Der Spängler Japan Growth Trust machte zuletzt wieder einmal durch gute Performance von sich reden. Nachdem der Fonds zwischen Oktober 2002 und April 2003 36 Prozent verloren hat (Benchmark: -17 Prozent / siehe auch "120 Prozent mit Technologie" vom 3.10.2003), reagierte Bowen Capital Management mit einer Änderung des Fondsmanagers. Seit damals geht es wieder nach oben und ab Mitte Juli hat sich das auch in der Performance niedergeschlagen (siehe Chart). Der neue Fondsmanager Keith Olson im Interview:
e-fundresearch: Herr Olson, was haben Sie seit der Übernahme des Fonds im April geändert? Gibt es schon erste Resultate?
Keith Olson: Wir sind mit der Restrukturierung des Fonds bis jetzt sehr zufrieden. Auch der Zeitpunkt war denke ich gut, da japanische Aktien damals auch im internationalen Vergleich sehr attraktiv bepreist waren. Seit April haben wir etwa Hersteller elektronischer Komponenten zugekauft, welche hohe Marktanteile und starke Cash-flows haben. Der Fonds investiert jetzt auch stärker in Facheinzelhandel, Zulieferer für die medizinische Industrie und Pharmafirmen.
UI-ChampionsCall mit ProfitlichSchmidlin: „Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen
„Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen„Im Jahr 2023 sind die Fundamentaldaten bei unseren Beteiligungen mit den Aktienkursen weit...Die Performance ist unserer Meinung nach wieder on-track. Seit Juli sind wir sogar wieder etwas besser als unsere Benchmark (Anm. der Red.: Topix). Für die nächsten 12 Monate sind wir zuversichtlich: Die Unternehmen in unserem Portfolio sollten sich gut entwickeln weshalb wir jetzt keine allzu großen Änderungen mehr planen.
e-fundresearch: Ist die geringe Größe des Fonds aber kein Hindernis? Der Fonds hat aktuell nur noch 2,5 Millionen Euro an Volumen.
Keith Olson: Die geringe Fondsgröße führt sicherlich zu höheren Kosten. Manchmal erscheinen Kaufgelegenheiten in Japan vor diesem Hintergrund deswegen nicht mehr so attraktiv.
e-fundresearch: Der Japan Growth Trust wird in Hong Kong verwaltet. Ist das für einen japanischen Aktienfonds eigentlich kein Nachteil?
Keith Olson: Nein, das denke ich nicht. Ich habe lange in Japan gelebt und wir sind weiters als Team mehrmals im Jahr vor Ort um eine Vielzahl von Unternehmen zu besuchen. Wir planen aber trotzdem in nächster Zeit ein Büro in Tokio zu eröffnen und suchen aktuell dort einen Analysten.
e-fundresearch: Wie geht es ab nun weiter? Zuletzt verloren die japanischen Börsen wieder stark?
Keith Olson: Das stimmt. Nach einem freundlichen Monatsbeginn mussten japanische Aktien in der zweiten Oktoberhälfte einen Teil der erzielten Gewinne wieder abgeben. Die Marktteilnehmer konzentrierten sich in der zweiten Monatshälfte vor allem auf die Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse sowie den Ausblick auf die zweite Jahreshälfte. Zudem bleibt die Auswirkung des Yen-Anstieges auf das Wirtschaftswachstum sowie die Unternehmensgewinne ein Unsicherheitsfaktor.
Für 2004 sind wir aber optimistisch. Firmen mit starkem Gewinnwachstum sollten outperformen. Die breite Rally des Marktes ist aber sicherlich vorüber und Investoren werden sich wieder mehr auf Einzeltitelselektion konzentrieren müssen. Die japanische Wirtschaft ist sehr stark vom Export abhängig. Solange also die USA und China stark wachsen wird Japan davon profitieren. Der inländische Konsum stagniert weiterhin, wird aber ziemlich sicher nicht mehr schwächer werden. Für das nächste Jahr gehen wir deswegen von einem weiteren Anstieg von 10 Prozent bei japanischen Aktien aus.
e-fundresearch: Vielen Dank für das Gespräch!