Catherine Guinefort, Leiterin des europäischen Aktienteams bei BNP Paribas, im Gespräch mit e-fundresearch in Paris. Das gesamte Interview finden Sie rechts als Audio bzw. Video File.
Warum setzt BNP Paribas im Moment auf den europäischen Mid-Cap Bereich ?
"Mein Name ist Catherine Guinefort und ich bin verantwortlich für das europäische Aktienteam bei BNP Paribas. Wenn man die Märkte betrachtet, dann muß man sehen, daß wir in den letzten sieben Jahren einen Bull-Markt hatten. Die Erträge die wir in den vergangenen Jahren gesehen haben werden wir in Zukunft nicht erwarten können. Grund dafür sind unter anderem die schlechteren Wachstumsaussichten und hohen Bewertungen.
Jetzt muß man sich auf Unternehmen konzentrieren, die in den nächsten drei bis fünf Jahren prognostizierbare Wachstumsaussichten haben und fair bewertet sind. Unternehmen mit großer Marktkapitalierung (Large- und Mega-Caps) haben in den letzten Jahren - teilweise auch durch die Euro-Umstellung - eine starke Überbewertung erfahren. Unternehmen im Mid-Cap Bereich und angehenden Large-Cap Bereich, die noch nicht in den großen Indices enthalten sind (Marktkapitalisierung von Euro 1 - 5 Mrd.), befinden sich hingegen noch auf fairen Niveaus. Wir fokusieren uns im Moment aud dieses Segment und empfehlen dies auch unseren Kunden."
UI-ChampionsCall mit ProfitlichSchmidlin: „Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen
„Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen„Im Jahr 2023 sind die Fundamentaldaten bei unseren Beteiligungen mit den Aktienkursen weit...Ist dieses Segment nicht ebenfalls sehr stark durch Technologie-Unternehmen geprägt ?
"Nein! Unser Mid-Cap Fonds ist nicht übermäßig durch Technologie geprägt. Natürlich ist dies ein wichtiger Bestandteil des Wachstumssegmentes in Europa, aber wir suchen Wachstumsaktien aus allen Branchen. Es gibt keine Sektoren die Tabu für uns sind. Wenn wir Wachstum finden, dann kaufen wir das Unternehmen. Vier Bereiche bevorzugen wir allerdings im Moment.
Zum einen den Konsumgüterbereich und hier speziell den Sektor Nahrungsmittel. Ein Besipiel wäre der Schweizer Schokoladenfabrikant Lindt, den wir im Portfolio haben. Auch der Luxusgüter Produzent Bulgari oder der Reiseveranstalter Kuoni zählt zu diesem Bereich. Das sind Unternehmen mit guten Wachstumsaussichten und fairen Bewertungen.
Der zweite Bereich den wir bevorzugen ist der der Sektor Private Vermögensvorsorge und Asset Management. Natürlich sehen wir durch das aktuelle Marktumfeld eine Abschwächung in diesem Bereich, aber die langfristigen Aussichten sind intakt. Wir halten beispielsweise italienische Versicherungsunternehmen oder Asset Manager wie Julius Bär in der Schweiz und Schroders in England.
Rund 15 Prozent unseres Portfolios halten wir in Unternhehmen aus dem Gesundheitssektor. Das sind nicht unbedingt Pharmaunternehmen, da diese meist zu den Large-Caps Unternehmen zählen.
Darüber hinaus haben wir die Bereiche Outsourcing und Technologie als bevorzugte Sektoren identifiziert. Technologie ist mit circa 12 Prozent gewichtet, im Vergleich zu 24 Prozent vor 1 1/2 Jahren."