Outperformance durch Menschenkenntnis

Der M&G Global Leaders zählt zu den konsistentesten Outperformer-Fonds für globale Aktien. Sein Fokus auf interne Veränderungen der Unternehmen unterscheidet Fondsmanager Aled Smith signifikant von seinem Kollegen Graham French, der den ebenfalls sehr erfolgreichen M&G Global Basics verwaltet. Funds | 20.03.2006 07:15 Uhr
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Der M&G Global Leaders zählt sowohl über ein, drei als auch fünf Jahren zu den besten globalen Aktienfonds und liegt jeweils im ersten Quartil. Auf 12-Monats-Sicht liegt das Portfolio anhand der Performance auf Platz sieben von 710 Fonds, im 3-Jahres-Zeitraum auf Platz acht von 641 Produkten.

Verantwortlich dafür ist Aled Smith, der den Fonds seit September 2002 verwaltet: Seit damals erzielte dieser eine Jahresrendite von 19,7 Prozent und liegt damit um 9,6 Prozent p.a. vor dem MSCI World Index bzw. 8,9 Prozent vor seinem Vergleichsindex FTSE World. Den Durchschnitt aller globalen Aktienfonds hängte Smith pro Jahr um 10,6 Prozent ab. Die jährliche Volatilität lag beim M&G Global Leaders mit 16 Prozent nur leicht über den Schwankungen der Weltaktienindizes mit knapp 15 Prozent.

Was den „Leaders“ vom „Basics“ unterschiedet

Im Vergleich zu seinem Kollegen Graham French – dessen M&G Global Basics erzielte im Zeitraum September 2002 bis März 2006 eine höhere Jahresrendite  von 26 Prozent bei einem geringeren Risiko von 13,7 Prozent p.a. – setzt French nicht so stark auf Rohstoffe und Schwellenländer. „Graham konzentriert sich auf externe Entwicklungen, von denen Unternehmen profitieren. Ich achte eher auf die internen unentdeckten Potentiale die Firmen“, schildert der studierte Mathematiker den Hauptunterschied. Im Vergleich zum kühl analysierenden Smith wirkt Graham French eher wie ein Künstler, der versucht externe Trends und deren Auswirkungen auf die Unternehmen frühzeitig zu entdecken. „Vergleichbar ist mein Ansatz mit Tom Dobell, der den bereits 1969 aufgelegten M&G Recovery Fund verwaltet. Wir kaufen beide unterbewertete Unternehmen die von Veränderungen im Management profitieren“, beschreibt Smith seinen Stil.

Aled Smith will Rätsel lösen

Im Schnitt hält er seine 50-60 Aktien dann für rund fünf Jahre, wobei diese in der Regel gleichgewichtet werden. Denn der Aktienmarkt sei in Zeiten des Wandels nur wenig effizient: „Wenn ein Unternehmen in Schwierigkeiten gerät wird die Aktien oftmals bis ganz unten durchgereicht. Ein neues Management braucht dann viele Jahre um den Markt wieder vom Gegenteil zu überzeugen, obwohl sich zwischenzeitig schon viel Positives getan hat. Genau hier setze ich an“. Um aus 18.000 Aktien weltweit zusammen mit seinem sieben-köpfigen Analysten-Team die richtigen zu finden, geht er zuerst streng wissenschaftlich vor: Ein spezielles Computerprogramm liefert ihm anhand fundamentaler Kriterien wie Cashflow und Rentabilität eine Shortlist aus einigen Dutzend Unternehmen. Dann beginnt für ihn die Detektivarbeit: „Nahezu jedes Unternehmen ist für mich zuerst ein Rätsel dass ich verstehen und lösen will“. Als Informationsquelle dient Smith u.a. eine regelmäßig aktualisierte Liste von neuen Vorständen, welche er nach Personen durchforstet, von denen sich Smith positive Veränderungen erwartet.

1,5 neue Titel pro Monat

Die Behaltedauer seiner Aktien beträgt zwischen drei und fünf Jahre, wobei er damit weit über dem Durchschnitt aller Aktienfonds mit etwa 12 Monaten liegt. „Zu viel Handelsaktivität macht höchstens die Investmentbanken reich, nicht den Fondsinvestor“, ist Smith überzeugt.
Pro Jahr bestückt Smith seinen Fonds mit knapp 20 neuen Ideen: „Der Job von mir und meinem Team besteht eigentlich darin, rund 1,5 neue Aktien pro Monat zu identifizieren, die unseren Kriterien entsprechen“, so Smith.

Nobody is perfect

Bei der Zusammenstellung seines Portfolio achtet er außerdem auf die Korrelationen der einzelnen Titeln zueinander: „Wenn ich in Korea etwa zu viele Aktien finde, die von ähnlichen externen Entwicklungen beeinflusst werden, würde das zu viel Gesamtrisiko für den Fonds bedeuten“. Hier gesteht der Brite auch einen kürzliche Fehler: „Auch ich bin nicht perfekt. Letzten Herbst habe ich aufgrund von Performancezuwächsen einen zu hohen Rohstoff-Anteil gehalten und in der Korrektur Oktober sogar stärker verloren als der M&G Global Basics Fonds. Das unterstreicht nur nochmals die Bedeutung einer breiten Streuung“.

Die meisten Aktien sind Mid-Caps

Momentan ist Toyota die mit 2,3 Prozent die am stärksten gewichtete Aktie im M&G Global Leaders. Dahinter folgen Aareal Bank, Archer Daniel, Sumitomo und Metro. Die meisten Potentiale findet Smith traditionell jedoch nicht bei ganz großen Unternehmen: „Dort machen sich Veränderungen oftmals nur sehr langsam bemerkbar“. Die meisten seiner Unternehmen weisen eine Marktkapitalisierung zwischen drei und sechs Mrd. US-Dollar auf. „Man könnte uns also sehr wohl auch als einen globalen Mid-Cap-Fonds bezeichnen“. Investoren dürfte das bei dem Erfolg von Smith aber wenig stören.

M&A für Aktionäre nicht von Vorteil

Einen generelle Ausblick für globale Aktien gibt Smith eigentlich nur ungern: „Bei unserem Ansatz zählen wirklich nur die einzelnen Firmen und weniger das generelle Aktienumfeld“. Trotzdem ist er optimistisch: „Globale Aktien schauen im Durchschnitt immer noch günstig aus“. Etwas besorgt stimmen ihn aber die vielen Unternehmensübernahmen. Kurzfristig sei das für die Märkte gut, langfristig aber weniger: „Empirisch betrachtet sind M&A-Aktivitäten für Aktionäre nicht von Vorteil. Aktien von Unternehmen die übernommen werden, sollten denen vorgezogen werden die kaufen“, fasst er zusammen.

Alle Daten per 14.3.2006 in Euro
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