Fondsduell: Allianz Europe Equity Growth vs. Comgest Growth Europe

Im Rahmen der neuen Artikelserie "Fondsduell" werden zwei Fonds ausgewählt, die vergleichbare Strategien verfolgen bzw. deren unterschiedliche Strategien einen interessanten Vergleich darstellen. Die beiden ausgewählten Fondsmanager beantworten drei Fragen des Schweizer Fondsresearch Spezialisten Martin Bürki. Funds | 25.06.2013 02:00 Uhr
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Das Fondsduell ist ein neues Artikelformat, das in Kooperation zwischen e-fundresearch.com und dem Fondsexperten Martin Bürki (martInvestments) präsentiert wird.


Fondsduell 2 - Allianz Europe Equity Growth vs. Comgest Growth Europe 

Frage 1: "Was macht gerade Ihren Investment-Ansatz so einzigartig? Wie grenzen Sie sich gegenüber der Konkurrenz ab und welches ist die beste Marktphase für Ihre Strategie?"

Allianz Europe Equity Growth:

Das Besondere ist die Strukturalität des Wachstums. Es folgt ein strenger Bottom-up lnvestmentprozess. Drittens ist das Produkt weitestgehend unabhängig von einer Benchmark. Wir gewichten die Werte rein nach Überzeugung. Alles hängt davon ab, in die langfristig aussichtsreichsten und im Konjunkturzyklus widerstandsfähigsten Unternehmen zu investieren, die auf der Grundlage dauerhafter externer (säkularer) Trends, technologischer Vorsprünge oder überlegener Geschäftsmodelle über einige Jahre hinweg wachsen und sich dies in steigenden Gewinnen und Cash-Flows niederschlägt und messen lässt.

Marktphasen sind bei einem mehrjährigen Anlagehorizont nicht entscheidend. Wir wollen zu jeder Zeit outperformen und haben festgestellt, dass die aktive Performance in fallenden Märkten am höchsten war. Das entspricht den Erwartungen an konjunkturstabiles Wachstum.

Comgest Growth Europe[1]:

Unser Investmentprozess ist seit Gründung der Comgest vor mehr als 25 Jahren unverändert, d.h. wir folgen keiner Modeerscheinung und bleiben uns treu. Wir investieren in Qualitätswachstumsunternehmen mit sehr konzentrierten Portfolios (etwa zwischen 30 und 35 Aktien im Large Cap Europa Produkt) und langer Haltedauer. Das makroökonomische Umfeld wird von uns nicht aktiv in den Prozess integriert, sondern als wenig vorhersehbare/nicht beeinflussbare Tatsache ‚hingenommen‘. Qualitätswachstumsaktien definieren wir als Unternehmen mit mehr als 10% p.a. EPS-Wachstum über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren sowie einem RoE ueber 15%.   Lediglich etwas mehr als 115 Aktien haben es über die letzten 20 Jahre in den Comgest Growth Europe geschafft, d.h. unsere Kenntnis des Unternehmens, des Managements sowie des Marktumfelds ist extrem tief. Wir suchen unsere Titel auf Einzelwertebene aus, behalten aber langfristige und konjunkturunabhängige Megatrends im Auge. Fast alle Unternehmen unserer Portefeuilles sind Nutznießer von Megatrends. Mit Ausnahme der kurzen Phasen einer zyklischen Markterholung zeigt unser Stil eine Outperformance gegenüber Benchmarkindizes.

[1] Franz Weis ist Fondsmanager des Comgest Growth Europe (ISIN: IE0004766675) und des Spängler Quality Growth Europe (ISIN: AT0000857750).

Frage 2: "Was war der größte Anlageerfolg und der größte Anlagemisserfolg der letzten 12 Monate? Was haben Sie daraus gelernt?"

Allianz Europe Equity Growth:

ln den letzten zwölf Monaten, in einem kräftig steigenden Markt lag das Portfolio vorne. Besonders gut entwickelten sich Legrand, Prudential und Hexagon, die wir offenbar zurecht anderen Werten vorgezogen hatten. Die ersten beiden verfügen über eine gute Positionierung und hohes Entwicklungspotential in den Emerging Markets. Hexagon ist ein Wert, der in den reifen Märkten noch stärker wächst als in den sich entwickelnden, ein weltweit führendes Unternehmen der Geodäsie, der Messtechnik und der Visualisierung. Enttäuscht hat das Öl-Service-Unternehmen Saipem. das sich nach seinen Praktiken bei der Auftragsvergabe befragen lassen musste, dessen Management wechselte und das Gewinnwarnungen herausqab. Aber wir haben auch neue Anlageideen umgesetzt, mit Croda, Kerry Group und Victrex im Bereich spezieller Chemieprodukte. Das meiste Lernen steht im Zusammenhang mit neuen Geschäftsmodellen.

