Im dem von schwachen Wachstum geprägten Umfeld empfiehlt er Anlegern auf Unternehmens- und Emerging Markets-Anleihenfonds zu setzen – nicht zuletzt auch wegen der anhaltend tiefen Renditen von “safe haven”-Staatsanleihen.
Langsamer Erholungsprozess
Laut Bednar müssen sich Anleger auf einen langsamen und von externen Schocks geprägten Erholungsprozess einstellen. “Die Geldpolitik bleibt expansiv, fiskalpolitisch gibt es keinen Spielraum”, meint er. Vor allem in den Industrienationen wären angesichts der hohen Staatsverschuldung – er spricht von einem “Bremsklotz” – Impulse von staatlicher Seite kaum möglich – anders die Situation in den Emerging Markets.
Keine Abkoppelung
“Auf längere Sicht ist das Aufholpotenzial in den Emerging Markets intakt”, stellt Bednar klar. In den aufstrebenden Schwellenländern würde die Wirtschaft auch auf kurze Sicht stärker wachsen als in den Industrienationen – wenngleich weniger stark als zuvor. Denn trotz günstigerer Rahmenbedingungen – sprich, einer geringeren Staatsverschuldung – wären die Schwellenländer nach wie vor von den Industrienationen abhängig.
Im Fokus: Emerging Markets-Unternehmensanleihen
Wie sollen sich Anleger im derzeitigen Umfeld verhalten? Großes Potenzial – sprich, ein ausgezeichnetes Risiko-Rendite-Potenzial – sieht Bednar etwa bei Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets. Denn nicht nur die Schwellenländer selbst, auch die hiesigen Unternehmen, hätten die Krise mehrheitlich besser überstanden als solche aus den Industrienationen, was auch verbesserte Ratingeinstufungen widerspiegeln.
“Ungehobener Schatz”
Für Alexander Fleischer, Bereichsleiter Anleihen-Fondsmanagement bei der ESPA, sind Emerging Markets-Unternehmensanleihen gar ein “ungehobener Schatz”. “Den meisten Anlegern ist nicht bewusst, dass sie mit einem deutlichen Renditeabschlag gehandelt werden”, sagt er. So würden Emerging Markets-Unternehmensanleihen mit Investment Grade-Rating um bis zu 2 Prozent mehr Rendite abwerfen als Titel aus den Industrienationen, solche mit schlechteren Bonitäten sogar um bis zu 5 Prozent.
Auch Rating-Agenturen schuld
Fleischer führt dies darauf zurück, dass Investoren die Assetklasse nach wie vor als zu riskant einschätzen. “Dabei sind die Unternehmen im Durchschnitt weniger verschuldet als vergleichbare in den Industrienationen”, meint der Experte. Auch die Rating-Agenturen würden in diesen Zusammenhang eine Rolle spielen. Sie hätten in der Vergangenheit in ihren Beurteilungen oft zu spät auf die veränderte Ausgangslage reagiert.
Rendite ein Argument
“Investoren, die in der derzeitigen Niedrigzinsphase Rendite erzielen wollen, kommen an Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern nicht vorbei”, bringt es Fleischer auf den Punkt. Dafür spreche nicht zuletzt die deutlich verbesserte Marktkapitalisierung der Unternehmen. So liege das ausstehende Emissionsvolumen bereits bei mehr als 700 Milliarden USD.
Produkttipps
Für Anleger interessant, ist nach Ansicht der ESPA-Experten etwa der ESPA Bond BRIK Corporate T (AT0000A05HR3), der seit 2007 ein jährliches Performanceplus von 7,8 Prozent vorzuweisen hat. Der ESPA Portfolio Balanced 30 T (AT0000A09R60), der bis zu 70 Prozent in Unternehmensanleihen sowie bis zu 30 Prozent in Aktien investieren kann, hat in den letzten drei Jahren jeweils eine Performance von +5,8 Prozent erzielt.