Techfonds: Wann kommt die Trendwende?

Mit einem Minus von 13,5 Prozent seit Jahresbeginn zählen Technologiefonds neben japanischen Smaller Cap Aktienprodukten zu den größten Verlierern. Antizyklisch orientierten Anleger bieten sich deswegen jetzt Kaufgelegenheiten, ist Bolko Hohaus, Fondsmanager des LODH Invest – Infology, überzeugt. Funds | 02.08.2006 11:39 Uhr
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Der LODH Invest – Infology Fonds blickt bereits auf eine lange und bewegte Geschichte zurück: Der vor acht Jahren im März 1998 aufgelegte globale Technologiefonds wuchs bis zum Hoch des IT-Sektors im März 2000 auf mehr als eine Milliarde US-Dollar Volumen an. In der darauf folgenden Korrekturphase der Technologie-Aktien sank der Kurswert des LODH Infology bis zum Tiefstpunkt im Oktober 2002 um 83,8 Prozent. Seit damals legte der Fonds um 40 Prozent zu, das Volumen beträgt mittlerweile 229 Millionen US-Dollar, womit der Fonds neben UBS, Deka, ACM oder Fidelity zu den größten globalen Technologiefonds hierzulande zählt.

"Kleine Wellen statt großer Aufschwung"

Das Umfeld für Technologieinvestments hat sich jedoch laut Bolko Hohaus, seit Ende März 2002 verantwortlicher Lead-Fondsmanager des Infology, strukturell verbessert: „Obwohl wir keinen gewaltigen Aufschwung auf uns zukommen sehen, befinden wir uns am Beginn einiger wichtiger Entwicklungen“. Als Beispiel nennt er neben der zunehmenden Digitalisierung im Home-Entertainment-Bereich, PDAs bzw. Smartphones, Bildschirme mit LED Hintergrundbeleuchtung, GPS Navigationssysteme und dreidimensionales Drucken.

IT-Unternehmen: Höchste Cash-Quote aller Sektoren

Aber auch die fundamentalen Daten des Sektor haben sich in den letzten Jahren verbessert: „Für 2007 erwarten die Analysten beim Gewinn pro Aktie ein Allzeithoch, gemessen an den Titeln im S&P Technologieindex. Gegenüber 2006 sollten die Gewinne um 22 Prozent zulegen“, rechnet Hohaus vor. Diese Erwartung für 2007 erscheint uns jedoch deutlich zu hoch. Zumindest seien die Bewertungen jetzt akzeptabler: „Das Sektor-KGV liegt mit 23 genau auf dem langfristigen Durchschnitt seit 1982“, berichtet der Experte. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis gemessen am MSCI World IT Index bei 110. „Das Downside-Risiko des Sektors ist deswegen beschränkt, sofern es zu keiner Rezession in den US kommt. Außerdem halten IT-Unternehmen die höchsten Cash-Quoten aller Branchen und profitieren stark vom Aufschwung in Asien“. So gebe etwa China gemessen am Anteil des BIP wahrscheinlich mehr für IT-Investitionen aus als Japan.

„Auf 3-Jahres-Sicht sollte man Geld verdienen können“

Auf Sicht der nächsten drei Jahre gibt sich Hohaus deswegen optimistisch: „Über diesen Zeitraum sollte man mit dem richtigen Technologiefonds gutes Geld verdienen können. Auf Sicht der nächsten 12 Monate bin ich mir aber nicht so sicher“, so der Norddeutsche. Grund dafür ist u.a. die erhöhte Volatilität des Sektors, die auch durch Hedgefonds ausgelöst ist. Kurzfristige Prognosen seien deshalb seriöserweise kaum möglich. Fundamental würden die Bewertungen der im Infology enthaltenen Aktien allerdings eine Performance von 30 Prozent auf Sicht der nächsten 12 Monate durchaus rechtfertigen. 

Gründe für historische Outperformance

Das Anlageziel des Fonds sei es dabei, besser als der Markt – gemessen am MSCI World/Information Technology Index – abzuschneiden. Seitdem Bolko Hohaus den Fonds am 29.03.2002 übernommen hat, wurde das Ziel auch erreicht: Der Infology Fonds schnitt um 610 kumulierte Basispunkte besser ab als seine Benchmark. Die bis 31.8.2002 gültige Benchmark Goldman Sachs Techno Index schlug der Fonds über diesen Zeitraum sogar um kumulierte 864 Basispunkte. Zurückzuführen sei das laut Hohaus insbesondere auf den strukturierten Investmentprozess mit genauer Markt- und Unternehmensanalyse und die daraus resultierende besondere Qualität des Stock-Pickings zurückzuführen. „Insbesondere hat der Fonds seit Ende März 2002 bis Ende Juni 2006 die genannte Outperformance mit einem Bull Beta von 0,99 und ein Bear Beta von 0,88 erreicht, also mit geringeren Schwankungen als dem Index“, so Hohaus.

2004: Änderungen im Management-Team

Einzig 2004 verfehlte der Fonds sein Anlageziel deutlich (Kalenderjahresperformance 2004: Fonds -10,2 Prozent / MSCI IT -4,8 Prozent). Zurückzuführen sei dies laut Hohaus u.a. auf einen Co-Portfoliomanager-Wechsel (Jacques Favre verließ Anfang 2004 das LODH-Team und der personelle Übergang hin zu Eurof Uppington dauerte einige Monate).

Thiemo Lang hilft der Performance

Nach der 2005 erfolgten Neueinstellung von Thiemo Lang, ehemaliger Fondsmanager des Activest Nano Tech Fonds, kam dann noch weiterer Schwung in die Fondsentwicklung: „Wir betreiben mit unserem 3er-Team einen hohen Researchaufwand. Damit kann der Fonds noch aktiver als in der Vergangenheit verwaltet werden. Angesichts des immer komplexer werdenen Technologieumfeldes ist dies eine Kerndifferenzierung von anderen Technologiefonds. Im Mittelpunkt steht dabei ein fundamental getriebenes bottom-up Stock Picking“, schildert Hohaus die Änderungen. Seit 29.11.2005 konnte der LODH Infology den MSCI World IT Index um 11,5 Prozent schlagen und liegt damit auf Platz eins aller globalen Information Technology Fonds (Vergleichsgruppe: Lipper).

Alle Daten per 27.7.2006 in Euro
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