Rohstoffe: Absicherung gegen Kriege
In der Geschichte der letzten zweihundert Jahre hat sich gezeigt, daß Rohstoffpreise vor allem in Krisenzeiten und während der Kriege (amerikanischer Bürgerkrieg, 1. und 2. Weltkrieg sowie auch zum Höhepunkt des kalten Krieges) immer Höchststände erreichten.
Marc Faber, Managing Director der Marc Faber Limited, Hong Kong und bekannter Börsenguru (www.gloomboomdoom.com), stellte dies anhand der Produktionspreisentwicklung für Energie, landwirtschaftliche Güter, Metalle und sonstige Rohstoffe im Rahmen eines Investorentages des Bankhaus Gutmann dar (Quelle: US Bureau of the Census).
Generell ist die Weltwirtschaft ist mit einem steigenden Rohstoffbedarf konfrontiert, so Faber.
Hohe Rohstoffpreise können Krisen noch verschärfen
Marc Faber: "Wie lange die weltweiten Ölvorräte noch ausreichen werden, kann nicht genau prognostiziert werden. Niemand zweifelt jedoch daran, daß die Zunahme der Nachfrage nach Öl höher ist, als die Entdeckung neuer Ölreserven." Das wird langfristig zu höheren Ölpreisen führen. Insbesondere wird diese Entwicklung von steigenden Energiebedarf Indiens und Chinas angetrieben, so der Experte.
Rohstoffproduzenten profitieren von steigenden Preisen und können die Macht über die Rohstoffe auch strategisch einsetzen. Auch bei fallenden Produktionsmengen könnten aufgrund steigender Preise die Gesamteinnahmen stabil gehalten werden. Umgekehrt sind jedoch Konsumenten nicht so leicht in der Lage, auf Benzin, Diesel und Heizöl zu verzichten - auch wenn die Preise deutlich steigen.
In einer Analyse des britischen "Economist" wird darauf hingewiesen, daß sich die bedeutenden Rohstoffvorkommen der Welt sehr oft in politisch instabilen Ländern und Regionen befinden (mit Ausnahme von Kanada und Norwegen) und steigende Rohstoffpreise die Krisen sehr oft sogar noch verstärken.
Ein Beispiel für den steigenden Ölverbrauch in Schwellenländern ist Indonesien, einem OPEC Mitglied, das selbst bereits auf Ölimporte angewiesen ist.
Gold hat Potential
Der US Dollar ist nach Einschätzung von Marc Faber in der derzeitigen Situation eine "strukturell schwache Währung". Marc Faber: "Die jährliche Goldproduktion hat aktuell einen Wert von rund 40 Mrd. USD. Wenn die USD Schulden um jährlich 3.300 Mrd. USD bzw. dem vierfachen GDP steigen, dann ist das ein Problem." Seit 1980 hätte der USD rund 60 Prozent seines realen Wertes verloren.
Dow/Gold Ratio sinkt seit 2000
Der Wert des USD und der Goldpreis stehen in einer direkten Beziehung. Man kann jedoch auch die Relation zwischen dem Dow Jones Index und dem Goldpreis herstellen. Im Jahr 2000 konnte man nach Berechnungen von Marc Faber für eine Einheit des Dow Jones rund 45 Unzen Gold kaufen, heute weniger als 20 Unzen. Zur Zeit des hohen Goldpreises konnte man nur ca. 1 Unze Gold für den Preis einer Dow Jones Einheit kaufen. Aus dieser Sicht besteht noch weiteres Potential für die weitere Reduktion der Dow/Gold Ratio.
Fazit
Letztlich warnt der Experte vor den heutigen globalen wirtschaftlichen Verschränkungen, durch welche auch kleinere lokale Schocks, wie beispielsweise der Hurrikan Katrina, ganze Systeme destabilisieren können und empfiehlt eine Hedging durch Rohstoffinvestments, Gold und Emerging Markets.