Die besten und schlechtesten Fonds im 1. Quartal

Fondsanleger können trotz der erhöhten Volatilität zufrieden sein: In den letzten drei Monaten legten Fonds um bis zu 33 Prozent zu, im Schnitt erzielten die 10.467 Portfolios ein Plus von 1,3 Prozent. Mit Balkan- bzw. Goldinvestments verdiente man besonders viel. China- und Indien-Fonds verloren stark. Funds | 04.04.2007 06:25 Uhr
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Fondsanleger blicken im Schnitt auf ein erfreuliches erstes Quartal zurück: Im Schnitt erzielten die 10.467 per Ende März 2007 in Österreich, Deutschland oder der Schweiz zum Vertrieb zugelassenen Fonds eine Performance von 1,3 Prozent. Dabei reicht das Spektrum von +32,9 Prozent beim HYPO South Eastern European Opportunities bis zu -16,1 Prozent beim HPM Invest Sicav – RV Golden Dynamic Plus.

Mehr Fonds im Plus als 2006

Der Aufschwung gewinnt im Vergleich zum Gesamtjahr 2006 sogar wieder an Breite: Während im letzten Jahr 28,4 Prozent aller Fonds ein Performance-Minus verzeichneten (siehe: „Die Fondsbilanz 2006“ vom 3.1.2007), waren es im letzten Quartal nur noch 23,9 Prozent. 7.965 Fonds lagen im Plus (137 davon sogar zweistellig) bzw. 2.502 im Minus, wobei allerdings nur fünf Produkte zweistellige Performanceverluste hinnehmen mussten.

Die Börsenbilanz 2007

  • In Relation zu setzen ist dieses Bild mit dem zuletzt wieder deutlich schwankungsfreudigeren Kapitalmarktumfeld: So stieg die Volatilität, gemessen am CBOE Market Volatility Index der Optionenbörse in Chicago, im letzten Quartal um 25,5 Prozent. Ihr vorläufiges Hoch erreichte die Volatilität Anfang März, als der Index um 70 Prozent höher notierte als zu Jahresbeginn.
  • Weltaktien legten - gemessen am  MSCI World Index - seit Jahresbeginn um 1,6 Prozent zu, Euro-Staatsanleihen (Citigroup EMU Government Bond Index) gewannen leicht um 0,1 Prozent. Während sich Aktien aus Europa (MSCI Europe Index) um 2,9 Prozent verteuerten (Asien gemessen am MSCI AC Asia Pacific ex Japan +2,6 Prozent / TOPIX in Japan +2,5 Prozent), verloren US-Aktien aus Sicht eines Euro-Anlegers 0,3 Prozent (S&P 500 Index).
  • Schwellenländer-Investments waren von noch weniger Erfolg gekrönt: Obwohl der globale MSCI Emerging Markets Index um 1,4 Prozent zulegte, war dafür großteils Lateinamerika verantwortlich (MSCI EM Latin America +5,1 Prozent). Aktien aus China und Indien verloren zwischen drei und vier Prozent, der Osteuropa-Index von MSCI verbilligte sich ebenfalls um zwei Prozent.
  • Alternative Investments sind die großen Gewinner des abgelaufenen Quartals: Während Rohstoffe, gemessen am Goldman Sachs Commodity Index, um 4,2 Prozent zulegten, verteuerte sich die Feinunze Gold um 3,2 Prozent, Hedgefonds (Credit Suisse/Tremont Hedge Fund Index) erzielten +1,1 Prozent und globale Immobilienaktien (FTSE EPRA/NAREIT Global) kamen sogar ein Plus von 5,2 Prozent. 

Die besten und schlechtesten Fondskategorien

Die besten Fondskategorien der letzten drei Monate waren (Performance des Lipper-Fondsdurchschnittes in Prozent): Immobilien Japan (20,4), Aktien Malaysien (13,6), Aktien Philippinen (+12,2), Aktien Singapur (+12) bzw. Smaller Caps aus der Schweiz (8,5) und Deutschland (8). Die Schlusslichter bildeten: Aktien Indien (-5), Aktien Indonesien (-3,2), Hedgefonds/Managed Futures bzw. Aktien Sektor Biotech (je -1,6).

