Die Halbjahresbilanz 2006

Mit Investmentfonds konnte man seit Jahresbeginn bis zu 23 Prozent gewinnen (oder 36 Prozent verlieren). Aktienfonds aus Australien, China oder Russland erzielten dabei das größte Plus. Die Verlierer waren japanische Smaller Caps und die Türkei. Eine Analyse der Tops & Flops unter mehr als 9.100 Fonds. Funds | 05.07.2006 07:10 Uhr
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65 Prozent aller Fonds im Minus

Im Schnitt blicken Fondsanleger nach dem Erfolgsjahr 2005 auf ein ernüchterndes erstes Halbjahr zurück. Während per Ende 2005 nur 1,5 Prozent aller Fonds auf 1-Jahres-Sicht ein Performanceminus aufwiesen, verloren im ersten Halbjahr 65 Prozent aller 9.152 untersuchten Fonds die über eine Vertriebszulassung in Österreich, Deutschland oder der Schweiz verfügen (siehe auch „Die Fondsbilanz 2005“ vom 3.1.2006).

Fonds verlieren weniger als Aktien und Anleihen

Im Schnitt verloren Fonds seit Jahresbeginn 1,4 Prozent (Kalenderjahr 2005: +18,4 Prozent). Zum Vergleich: Weltaktien verloren gemessen am MSCI World Index mit 1,9 Prozent im ersten Halbjahr stärker und auch Euro-Staatsanleihen (Citigroup EMU Government Bond Index) mussten größere Einbußen (-2,8 Prozent) hinnehmen.

China- und Gold-Aktien haben die Nase vorn

Dabei variierten die Anlageergebnisse je nach Fondskategorie stark. Die besten Assetklassen im ersten Halbjahr waren (Performance der Lipper-Fondsdurchschnitte in Prozent): Aktien China (18,4), Aktien Sektor Gold & Edelmetalle (12,7), Aktien Portugal (12,3),  Aktien Sektor Immobilien Europa (11,4) sowie Aktien Indonesien (11). Aber auch Smaller Cap Aktienfonds mit Schwerpunkt Schweiz (8,9), Europa (8,8), Frankreich (8,2) oder Deutschland (8,1) brachten erfreuliche Renditen.

Japan führt das Verliererfeld an

Die höchsten Wertminderungen mussten Fonds aus folgenden Kategorien hinnehmen: Aktien Japan Small/Mid Caps (-19), Aktien Sektor Immobilien Japan (-10) sowie Aktien Sektor Biotech (-10). Aber auch die Kategorien Anleihen USD-Inflation Linked (-9,9) oder Anleihen Emerging Markets Lateinamerika (-9,7) verloren stark.

Die Top-Fonds 2006

Per Ende Juni der beste Fonds des Jahres 2006 ist mit Plus 23,6 Prozent der NESTOR Australien Fonds, welcher in Smaller Caps aus Australien und Neuseeland investiert. Fondsmanager Detlef Kohlhase führt das gute Abschneiden auf seine hohen Gewichtungen im Bereich Bergbau und Edelmetalle zurück: "Die Kombination einer starken Rohstoff- und Goldgewichtung mit ausgesuchten australischen Industrie-Aktien hat sich gelohnt. Der starke Rohstoffmarkt ist aber noch nicht zu Ende und auch in den nächsten Jahren rechnen wir mit weit überdurchschnittlichen Rohstoffpreisen", so der Experte. "Australien´s Volkswirtschaft ist mehr denn jeh gegen mögliche Unsicherheiten im Welt-Finanzsystem abgeschirmt. Dazu trägt vor allem der Staatshaushalt bei, der seit vielen Jahren signifikante Überschüsse erwirtschaftet und dazu geführt hat, dass seit einigen Monaten die Staatsverschuldung bei null liegt. Verbunden mit einem gesunden Pensions- und zumindest relativ gesunden Gesundheitssystem, über 3 Prozent Wirtschaftswachstum und einer Bevölkerung, die den höchsten Investitionsgrad in Aktien weltweit hat, eröffnen sich in diesem Markt immer wieder gute Anlagemöglichkeiten", meint der Deutsche weiter.

China-Fonds am stärksten vertreten

Auf Platz zwei folgt der erste von insgesamt zwölf China/Greater China-Aktienfonds in den Top-30 (siehe Tabelle). Der Callander Fund China Universe erzielte 23,1 Prozent und liegt dabei noch vor dem Fidelity Funds – China Focus Fund (+21,6 Prozent) auf Platz fünf. Der erst 4,8 Millionen Euro große Callander Fund wird aber nicht von Callander selbst sondern von DIAM International verwaltet. Den 1,6 Mrd. Euro schweren Fidelity Funds – China Focus Fund verwaltet seit Juni diesen Jahres Martha Wang. Seit Auflegung des Fonds im August 2003 war Patrick Lo der verantwortliche Fondsmanager.

Weitere China-Aktienfonds auf den vordersten Rängen sind: Robeco Chinese Equites (+21,2 Prozent / Platz sechs), JF China (+20,6 Prozent / Platz sieben) oder Baring Hong Kong China (+20,4 Prozent / Platz neun).

Russland im Sog des Ölpreises

Aufgrund seiner hohen Russland-Gewichtung der einzige Osteuropa-Aktienfonds unter den Top-30 ist der JI Eastern European Equity der dänischen Jyske Invest mit +22,2 Prozent (Platz drei). Noch direkter von der Performance russischer Aktien profitierten naturgemäß Russland-Aktienfonds: Der beste Fonds, der Clariden Russia Equity, liegt mit 19,1 Prozent Plus auf Platz 13 gefolgt vom DWS Russia (+16,7 Prozent / Platz 24) bzw. dem einzigen österreichischen Investmentfonds unter den Top-30, dem Capital Invest Russia Stock von Alexandre Dimitrov (+16,3 Prozent / Platz 29).

Was machten die größten Fonds?

Unterschiedlich auch das Abschneiden der per Ende Mai größten Fonds: Der 21,4 Mrd. Euro  schwere Fidelity Funds – European Growth erzielte 2,3 Prozent. Im Vergleich zum MSCI Europe Index mit 5,2 Prozent bedeutet dies eine Underperformance von 280 Basispunkten. Der mit 18 Mrd. Euro zweitgrößte Fonds Templeton Growth Fund, Inc. liegt mit einem Verlust von 1,8 Prozent in etwa gleichauf mit dem MSCI World Index (-1,9 Prozent).

Türkei als großer Verlierer…

Das Ranking der Fonds mit den größten Verlusten im ersten Halbjahr wird eindeutig von Türkei-Aktienfonds beherrscht: Der EMIF Turkey Indexfonds verlor 36,5 Prozent, dann folgen mit Verlusten zwischen 26 und 33 Prozent die Türkei Aktienfonds von Magna, Fortis, ESPA, DWS, Jyske oder CEROS.

… gefolgt von Japan und Ägypten

Ebenfalls starke Verluste erzielten japanische Small/Mid Cap Fonds, aber auch der ehemalige High-Flyer Concord Egypt Fund (siehe "Die Halbjahresbilanz 2005" vom 4.7.2005) musste 21,4 Prozent seines Wertes abgeben. 

Alle Daten per 30.6.2006 in Euro
Quelle: 

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