Zu klein geworden: Adig macht fünf Fonds dicht

In der Fondsbranche wird aufgeräumt. 71 Fonds wurden in Deutschland im ersten Halbjahr geschlossen. Zum ersten Oktober macht jetzt auch die Adig fünf Fonds dicht. Grund: Die Fondsvolumen sind zusammengeschmolzen, die Fonds nicht mehr rentabel. Seit 2. August werden keine Fondsanteile der betroffenden Produkte mehr ausgegeben. Anleger können kostenlos in andere Fonds wechseln. Funds |

Fünf bis zehn Millionen Euro Volumen müsse ein Fonds mindestens haben, um für Investmentgesellschaft und Anleger rentabel zu sein, schätzt Adig-Sprecher Josef Wild. Das Problem: Mit sinkendem Fondsvermögen nimmt die Kostenbelastung überproportional zu – der Fonds wird für die Anleger teurer und für den Anbieter immer weniger rentabel.

850 deutsche Fonds sind zu klein

Von den rund 5400 in Deutschland zugelassenen Fonds weisen nach Berechnungen von Feri Trust rund 850 ein Volumen von weniger als zehn Millionen Euro auf. Die Adig-Fonds, die geschlossen werden, bleiben sogar deutlich unter der fünf-Millionen-Marke. Es handelt sich um fünf Unterfonds des Umbrella-Fonds CB Fund.

Der European High Yield Bond (WKN 933 646) ist mit einem Fondsvermögen von 2,6 Millionen Euro der kleinste der zu schließenden Fonds. Der Internet@Services (WKN 934045) hat ein Volumen von 3 Millionen, der Mobile@security (WKN 591971) von 4 Millionen Euro. Der Japanese Small Cap Equity (WKN 935894) besitzt noch ein Vermögen von 3,3 Millionen Euro, der Global Equity (WKN 933630) 3,8 Millionen.

Neue Strategie beschränkt sich auf Kerneuropa

Die Fondsschließungen spiegeln nicht nur gesunkenes Anlegerinteresse wider, sondern auch eine neue Ausrichtung der Adig-Strategie. Ursprünglich sollten ihre Fonds europaweit vertrieben werden – nun will man sich auf den Vertrieb in wenigen europäischen Ländern beschränken. Einige Fonds seien für den europaweiten Vertrieb aufgelegt worden und durch die Neuausrichtung überflüssig geworden, erklärt Adig-Sprecher Josef Wild. Das gelte zum Beispiel für den European High Yield Bond und den Global Equity.

Aus für spezialisierte Fonds

Aus der Schließung der beiden @-Fonds Internet@Services und Mobile@Security spricht auch eine revidierte Markteinschätzung der Fondsgesellschaft. "Der Sektor hat nicht die Reife erreicht, von der wir ausgegangen waren", erklärt Wild. "Und wir sehen auf absehbare Zeit keine Besserung." Ursprünglich sei eine starke Ausdifferenzierung der Produktpalette vorgesehen worden – diese sei aus heutiger Sicht nicht mehr nötig. Dieselbe Überlegung hat auch das Ende des Japanese Small Cap besiegelt. Einen so speziellen Fonds brauche man in diesem Anlagesegment nicht mehr, argumentiert Wild.

Anleger müssen bis Ende September entscheiden

Einige hundert Anleger seien von den Fondsschließungen betroffen, schätzt Wild. Sie können bis Ende September kostenlos in einen anderen Adig-Fonds wechseln. Meldet sich ein Anleger bis dann nicht bei Adig, wird sein Geld automatisch in einen Geldmarktfonds umgeschichtet. "Wer dann erst in einen anderen Fonds umschichtet, muss die normalen Gebühren zahlen", betont Wild – eine Umtauschgebühr und die anfallenden Ausgabeaufschläge.

Doubletten der Schließungs-Kandidaten

Sowohl für den Global Equity als auch für den European High Yield Bond gebe es Doubletten, also Fonds mit übereinstimmender Anlagestrategie, so dass Kunden ihre bisherige Anlagestrategie unverändert beibehalten könnten, betont man bei Adig. Für den Global Equity schlägt die Fondsgesellschaft als Doubletten die Fonds Fondis und WeltVision vor. Äquivalente zum European High Yield Bond seien der der Euro Corporate Bond P und der CB-Rent-Spezial-Adig.

Allerdings: Weder von den beiden High-Tech-Fonds noch vom Japanese Small Cap können Anleger in einen völlig deckungsgleichen Alternativ-Fonds wechseln. In beiden Fällen stehen aber ähnliche Fonds mit breiterem Anlagespektrum zur Wahl. Für die High-Tech-Fonds etwa der Aditech, der america@tec P oder der europe@tec P. Für Japan-Anleger kommen als Alternative der Japanese Equity P und der Adiasia infrage.

In Zukunft weniger Anteilsklassen

Neben den fünf Fonds schließt Adig auch Anteilsklassen. In Zukunft soll es nur noch die Klassen P (mit Ausgabeaufschlag), N (ohne Aufschlag) und I (für Institutionelle Anleger) geben. Gestrichen wird die Anteilsklasse VV, die für die Vermögensverwaltung der Commerzbank eingesetzt wurde, sowie die Anteilsklasse L, die sich von der Klasse P geringfügig durch die Kostenstruktur unterscheidet. Die Veränderungen bei den Anteilsklassen habe für Anleger aber kaum spürbare Auswirkungen, betont Wild.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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