2006: Nachdenken über die nächste Rezession

John Carey ist erst der dritte Fondsmanager, der den 1928 aufgelegten Pioneer Fund verwaltet. Dabei blickt er auf eine bewegte, aber durchaus erfolgreiche Vergangenheit zurück. In den letzten zwei Jahren lag er hinter seiner Benchmark, dem S&P 500, zurück. Trotzdem bleibt er strikt bei seiner Philosophie. Funds | 23.03.2004 09:55 Uhr
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Die langfristige Performance des Pioneer Fund kann sich sehen lassen. Seit Auflage am 13.2.1928 wurden aus 10.000 US-Dollar beachtliche 80,5 Mio., was einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 12,6 Prozent entspricht. Zum Vergleich, mit einem Investment in den amerikanischen S&P 500 kam man dabei im selben Zeitraum „nur“ auf 15 Mio. US-Dollar an kumuliertem Vermögen. Allerdings: Ein Großteil der Outperformance stammt aus der Mitte der 40er Jahre, also während des Zweiten Weltkrieges. Für einen Investor schon relevanter: „Seit Auflage lagen wir in 96 Prozent der roulierenden 5-Jahres-Perioden im Plus und  durchschnittlich verdoppelten wir das eingesetzte Kapital der Investoren alle fünf Jahre“, schildert der in Boston stationierte John Carey, der seit 1986 den Fonds verwaltet.

Die 12 Gebote der Geldanlage

Der Pioneer Fund, der in US-Standardwerte investiert, setzt in seiner Philosophie bei den zwölf Geboten des Unternehmensgründers Philip Carret an: Diversifiziere, achte auf die Dividendenrendite, realisiere Verluste schnell und lass Gewinne laufen, meide Insider Informationen, ignoriere Formeln zur Unternehmensbewertung, etc. Dieser heute als Value-Stil bekannt gewordene Ansatz wird mittlerweile von vielen nachgeahmt: unter ihnen auch Gurus wie Warren Buffet.

„Ich meide Technologiewerte“

Während diese Strategie langfristig Erfolg verspricht, kam der Fonds in den letzten beiden Jahren etwas unter die Räder. Während der S&P 500 seit Ende Februar 2002 kumuliert 5,1 Prozent dazu gewann, liegt der Fonds sogar mit -0,1 Prozent leicht im Minus. „Im Anstieg der letzten Monate waren u.a. Technologiewerte sehr gefragt. Diesen Bereich meide ich aber anhand der wenig vorhersehbaren Geschäftsmodelle und der mittlerweile wieder sehr hohen Bewertungen“, erklärt Carey, dessen Fonds mittlerweile beachtliche 6,4 Mrd. US-Dollar an Fondsvolumen ausmacht. Die Philosophie Carey ist dagegen längerfristig ausgerichtet: „Mein Credo lautet: Entscheide anhand des Ertragspotentiales der nächsten drei bis fünf Jahre“. Und in den letzten fünf Jahren setzt sich der Ansatz durch: Mit kumuliert +2,7 Prozent (Fonds) vs. -2,5 Prozent (Index) liegt Carey vorn (siehe Chart links).

2006: Nachdenken über die nächste Rezession

Momentan setzt Carey vor allem auf den Dienstleistungs-, Finanz- und Gebrausgüter-Sektor. Das momentane Bild zeichnet er optimistisch: „2004 und 2005 sollten noch gute Börsenjahre werden. Dann werden aber schon viele über die nächste Rezession nachdenken“, prognostiziert er. Über ein Aufhören denkt der 55-Jährige noch nicht nach: „Ich fühle mich noch sehr gut und werde, so Gott will, diesen Job noch lange ausüben“, so der promovierte Historiker.


Über die Person:
Nach seinem Studium an der Harvard Universität begann der promovierte Historiker 1979 als Wertpapier-Analyst für den Bereich Medien, Autoindustrie und Maschinenbau bei Pioneer in Boston. 1986 übernahm er schließlich den ältesten Fonds von Pioneer, den Pioneer Fund. Davor war Paul Mullare drei Jahre für den Fonds verantwortlich, der Gründer Philip Carret zeichnete von der Auflage 1928 bis 1983 für das Portfolio verantwortlich. Carey hält weiters einen BA vom Columbia College und ist Chartered Financial Analyst (CFA).


Performancedaten per 18.3.2004 in US-Dollar
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