Die besten Fonds im dritten Quartal 

Auf Einzelfondsebene geht der erste Platz aber – wie bereits im dritten Quartal 2006 (siehe auch „Die besten und schlechtesten Fonds im 3. Quartal“ vom 4.10.2006) - an einen Balkan-Aktienfonds: Der HYPO South Eastern European Opportunities, welcher in die Wachstumsmärkte Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien investiert, legte um beachtliche 32,9 Prozent zu. Verwaltet wird der nicht währungsgesicherte Fonds von Joachim Waltl und seinem Team bei der HYPO ALPE-ADRIA-BANK Croatia in Zagreb. Aufgrund der guten Performance, und der daraus resultierenden Mittelzuflüssen, wurde der Fonds allerdings per Anfang April einem „Soft-Closing“ unterzogen. "Dieser Schritt war notwendig, um die Beibehaltung des hochwertigen Anlageniveaus für bestehende Investoren zu gewährleisten", erklärt Christian Blaskovic, Leiter Investmentservices der Hypo Group Alpe Adria (siehe auch „Balkan-Fonds kämpfen mit Mittelzuflüssen“ vom 29.3.2007). Weitere Top-Balkan Fonds im letzten Quartal waren der East Capital Balkan (+19,7 Prozent, Platz 9) und der Berenberg-Balkan-Baltikum-Universal-Fonds (+9,9 Prozent, Platz 145).

Performance mit Uran

Auf Platz zwei folgt der Fundomax AZ Top 50 der Salzburger RSZ Asset Management, der sich mit einem Plus von 32,6 Prozent nur knapp dem HYPO Fonds geschlagen geben musste. Der von Andreas Zotti verwaltet Fonds zielt aufgrund der Verknappung der herkömmlichen Ressourcen auf Unternehmen regenerativer Energiesektoren, u.a. Aktien von Uranminen. Einen ähnlichen Ansatz hat z.B. der Stabilitas-Uran+Energie (+20,7 Prozent / Platz acht).

Gold- und Autoaktien glänzten im ersten Quartal

Dahinter folgt der erste von zwei Goldminen-Fonds: Während der Bac Mining Managed Vol South Africa mit einem Plus von 28,1 Prozent auf Platz drei liegt, kam der Stabilitas – Gold+Resourcen mit +17,3 Prozent auf Platz 16. Auffallend auch die Stärke der Automobil-Sektorfonds, denn gleich drei davon – alles Exchange Traded Funds auf den Dow Jones STOXX 600 Automobiles & Parts – liegen auf den Rängen 11-13 (siehe Tabelle).

Rebound auf türkisch

Sehr gut unterwegs in den letzten drei Monaten ist auch wieder die Börse in Istanbul. In deren Windschatten konnten sich gleich drei Türkei-Aktienfonds unter die Top-30-Portfolio mischen: Der beste davon ist der ESPA Stock Istanbul von Manfred Zourek (+15,5 Prozent / Platz 21) vor dem EMIF Turkey (+14,7 Prozent / Platz 25) bzw. Fortis L Equity Turkey (+14,5 Prozent / Platz 27). Überhaupt konnten die Fonds der Erste Sparinvest im letzten Quartal besonders gut abschneiden: Von den sechs österreichischen Fonds unter den Top-30, stammen gleich die Hälfte von der Fondsgesellschaft der Erste Bank: Neben dem ESPA Stock Istanbul schnitt der ESPA WWF Stock Umwelt von Hans Leitner mit +15,7 Prozent (Platz 19) und der ESPA Stock Europe-Emerging von Amalia Ripfl mit +14,8 Prozent auf Platz 24 besonders gut ab.

Die Geldvernichter des laufenden Jahres

Die größten Verluste im ersten Quartal erzielte der HPM Invest Sicav – RV Golden Dynamic Plus (-16,1 Prozent) vor einem zweiten HPM Fonds, Timing Global Plus (-15,9 Prozent). Starke Einbußen mussten aber auch viele in den letzten Jahren sehr erfolgreiche Indien-Aktienfonds hinnehmen. Aber auch Investments in Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt China, Dänemark oder Biotech brachte zuletzt deutliche Verluste.

Was machten die größten Fonds?

Der per Ende Februar 27,3 Mrd. Euro schwere Templeton Growth Fund verlor im ersten Quartal übrigens ,2 Prozent, während die Messlatte MSCI World 1,6 Prozent zulegte. Etwas besser erging es dem 17 Mrd. Euro großen Fidelity Funds – European Growth: Dieser lag mit einem Plus von 2,8 Prozent nur leicht hinter dem MSCI Europe Index mit 2,9 Prozent. 

Alle Daten per 30.3.2007 in Euro
Quelle:  

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