Das gesamte in Österreich verwaltete inländische Fondsvermögen stieg laut Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) im ersten Quartal 2004 um beachtliche 6,4 Mrd. Euro auf mittlerweile 117,4 Mrd. Euro an. Dabei handelt es sich aber im Gegensatz zu früheren Statistiken um verwaltete Fondsvolumina (bis 31.12.2003 wurden die platzierten Fondsvolumina ausgewiesen, d.h. Publikumsfonds, Spezialfonds und Dachfonds ohne den inländischen Fondsanteil). „Die alten Statistiken wurden auf das verwaltete Fondsvolumen korrigiert und sind daher mit den aktuellen Daten vergleichbar“, so die VÖIG.
Institutionelle kaufen wieder Fonds
Sehr zufrieden mit dem großen Zuwachs zeigt sich Wolfgang Dorten, Generalsekretär der VÖIG: „Von den 6,4 Mrd. stammen rund 3,3 Mrd. aus Nettomittelzuflüssen. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2003 lag diese Zahl bei nur fünf Mrd. Euro“. Davon entfalle aber die Hälfte auf Spezial- und Großanlegerfonds: „Während im letzten Jahr 1,7 Mrd. Euro an Nettomittelzuflüssen in diese Kategorie geflossen ist, haben wir diesen Wert dieses Jahr bereits Ende März erreicht“, beschreibt Dorten.
Aktienfonds: Zuflüsse nur aus Publikumsfonds
Bei den Assetklassen legten Aktienfonds mit 457 Mio. Euro Nettomittelzufluss vergleichsweise wenig zu. „Davon stammt fast alles aus Publikumsfonds“, so Dorten. Institutionelle Anleger trauen dem Aktientrend weiterhin also nur wenig und bleiben bei Rentenprodukten.
Neue Gebühr: Ausländer ziehen sich zurück
Interessant auch die Tatsache, dass die Anzahl in Österreich registrierter ausländischer Investmentfonds im ersten Quartal stark verringert wurde. Der Rückgang von 3173 auf 2953 Fonds bedeutet den tiefsten Stand seit Juni 2002. „Der höhere administrative Aufwand durch die seit Februar vorgeschriebenen Änderungen beim Verkaufsprospekt dürften dafür verantwortlich sein“, so Dorten. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) führt dies dagegen auf die ab März 2004 gesetzlich vorgeschriebene Jahresgebühr pro ausländischem Fonds zurück: „Mit diesen in §30 bzw. §36 InvFG geregelten Gebühren, sind Änderungsanzeigen des jeweiligen Fonds pauschal abgedeckt“, erklärt die FMA. Dies habe im Endeffekt dazu geführt, dass sich einige ausländische Fondsgesellschaften für ein De-Listing entschieden haben.
Marktanteile: Allianz gewinnt stark
Bei den Marktanteilen inländischer Fondsgesellschaften gab es im ersten Quartal 2004 relativ wenige Veränderungen. Der größte Gewinner war mit +0,3 Prozent oder fast 750 Mio. Euro Volumenszuwachs die Allianz Invest, die mit mittlerweile 6,5 Prozent Marktanteil den vierten Platz unter den österreichischen KAG´s einnimmt: „Dieses Umsatzplus konnte einerseits durch das Engagement im Institutional Sales erzielt werden, andererseits wurden auch im Fremdfondsgeschäft bzw. durch die Auflage neuer Fremdfonds, für die wir Administration und Depotbankfunktion übernommen haben, deutliche Umsatzzuwächse verzeichnet“, so Geschäftsführer Martin Maier zu den Gründen. Marktanteile dazugewonnen hat weiteres die Raiffeisen KAG mit +0,13 auf 21,8 Prozent und die BAWAG PSK Invest mit +0,07 auf fünf Prozent Marktanteil.
Der größte Verlierer war, wie schon im Gesamtjahr 2003 (siehe „Die Gewinner des Jahres 2003“ vom 16.1.2004) die Capital Invest mit -0,29 Prozent auf 15,8 Prozent an Fondsvolumen, gefolgt von der Ringturm KAG und der Volksbanken KAG.
Top-5
Marktanteile* österreichischer KAG´s per 31.3.2004
1. Raiffeisen KAG 21,80%
2. ERSTE-SPARINVEST KAG 17,1%
3. CAPITAL INVEST 15,8%
4. Allianz Invest 6,5%
5. BAWAG-PSK Invest 5,0%
Top-3
Gewinner Marktanteile* (1. Quartal 2004)
1. Allianz Invest +0,30%
2. Raiffeisen KAG +0,13%
3. BAWAG-PSK Invest +0,07%
Flop-3
Verlierer Marktanteile* (1. Quartal 2004)
1. CAPITAL INVEST -0,29%
2. Ringturm KAG -0,11%
3. Volksbanken KAG -0,09%
Datenquelle: VÖIG, FMA, eigene Berechnungen
*Marktanteile beziehen sich auf das verwaltete Fondsvermögen