Franklin Templeton Tech-Fondsmanager: Venture-Capital Netzwerk als Alpha-Quelle

Nur wenige Autominuten von den Firmensitzen der größten Tech- und Venture Capital Unternehmen aus dem Silicon Valley befindet sich das Fondsmanagement- & und Analystenteam des Franklin Technology. Wie Lead-Fondsmanager Jonathan Curtis diese geografische Lage zu seinem Vorteil nutzen möchte, konnte e-fundresearch.com im Rahmen eines Gesprächs in Wien erfahren. Funds | 19.02.2019 13:00 Uhr
Jonathan Curtis, Franklin Technology Fund / © Franklin Templeton
Jonathan Curtis, Franklin Technology Fund / © Franklin Templeton
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"Die digitale Transformation passiert und kann nicht mehr aufgehalten werden", fasst es der seit 2008 bei Franklin Templeton als Tech-Analyst beziehungsweise Portfoliomanager tätige Jonathan Curtis gleich zu Beginn seiner Präsentation vor professionellen Investoren und Finanzjournalisten zusammen und verweist auf den Umstand, dass in den vergangenen Jahren vom Bio-Supermarkt (Amazons Akquisition von der Wholefoods-Kette) bis hin zu Medizinischen Services oder HR-Prozessen kaum eine Branche vor digitaler Disruption geschützt war und sich dieser Trend weiter beschleunigen wird.

Silicon Valley Nähe & Venture-Capital Ökosystem als Research-Vorteil

"Ein Großteil dieser Innovationen findet im nicht Börse gelisteten Venture- beziehungsweise Private-Equity Bereich statt", erklärt Curtis, der vor seinem Wechsel in die Finanzindustrie als Software- und Systemtechniker tätig war und dem somit auch die Produktionsseite der IT-Branche nicht fremd ist. Insbesondere das Fehlen von belastenden Legacy-Systemen (viele Banken operieren im Hintergrund immer noch auf Software aus den 70ern) verschaffe jüngeren Unternehmen hier oftmals einen Vorteil. Um potenziell vielversprechende Technologien bereits in einem frühen Stadium erkennen zu können, decken Curtis und seine in San Mateo stationierten Analystenkollegen dieses Segment intensiv ab. „Es geht dabei nicht nur darum, neue Investmentideen zu generieren, sondern auch frühzeitig erkennen zu können, ob sich eine neue Technologie potenziell negativ auf aktuelle Portfolioholdings auswirken könnte“, sagt Curtis.

Aufgrund der SICAV-Regulierung ist es dem Fondsmanager nicht möglich, mehr als 10% seines AUMs direkt in private Firmen zu investieren. Aktuell liegt die Allokation bei rund 2% des Fondsvolumens: „Wir sehen auch keinen Grund, diese Positionsgröße nennenswert anzupassen“, so der Manager des Franklin Technology Fund. Durch die Fähigkeit zumindest einen kleinen Teil der 2,5 Milliarden USD großen Strategie auch in dieses Segment investieren zu können, werde man von der Branche ernst genommen und erhalte dadurch Zugang zu einem wertvollen Venture-Capital Ökosystem. Knapp 30% seines jährlichen Research-Zeitbudgets verbringt Curtis laut eigenen Angaben in direkten Gesprächen mit Venture-Capital Unternehmen beziehungsweise Start-Ups.

Dieser Research-Ansatz spiegelt sich laut Curtis auch in einer vergleichsweise höheren Allokation in Small- und Mid-Caps wieder: „Wir werden für einen aktiven Ansatz bezahlt und deshalb müssen wir diese Extra-Meile gehen.“ Nur etwas weniger als die Hälfte (47,28% per 31.12.2018) der Strategie ist in Mega-Caps (>50 Milliarden USD Marktkapitalisierung) allokiert.

Trotz der Nähe zum Silicon Valley ist es Curtis wichtig zu betonen, dass der Fonds global nach den besten Ideen sucht und auch so investiert: Beispielsweise sind per 31.12.2018 7,22% des Fondsvermögens in chinesischen Werten investiert. Insbesondere den Digital Payment Bereich erachtet der Fondsmanager hier als vielversprechend.

Im Vergleich zur Tech-Bubble 1999/2000: „Ertragsqualität ist nicht vergleichbar“

Auf die Frage, ob sich der Tech-Sektor in einem der Dot-Com-Bubble ähnlichen Umfeld befindet, richtet Curtis den Fokus auf die stark veränderte Ertragsqualität von Technologie-Unternehmen: Die Geschäftsmodelle seien zu einem Großteil nicht mehr wiederzuerkennen – während damals der Schwerpunkt vor allem auf Hardware und nicht unmittelbar wiederkehrenden Softwareumsätze lag, konnten mit zunehmenden Plattform- und Service-Lösungen (Curtis erwähnt hier vor allem auch das Cloud-Computing Geschäft) signifikant skalierbarere und profitablere Geschäftsfelder erschlossen werden.

"Wir haben das Glück, das sich unser Hauptsitz im Silicon Valley befindet, dem Epizentrum für Technologieinnovationen, Risikokapital und Private Equity, sowie Heimat führender Forschungsuniversitäten und vieler der wichtigsten und wertvollsten Technologieunternehmen der Welt", fasst es Martin Linsbichler, Managing Director bei Franklin Templeton Austria, zusammen.

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