Klein, kleiner, Micro Caps

Die meisten Fondsmanager meiden Micro Caps aufgrund ihrer zu geringen Marktkapitalisierung. „Zu Unrecht, denn hier finden Stockpicker noch ein wahres Paradies vor“, schildert Karl Fickel, Partner und Mitbegründer von Lupus alpha. Der Lupus alpha Micro Champions soll genau von diesen Marktineffizienzen profitieren. Funds | 14.03.2006 09:20 Uhr
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Schlechte Bilanz bei Smaller Cap Fonds

Die meisten Small-Cap-Fonds schlagen im Vergleich zu ihren Benchmarks schlecht ab: So erzielten auf Sicht der letzten fünf Jahre nur zwei von 18 globalen Small-Cap-Fonds eine bessere Performance als der MSCI World Small Cap Index. Noch weniger erfreulich zeigt sich das Ergebnis über drei Jahre. Im Zeitraum März 2003-2006 liegt sogar der beste Fonds seiner Kategorie – der Templeton Global Smaller Companies von Uwe Zöllner erzielte eine Rendite von 31,3 Prozent p.a. – über 200 Basispunkte pro Jahr hinter dem Index zurück.

Untergewichtung von Micro Caps als Hauptgrund

Schuld daran ist vor allem das herausragende Abschneiden so genannter Micro-Caps. Diese Aktien verzeichneten, kaum beachtet von der breiten Öffentlichkeit, in den letzten Jahren starke Kursgewinne an denen die meisten Fonds aufgrund der geringen Liquidität dieser Titel nicht oder nur unzureichend partizipiert haben.

Fondsmanager mit Outperformance-Historie

Genau hier setzt der im Juni 2005 aufgelegte Lupus alpha Micro Champions an. Der von Peter Conzatti verwaltete Fonds investiert in europäische Kleinstwerte mit einer Marktkapitalisierung zwischen zehn und 150 Millionen Euro. Aus dem theoretischen Universum von 3.200 Titeln wählt der Ex-UBS Fondsmanager die vielversprechendsten Aktien aus. Conzatti war bis Mai 2005 für den UBS Equity Funds – Small Cap Germany Fonds verantwortlich, welcher den SDAX Index im Zeitraum Anfang 1998-Ende April 2005 um rund fünf Prozent pro Jahr schlagen konnte.

„50 Prozent aller Europa-Aktien sind Micro Caps“

„Rund 90 Prozent der Wirtschaftskraft Europas liegt in den Händen kleinerer und mittlerer Unternehmen. Wer in die tatsächliche Wirtschaftskraft eines Landes investieren will, darf Nebenwerte nicht außen vor lassen“, ist Nebenwerte-Experte Karl Fickel überzeugt. Unter den Nebenwerten sind Micro Caps zwar die Kleinsten der Kleinen. „Doch fallen über die Hälfte aller börsennotierten Unternehmen in Europa in diese Kategorie“, schildert Fickel weiter. Die Suche nach den besten Kleinstwerten hat aber ihre eigenen Regeln. „Vom Schreibtisch aus findet man sie in der Regel nicht“.

Paradies für Stock-Picker

Marktineffizienzen seien bekannterweise die Voraussetzung für überdurchschnittliche Renditen. Investoren, die am Kapitalmarkt neue Entdeckungen machen wollen, müssten daher ihre Wahrnehmungsschwelle schärfen. „Europäische Micro Caps sind ein stark ineffizientes und teilweise stark unterbewertetes Marktsegment. Sie verbinden Wachstumschancen mit der Stabilität attraktiver Dividendenströme“, so Fickel. „Jedoch tauchen diese Kleinstwerte mit einer Marktkapitalisierung unterhalb der 150-Mio-Euro-Schwelle erst gar nicht auf den Radarschirmen der meisten Asset Manager und Analysten auf. Attraktive Investmentchancen bleiben so ungenutzt“.

Diversifizierung als bester Risikoschutz

Trotz ihrer hohen Attraktivität seien Micro Caps mit zwei grundsätzlichen Risiken behaftet: einer vergleichsweise höheren Volatilität und eine geringen Marktliquidität. „Das Wichtigste ist daher ein über alle Branchen gestreutes Portfolio mit mindestens 50 bis 60 Einzelwerten aufzubauen“. Derzeit hält der 126 Millionen Euro schwere Fonds 129 Einzeltitel, wobei die Top-10-Positionen 19 Prozent des Fonds ausmachen. Insgesamt sollte kein Titel mehr als drei Prozent des Gesamtportfolios betragen. „Auch wenn Micro Caps per definitionem eine geringe Marktliquidität besitzen, unterhalb von zehn Millionen Euro Marktliquidität macht der Einstieg für Asset Manager aber keinen Sinn“, erklärt Fickel.

Das Branchenspektrum beim Lupus alpha Micro Champions reicht dabei vom Maschinenbau bis hin zu Biotech. „So können auf Portfolio-Ebene die höheren Volatilitäten durch die niedrige Korrelation der Einzelrenditen diversifiziert und damit reduziert werden“, so Fickel. Regional liegt das Schwergewicht in Deutschland (41 Prozent) und der Schweiz (18 Prozent).

Performance seit Start durch Cashquote gebremst

Seit Auflage im Juni 2005 entwickelte sich der Lupus alpha Micro Champions gut: Im Zeitraum Juni 2005-März 2006 legte der Fonds um 21 Prozent zu. Der MSCI Europe Small Cap Index gewann jedoch einen um neun Prozent höheren Ertrag: „Das hängt unter anderem damit zusammen, dass wir bis Ende 2005 mit dem Aufbau der Fondspositionen beschäftigt und nicht voll investiert waren“, so Fickel zu den Gründen der relativen Underperformance. Seit Jahresbeginn liegt der Fonds mit einer Performance von 11,5 Prozent leicht vor dem Small Cap Index.

„Für das Gesamtjahr 2006 sind die Aussichten für Micro Caps gut, doch wie gut, muss offen bleiben. Sicher ist, dass die Kursentwicklung von Micro Caps relativ nah bei Small und Mid Caps verläuft“, so Fickel. Die zu Jahresbeginn geäußerten Performanceziele für Small Caps, die zwischen 10 und 20 Prozent liegen, bleiben trotz des guten Jahresstartes jedenfalls unverändert.

Alle Daten per 9.3.2006 in Euro
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