UBS Technology: Internet ist überbewertet

Für Michael Nell, Portfolio Strategist des UBS Equity Fund – Technology B, sind besonders Aktien aus dem Internet- und Halbleiter-Sektor überbewertet. Seitdem das Management von New York nach Zürich übersiedelt ist, hat sich einiges geändert. e-fundresearch traf Nell bei einem Kurzaufenthalt in Wien. Funds | 22.03.2004 07:03 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Im Januar 2003 hat Michael Nell, Team Leader des globalen IT Analyst Teams, den UBS Technology Fonds von James Hansel übernommen. Das Portfolio Management zog von New York nach Zürich und auch beim Investmentansatz gab es einige Änderungen beim mittlerweile 830 Mio. US-Dollar großen globalen Technologiefonds. Die Performance hat darunter jedenfalls nicht gelitten: Seit 15.1.2003 erziele Nell +34,1 Prozent, der MSCI World IT nur 30,9 Prozent bzw. der Seligman Global Technology +27,6 Prozent. Etwas besser dagegen aber Stuart O´Gorman vom Henderson Global Technology mit +35,7 Prozent (siehe Chart links).

e-fundresearch: Herr Nell, könnten Sie kurz erläutern was sich bei UBS Technology Fonds seit dem Abgang des alten Fondsmanagers James Hansel getan hat?

Michael Nell: Neu ist, dass nun einige  Analysten sogenannte Portfolio-Strategists sind und deren Empfehlungen jetzt stärker in den Fonds einfließen. Ausserdem wurde auch der Investmentprozess viel stärker auf den bei UBS üblichen Stil angepasst. Der Fokus liegt jetzt stärker auf dem inneren Wert der jeweiligen Aktie und weniger auf dem Thema für das diese Aktie steht. Weiters versuchen wir jetzt eine ausgewogenere Mischung aller Sub-Sektoren haben, große Branchen-Abweichungen gegenüber der Benchmark, dem Morgan Stanley Technology Index versuchen wir zu vermeiden.

e-fundresearch: Wie stellt sich das Anlageziel des Fonds aus?

Michael Nell: Die obere Grenze für den Tracking Error liegt bei sechs Prozent pro Jahr. Langfristig versuchen wir mit unserem Risikobudget ein bis zwei Prozent Outperformance pro Jahr gegenüber der Benchmark zu erzielen.

e-fundresearch: Warum gerade der Morgan Stanley Technology Index und nicht etwa der übliche MSCI World IT Index?

Michael Nell: Der Morgan Stanley Index wird jährlich an neutrale Gewichtungen angepasst, d.h. am dritten Freitag im Dezember wird die Gewichtung der einzelnen Aktien auf 2,86 Prozent (1/35) gesetzt. Im MSCI World IT sind einige Titel sehr hoch gewichtet. Im Extremfall dürfen wir das im Luxemburger Fonds gar nicht nachbilden, da keine Position über zehn Prozent bzw. die Summe der Positionen über fünf Prozent insgesamt 40 Prozent des Fondsvolumens nicht überschreiten dürfen.

e-fundresearch: Wie geht es mit Technologieaktien weiter? Viele Titel erscheinen mittlerweile sehr teuer, oder?

Michael Nell: Wir sind auch der Meinung, dass viele Sub-Sektoren, besonders im Internet oder Halbleiter, bereits sehr teuer sind. Günstiger sind dagegen etwa Titel aus dem Software-Bereich. Wir versuchen aber möglichst sektor-neutral zu bleiben und nur innerhalb der einzelnen Segmente die jeweils attraktivsten Werte zu kaufen. Unter den derzeit 35 Titeln ist mit 7,2 Prozent Ebay der größte Wert. Dann folgt Motorola und Peoplesoft.

e-fundresearch: Wo sehen Sie Ihren Vorteil gegenüber der Vielzahl andere Technologiefonds? Was machen Sie Ihrer Meinung nach besser?

Michael Nell: Ich denke, dass unser Investmentstil, der den inneren Wert der Aktie als Ansatzpunkt hat, sich in der Vergangenheit bereits bewährt hat. Obwohl ich erst seit Anfang 2003 Portfolio Strategist für den Fonds bin, habe ich den Ansatz innerhalb der UBS Gruppe schon seit sechs Jahren im Einsatz.

e-fundresearch: Und wo sind noch Schwächen die man beseitigen könnte?

Michael Nell: Es ist noch relativ einfach bei den Bewertungen richtig zu liegen. Schwer wird es beim Timing. Wir versuchen hier vor allem große Verluste zu vermeiden, trotzdem sehe ich hier noch den größten Verbesserungsspielraum.

e-fundresearch: Vielen Dank für das Gespräch!


Über die Person: Michael Nell, CFA, ist seit 1998 bei UBS. Dort ist er Managing Director und Portfolio Strategist des UBS Technology Fonds. Weiters ist er verantwortlicher Analyst für Computer Hardware, Speicher, Druck und Halbleiter. Er studierte am MIT in Massachusetts und hält einen MBA der Technology´s Sloan School of Management. Bevor er bei UBS anfing, war er Business Unit General Manager für einen PC-Komponentenhersteller in Silicon Valley.


Performancedaten per 15.3.2004 in US-Dollar
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