Anleger treffen langfristige Entscheidungen
Vor dem Hintergrund der aktuellen Pensionsreform-Diskussionen in den meisten europäischen Ländern wird das Thema Sparen, Vorsorgen und Anlegen für breite Bevölkerungsgruppen immer wichtiger. Zur Zeit des Börsenbooms vor einigen Jahren stand vor allem die Spekulation und der schnelle Gewinn bei Börsengängen im Mittelpunkt. Heute beschäftigen sich Anleger mit langfristig orientierten Entscheidungen. (siehe auch: 4. 8. 2004: Österreicher wollen mehr sparen und veranlagen).
Banken sind wichtigster Vertriebsweg in Kontinentaleuropa
Investmentfonds sind ein ideales Instrument zur langfristigen Vorsorge. Der Weg zum Investment in Fonds führt in Kontinentaleuropa vor allem über die Banken, die der weitaus wichtigste Absatzkanal sind.
Eigene Fonds zumeist bevorzugt
Nachdem europäische Banken selten die Fondsprodukte des Konkurrenten verkaufen, liegt der Fokus sehr oft auf den eigenen Fonds. Kritiker behaupten, Fonds werden nicht von Kunden aktiv gekauft, sondern von gut geschulten Beratern in den Filialen sehr aktiv verkauft. Die besten Verkaufsargumente sind naturgemäß eine möglichst gute Entwicklung in der Vergangenheit - wobei hier Berater mit der Wahl der Zeiträume sehr große Spielräume nutzen können - und positive, externe Ratings. Ob diese Ratings für Produktanbieter selbst kostenpflichtig waren oder nicht, schmälert in der Praxis den Effekt im Beratungs- und Verkaufsprozess nicht. Nicht selten entfällt der Großteil des Umsatzes einer Bank oder Fondsgesellschaft auf einige, wenige Produkte (siehe auch: 23. 7. 2004: Die Zukunft des Fondsvertriebs).
Eine internationale Analyse des BVI Bundesverband Investment und Asset Management e. V. zeigt die oben beschriebene Dominanz der Banken in den großen Fondsmärkten Kontinentaleuropas sehr deutlich (Umsatzanteil der Absatzkanäle
in %).
Quelle: BVI