Comgest Growth Europe:

Iliad war ein großer Erfolg angetrieben vom erfolgreichen Start der Mobil-Aktivität, in der sie nicht nur mehr Marktanteile gewinnen konnten, sondern auch geringere Anlaufverluste verbuchten als erwartet. Durch die umfangreiche Recherche hatten wir die “Low Cost” DNA der Firma sowie das Marktanteilspotential früh erkannt.

Fazit: Performance getrieben durch fundamentale Entwicklung von der wir nach gründlicher Analyse (gegen den Markt) überzeugt waren

Straumann war unsere schlechteste Erfahrung. Trotz hoher Innovationsrate und überdurchschnittlichem Wachstum konnte sich Straumann vom Markttrend nicht wirklich absondern in einem Zahnimplantatemarkt, der nicht an die Zeiten vor der Finanzmarktkrise anknüpfen konnte. Das anhaltend schwache Konsumumfeld verhalf auch Billigproduzenten zu Marktanteilen.  Dazu kam der starke CHF.

Fazit: Gegen FX Risiken ist man nie gewappnet. Das Geschäftsmodell hat sich aber als stärker konjunkturabhängig erwiesen als vermutet. Man muss ständig die Qualität der Geschäftsmodelle kritisch betrachten: “don’t fall in love”!  

Frage 3: "Was sind neben den Dividendenausschüttungen bei der Titelauswahl die wichtigsten Kriterien?"

Allianz Europe Equity Growth:

Dividendenausschüttungen stehen nicht im Zentrum der Titelauswahl und sind kein Kriterium im Rahmen der Philosophie. Uns geht es um die Kapitalrenditen, deren Stabilität bzw. Wachstum und um die ökonomische Wertschaffung. Wir untersuchen die Faktoren, die das strukturelle Wachstum der Unternehmen erkennen lassen. Wo gehen Investitionen hin, werden sie weiteres Wachstum generieren? Die Mittelverwendung für Wachstum ist eine Art Pendant zur Dividende. Daneben schütten unsere Unternehmen in den meisten Fällen auch zuverlässig Dividenden aus.

Comgest Growth Europe:

Die Ausschüttungsquote eines Unternehmens ist für uns – isoliert betrachtet – kein Kriterium zur Titelauswahl. Wir bevorzugen Unternehmen mit visiblen und wertgenerierenden Investitionsprojekten, um organisches Wachstum anzutreiben, als solche, die aus Mangel an Investitionspotential Sonderausschüttungen oder Aktienrückkäufe vornehmen müssen. Managementqualität, ein attraktives Marktumfeld mit hohen Markteintrittsbarrieren sowie ein Geschäftsmodell mit hohen wiederkehrenden Einkünften und einer starken Franchise sind wesentliche Kriterien zur Titelselektion.


Martin Bürki
Martin Bürki

Martin Bürki verfügt über 14 Jahre Erfahrung bei der Auswahl von Anlagefonds. Im Zeitraum von 2000 bis 2008 war er für den Aufbau des weltweiten Fondsresearch der UBS AG verantwortlich. Das Research-Team umfasste 18 Analysten, die in 5 Zentren weltweit tätig waren. Analysen dieses Research-Teams lieferten die Grundlage für Fondsportfolios im Wert von CHF 40 Milliarden. Im Jahr 2008 hatte sich Martin Bürki selbständig gemacht und die Firma martInvestments gegründet. Als unabhängiger Vermögensverwalter erstellt er seither Fondsportfolios für Privatkunden und berät Banken, Family Offices und Vermögensverwalter bei der Auswahl von Anlagefonds. Zusätzlich ist Martin für die Zweigniederlassung in Zug der Firma Sauren tätig.


Rechtliche Hinweise:

Bei der vorliegenden Pressemitteilung handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Die vorliegenden Informationen stellen keine Anlageanalyse. Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Insbesondere sind sie kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von lnvestmentfondsanteilen. Der Verkaufsprospekt sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen (Kundeninformationsdokurnent) des in dieser Unterlage beschriebenen Investmentfonds sind jederzeit kostenlos bei der Allianz Investmentbank AG, Hietzinger Kai 101-105, 1130 Wien, und bei Allianz Global Investors Kapitalanlagegesellschaft mbH, Mainzer Landstraße 11-13, 60329 Frankfurt am Main sowie im Internet unter www.allianzglobalinvestors.de in deutscher Sprache erhältlich. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Die Performance-Berechnung erfolgt nach der BVI-Methode. Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab und kann künftigen Änderungen unterworfen sein.

Gebührenhinweise

Allianz Wachstum Europa A - EUR (ISIN: DE0008481821): Ausgabeaufschlag: 5% (max, 6%), Verwaltungsvergütung zzt. 1,50%(max. 2,00%)

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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