser Pessimismus sei auch der Hauptgrund für die verhaltene Lohnentwicklung und die damit verbundene Konsumschwäche.

2007: „Hoffnungen auf Rebound wurden enttäuscht“

2007 war bis dato aber kein leichtes Jahr für Japan-Aktienfondsbesitzer, der Lipper-Durchschnitt aller Fonds liegt mit 0,5 Prozent im Minus. Das sieht auch Abehsera so: „Die erste Jahreshälfte war für uns auch nicht einfach. Nach den starken Kursanstiegen des Marktes in Januar und Februar, welche vor allem durch sehr viel ausländische Liquidität verursacht wurden, liegt der TOPIX seit damals im Minus. Viele Marktteilnehmer gingen nach dem schlechten Jahr 2006 für dieses Jahr von einem Rebound aus, gemäß dem Motto „Was fällt, muss auch wieder steigen“. Das ist aber nicht passiert“, so der Experte. Allein in den ersten sechs Wochen des Jahres flossen 18 Milliarden US-Dollar in japanische Aktien, im Gesamtjahr 2006 waren es dagegen 55 Milliarden US-Dollar.

„Vor allem Aktien niedriger Qualität profitierten von diesem Geld, was unserer Performance geschadet hat. Unser Fokus liegt auf gesunden Unternehmen, die relativ billig sind und überdurchschnittlich schnell wachsen“, erklärt Abehsera die relativ gesehen schwache Performance seines Fonds im ersten Quartal (TOPIX Index: +2,5 Prozent, Fonds- 1,2 Prozent). Seit Jahresbeginn aber erzielte der UBAM Japan ein Plus von 1,4 Prozent, der TOPIX liegt mit einem Prozent bereits dahinter. „Wer langfristig erfolgreich sein will, muss kurzfristig auch einmal eine Underperformance tolerieren“, so der 59-jährige.

Yen-Stärke noch nicht in Sicht

Für den Yen ist Abehsera aber (noch) nicht sehr optimistisch: „Die weiterhin große bestehende Zinsdifferenz zum Euro und US-Dollar bleibt bestehen und hat sich zuletzt sogar noch ausgeweitet. Zusammen mit den großen Liquiditätsabflüssen japanischer Anleger, diese kaufen derzeit viele in Fremdwährung denominierte High Yield Bonds oder Emerging Market Aktien, bleibt mein Ausblick verhalten“. Auch Deflation sei immer noch ein Problem in Japan, dafür sei das Wirtschaftswachstum bereits weit besser als erwartet. „Mit weiteren Zinserhöhungen sollte in Zukunft aber auch ein stärkerer Yen möglich sein, jetzt aber noch nicht“, glaubt der Experte, dessen Fonds in japanischen Yen denominiert ist.

Small Caps sollte man weiter meiden

Noch pessimistischer ist er für japanische Small Caps, obwohl sich diese – gemessen am Tokyo SE 2nd Section Index – in den letzten 18 Monaten schon um 30 Prozent verbilligt haben: „Im Hinblick auf die Prognosen sind Small Caps das genaue Gegenteil von Large Caps: Während die großkapitalisierten Unternehmen die Ergebnisse eher schlechter darstellen als sie sind, muss man bei Small Caps besonders aufpassen. Denn zumeist sind die Prognosen viel besser als die tatsächlichen Ergebnisse“, so der Experte. Derzeit sieht Abehsera kaum fundamentale Verbesserungen bei Small Caps und ist weiterhin vorsichtig. „Man soll auch nicht auf die vielen kleinen und großen Bilanzskandale in diesem Bereich vergessen. Für das Vertrauen der Anleger war das Gift“.

Alle Daten per 15.6.2007 in Euro
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