Schroders: Brasilien hat enormes Rückschlagspotential

Der Schroder Emerging Markets Debt Fund konnte mit seinem Absolute-Return-Ansatz die Anleihenkrisen der letzten Jahre erfolgreich umschiffen. Trotz des enorm angestiegenen Fondsvolumens glaubt Chris Wyke, Director Emerging Market Debt, an eine Fortsetzung. Im Aufschwung 2003 liegt man aber erstmal zurück… Funds | 30.11.2003 23:58 Uhr
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Der Schroder ISF Emerging Markets Debt Fund gehört zu den größten und erfolgreichsten Produkten in seiner Assetklasse. Auf Sicht der letzten 5 Jahre weist der Fonds mit 1,48 die beste Sharpe Ratio seiner Vergleichsgruppe (Bonds Emerging Markets Global) auf. Gerade in turbulenten Zeiten (etwa Argentinien-Krise 2002), zeigt der Fonds seine Stärke: Zwischen April und Juli 2002 verlor der JP Morgan EMBI+ Index 13 Prozent, der Schroders-Fonds gewann dagegen 7 Prozent. In den letzten 6 Jahren konnte der Fonds 11,8 Prozent pro Jahr erzielen (siehe Chart). Und seit Ende 1998 gab es kein Quartal mit negativer Performance mehr.

„Wir achten nicht auf Benchmarks“

“Unser Fonds ist ein Absolute Return Fonds, wir wollen jedes Jahr eine absolut positive Performance erzielen“, so Chris Wyke, Director Emerging Markets Debt bei Schroders. Als Zielrendite gibt Wyke 10-12 Prozent p.a. an. „Dabei achten wir nicht auf Benchmarks, was sich gerade 2002 positiv gezeigt hat.“ Weiters beträgt die Korrelation, etwa zu US Bonds, nur 0,08. Jene gegenüber globalen Bonds 0,22. „Generell fokussieren wir uns auf Situationen, in denen wir einen hohen Ertrag erzielen können“, fährt Wyke fort und nennt als Beispiele Russland 1999 und Argentinien 2002.

2003: Fonds bleibt zurück

In diesem Jahr läuft es dagegen nicht so gut, obwohl 2003 durchaus ein krisengeschütteltes Jahr war: Mit Stichtag 26.11. liegt der Fonds 6 Prozent im Plus und damit noch weiter hinter seinem absoluten Performanceziel von 10-12 Prozent. Der JP Morgan EMBI+ erzielte dagegen heuer sogar schon +25 Prozent. „Dieses Jahr sind wir sehr vorsichtig, da nur ein paar Märkte, diese dafür aber sehr gut, gelaufen sind“, so Wyke. Als Beispiele nennt der Brasilien, Russland und Venezuela. „Die Märkte sind aber stark überkauft, weshalb es hier zu großen Rückschlägen kommen könnte“, warnt Wyke.

Fondsvolumen trotzdem vervierfacht

Dass die Underperformance mit dem stark vergrößerten Fondsvolumen zusammenhängt - seit Jahresbeginn hat sich der Fonds auf 1,5 Mrd. US-Dollar nahezu vervierfacht - dementiert er aber. „Wir investieren einen Großteil unseres Vermögens in lokaler Währung, welche zwei Drittel des Investmentuniversums ausmachen. Die meisten Mitbewerber investieren dagegen nur in US-Dollar. Bei diesen könnte eine solche Entwicklung sicher ein Problem darstellen“. Weiters sei der Fonds durch seinen Absolute-Return-Ansatz nicht immer voll in Emerging Market Debt investiert. „Bis zu 40 Prozent darf der Fonds in Cash halten“, so Wyke.

Brasilien hat enormes Rückschlagspotential

In nächster Zeit meidet Wyke besonders Brasilien: „Die neue Regierung hat zwar einige Reformen auf den Weg gebracht, die aber kaum vorankommen und wenig fundamentale Verbesserungen mit sich gebracht haben“ Als Hauptproblem sieht er weiterhin den enorm hohen Schuldenstand, der eine Umschuldung wahrscheinlich mache. „Starke Rückschläge sind nach der Rally 2003 wahrscheinlich“, prognostiziert der Rentenexperte. „In unserem Emerging Markets Hedge Fonds haben wir dieses Land sogar geshortet“, unterstreicht er seine Meinung. Schon vor der Wahl Lula´s war man bei Schroders zurückhaltend: „Die politischen und strukturellen Probleme sind groß, die Investoren verlieren das Vertrauen, dass Brasilien seine Schulden zahlen kann. Daran wird sich vorerst auch nicht viel ändern, ganz egal, wer im Oktober die Wahlen gewinnt" so Fondsmanager Geoff Blanning bereits im September 2002.



Datenquelle: Lipper (Performancedaten in US-Dollar per 26.11.2003)


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