Amerikanische Outperformance aus Deutschland

Seitdem Olgerd Eichler 2001 den UniNordamerika übernommen hat, liegt der Fonds anhand der risikoadjustierten Performance deutlich im ersten Quartil. „Den US-Aktienmarkt finde ich aktuell aber nicht attraktiv“, gesteht der 38-jährige, der auch den 4,8 Milliarden Euro großen UniGlobal verantwortet. Funds | 14.04.2006 07:27 Uhr
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Der UniNordamerika liegt auf Sicht der letzten fünf Jahre sowohl anhand der risikoadjustierten Rendite als auch gemessen an seiner Outperformance gegenüber dem S&P 500 Index auf Platz sieben von 200 Nordamerika-Aktienfonds. Noch besser lief es für den Fonds in den letzten 12 Monaten, wobei er um 38,2 Prozent zulegen konnte und den S&P 500 Index damit um 18,5 Prozent schlug.

Outperformance trotz Energie-Untergewichtung

Den Grund dafür sieht Fondsmanager Olgerd Eichler vor allem in der richtigen Einzeltitelauswahl. „Denn im Schnitt halten wir fünf Prozent Cash und in den letzten 12 bis 24 Monaten waren wir zudem im haussierenden Energie-Sektor deutlich untergewichtet“, so Eichler, der den Fonds seit November 2001 verwaltet.

Auf der Suche nach dem fairen Wert einer Aktie

Dass der Union-Aktienexperte den Fonds von Frankfurt und nicht aus New York heraus managt, nützt er zu seinem Vorteil: „Ich suche nach dem fairen Wert einer Aktie. Wie hoch ist der Gewinn, wie hoch das Entwicklungspotenzial für die kommenden zwei bis drei Jahre,“ schildert Eichler den Investmentansatz seines mittlerweile 763 Millionen Euro großen Aktienfonds. „ Bei den Blue Chips können wir sicher nur in begrenztem Maß Mehrwert für unsere Anleger generieren, da die Research-Dichte hier bereits enorm ist. Wir schauen uns dagegen IPOs genau an, da bei Neuemissionen niemand einen Informationsvorteil hat“, so der Manager.

Investieren, nicht spekulieren

Wenn sich Eichler dann aber einmal für eine Aktie entschieden hat, bleibt er in der Regel drei bis vier Jahre lang investiert. „Viele, zum Zeitpunkt der Neuemission noch kleine, Werte sind so schon zu größeren Positionen im Fonds herangewachsen“. Dadurch erklärt sich auch der geringe Portfolioumschlag zwischen 30 und 40 Prozent, welcher deutlich unter dem Durchschnitt bei Aktienfonds von knapp 100 Prozent pro Jahr liegt. „Wir sind Investoren, nicht Spekulanten“, bringt es Eichler auf den Punkt. Denn unter einem Betrachtungszeitraum von drei bis vier Jahren mache es keinen Sinn, auf kurzfristige Trends zu setzen. „Wenn wir einmal für sechs bis zwölf Monate falsch liegen, nehmen wir das in Kauf,  wenn der langfristige Ausblick stimmt“, grenzt sich Eichler ab.

Eichler´s Portfolio: 75 Prozent Small und Mid Caps

Aus dem Investmentansatz heraus finden sich unter den Top-10-Positionen deswegen auch weniger bekannte wie Greenhill & Co., optionsXpress, Carolina Group oder GFI Group. Bei der Aufteilung nach Marktkapitalisierung machen Small und Mid Caps bis zu einer Marktkapitalisierung von 50 Milliarden Euro aus diesem Grund 75 Prozent des Portfolios aus.

US-Aktien: „Der Ausblick ist mau“
 
Aktuell ist der Experte für den US-Aktienmarkt aber wenig optimistisch: „Der Ausblick ist maximal mau und die Chancen für weiteres Potential sind begrenzt“, drückt er sich deutlich aus. Aber auch hier ist Eichler durchaus konsequent, denn im UniNordamerika finden sich derzeit mit einer Gewichtung von 12,2 Prozent US-Geldmarktfonds, weitere 0,3 Prozent sind reine Liquidität. „Die konjunkturelle Verlangsamung, steigende Zinsen, hohe Energiepreise und das Faktum, dass wir uns im fünften Jahr des Aufschwunges befinden, lassen uns sehr genau auf die Bewertungen der Aktien blicken“, hält er fest. „Der US-Aktienmarkt ist deswegen für uns in einem globalen Portfolio aktuell gegenüber Europa untergewichtet“, gesteht der 38-jährige, der auch den UniValueFonds: Global und nach dem Abgang von Thomas Meier zu Loys zusätzlich den 4,8 Milliarden schweren UniGlobal verwaltet.

Fazit

Der UniNordamerika liegt sowohl lang- als auch kurzfristig klar im ersten Quartil der Vergleichgruppe nordamerikanischer Aktienfonds. Auf Sicht der letzten fünf Jahre etwa anhand der risikoadjustierten Rendite als auch anhand der Outperformance gegenüber dem S&P 500 Index belegt er Platz sieben von 200 Nordamerika-Aktienfonds. Die theoretisch mögliche Beimischung von Kanada und Mexiko nutzt der seit 2001 verantwortliche Fondsmanager Olgerd Eichler nur im Falle von Kanada, und auch nur hier zu einem geringen Teil. Darüber hinaus liegt die Total Expense Ratio mit 1,2 Prozent für einen aktiv gemanagten All-Cap Aktienfonds deutlich unter dem Kategorie-Durchschnitt.

Alle Daten per 10.4.2006 in Euro
Quelle:

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