Im Schnitt hatten Anleihen-Investoren in den letzten Jahren wenig zu lachen: Im Zeitraum der letzten drei Jahre erzielten Euro-Anleihenfonds – gemessen am Lipper-Fondsdurchschnitt - einen jährlichen Ertrag von 2,5 Prozent. Im Vergleich zu CHF-Anleihenfonds mit gerade einmal 0,03 Prozent pro Jahr bedeutet dies zwar einen schönen Mehrertrag. Berücksichtigt man aber die Inflationsraten – aktuell 0,1 Prozent in der Schweiz und 1,9 Prozent im Euro-Raum – ist das Ergebnis doch eher mager.
Auch eine globale Streuung hätte in den letzten Jahren – im Durchschnitt – wenig gebracht: Die 242 globalen Anleihenfonds die in Österreich, Deutschland oder der Schweiz zum Vertrieb zugelassen sind, kamen auf gerade einmal 1,45 Prozent p.a. und lieferten damit aufgrund des schwachen US-Dollars sogar weniger Rendite als Euro-Anleihen.
Einzelne Fonds zeigten sich aber von dem schwierigen Kapitalmarktumfeld – ein positives globales Konjunkturumfeld ist aufgrund steigender Zinsen Gift für Anleihen –wenig beeindruckt. Der auf 3-Jahres-Sicht beste globale Anleihenfonds, der Templeton Global Total Return von Michael Hasenstab, kam auf einen jährlichen Ertrag von stolzen 7,6 Prozent. Im Vergleich zum Sektordurchschnitt oder zur in diesem Bereich üblichen Messlatte Citigroup World Government Bond Index (dieser kam nur auf 0,9 Prozent p.a.) eine ordentliche Outperformance. Ebenfalls von Hasenstab stammt zudem der Templeton Global Bond Fund, welcher mit einem Jahresplus von 5,3 Prozent immerhin noch auf Platz 6/242 Fonds liegt.
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Ausschlaggebend für die gute Leistung sei die breite Streuung des Templeton Global Total Return, berichtet Hasenstab in einem Gespräch mit e-fundresearch.com. „50 bis 60 Prozent unserer Performance stammt aus der richtigen Währungsallokation, der Rest kommt je zur Hälfte aus der Durations-Entscheidung und der Auswahl von einzelnen Papieren mit einem Spread“, erklärt er. Sein Investmentuniversum beinhaltet im Unterschied zu herkömmlichen globalen Staatsanleihenfonds auch Anleihen von Schwellenländern oder Unternehmen bzw. relativ neue Assetklassen von Asset Backed Securities, Inflation oder GDP Linked Bonds bis hin zu Finanzterminkontrakten und Derivaten, etwa Credit Default Swaps.
Argentinien: GDP Linked Bonds als Investmentthema
So sei es auch möglich in Zeiten mit starkem Wirtschaftswachstum und steigenden Zinsen Rendite zu erzielen: „So setzen wir etwa in Argentinien auf GDP Linked Bonds, die genau dann mehr Zinsen zahlen, wenn die Wirtschaft wächst. Herkömmliche Staatsanleihen leiden traditionell in einem solchen Umfeld“, erklärt der Fondsmanager, der unterstützt durch ein globales Anleihenteam von 130 Leuten von San Mateo (Kalifornien) aus den Fonds verwaltet. In Mexiko dagegen gefällt ihm die hohe Realverzinsung: „Bei einer Inflation von nicht einmal vier Prozent sind Zinsen von acht Prozent schon eine tolle Sache“. Da ihm aber der mexikanische Peso weniger gefällt, tauscht er diesen am Derivatemarkt durch asiatische Währungen einfach aus.
„Singapur-Bonds als Inflations-Hedge“
Auch bei steigenden Inflationsraten zeigt sich Hasenstab gerüstet. Denn obwohl die Geldentwertung derzeit sowohl im US-Dollar als auch im Euro im Griff scheint, sollten sich Anleger nicht in Sicherheit wähnen. Ein wichtiger Faktor sei hier Asien: „Erst kürzlich hat der Vorsitzende der australischen Zentralbank darauf hingewiesen, dass zum ersten Mal die Preise der aus China importierten Güter nicht gefallen, sondern angestiegen sind. Die Zeit, als China Deflation in die ganze Welt exportierte, scheint vorüber“.
Als Absicherung dagegen liegt die Duration in Hasenstab´s Fonds sehr niedrig bei 3 bzw. 2,25 Jahren im Templeton Global Total Return bzw. Templeton Global Bond Fund. Auch setzt er auf Singapur: „Diese Staatsanleihen weisen einen guten Hedge gegen steigende Inflationsraten auf“, so der Experte. Denn herkömmliche inflationsgesicherte Anleihen seien derzeit sehr teuer.
Asien hui, USA pfui
In Asien gefällt Hasenstab aber nicht nur Singapur: „Die Währungen dieser Region weisen für uns weltweit derzeit das größte Aufwertungspotential auf“, so der US-Amerikaner der deswegen vor allem japanische Yen und südkoreanische Won zu den größten Allokationen seiner Fonds zählt. Stark untergewichtet ist er dagegen im US-Dollar, auch macht der Euro nur wenig in seinen Fonds aus. „In Europa weisen die Währungen von Schweden, Nordwegen oder Polen viel mehr Potential auf“.
Alle Daten per 22.2.2007 in Euro
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