Besonders positiv eingestellt ist der Experte auf High Yield Bonds. Sie würden aktienähnliche Renditen bei geringerer Volatilität versprechen. Positiv: Die Ausfallsrate hochverzinslicher Anleihen habe zuletzt sukzessive abgenommen.
Industrienationen befinden sich in Deleveraging Phase
Die Industrienationen befinden sich laut Isaacs in einer „längeren Phase des strukturellen Deleveraging“. Vor allem der Finanzsektor und private Haushalte würden sich entschulden. „Das könnte zu höherer Volatilität und kürzeren Konjunkturzyklen führen“, so der Isaacs. Die Staatsanleihen-Problematik sei auch nach der Rettung Irlands nicht vom Tisch. Nachsatz: „Mit anhaltender Volatilität muss gerechnet werden.“
Inflationsgefahr ist derzeit gering
Im Gegensatz zu früheren Krisen sei die jüngste Erholung vergleichsweise unspektakulär ausgefallen. „Da die Rezession von der Finanzindustrie ausging, konnten die Banken die Erholung diesmal nicht tragen“, so Isaacs. Gleichzeitig sei jedoch die Inflationsgefahr aufgrund der nur teilweise ausgelasteten Kapazitäten, der Sparmaßnahmen sowie der Schwäche des Banksystems auf kurze Sicht gering.
UI-ChampionsCall mit ProfitlichSchmidlin: „Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen
„Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen„Im Jahr 2023 sind die Fundamentaldaten bei unseren Beteiligungen mit den Aktienkursen weit...Prognostiziertes Wirtschaftswachstum 2011
„Dass die Inflation niedrig ist, ist klarerweise gut für Unternehmensanleihen“, so Isaacs. Allerdings könne man die langfristigen Auswirkungen der kürzlich von der US-Fed eingeleiteten zweiten Phase des Quantitative Easing nur schwer einschätzen. Mittelfristig müsse wieder mit Inflation gerechnet werden. Das für 2011 – mit Ausnahme der Peripheriestaaten – prognostizierte Wirtschaftswachstum von ein bis drei Prozent sollte allerdings die Spreads von Unternehmensanleihen unterstützen.
Aussagekräftige Fünfjahres-Spreads
Für Isaacs bestätigen die Fünfjahres-Spreads, dass sich die Märkte derzeit auf die stark verschuldeten europäischen Länder konzentrieren. Dementsprechend liegt die Duration des European Corporate Bond Fund bei 4,2 Jahren. „Die Spreads von US-, UK- sowie europäischen Unternehmensanleihen mit einem BBB-Rating preisen zwar nicht mehr die Große Depression ein, sind aber im historischen Kontext immer noch weit“, so der M&G-Fondsmanager.
Ausfallsrisiko geht zurück
Positiv für die Assetklasse sei, dass sich die Verschuldungsrate der europäischen Unternehmen zuletzt kontinuierlich verringert hat. Gleichzeitig wären Gewinne und Cashflows höher und die Bilanzen solider. „Das Ausfallsrisiko geht zurück“, bringt es Isaacs auf den Punkt. Das positive Umfeld würde sich auch in den Ratings widerspiegeln. Er erwartet, dass – wie bereits jetzt in den USA – in Europa die Zahl der Upgrades bald die der Downgrades übersteigen wird.
Europ. High Yield Markt wird an Bedeutung gewinnen
Der M&G-Experte ist überzeugt davon, dass der europäische High Yield Markt in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird, sprich es wird ein größeres Investmentuniversum geben wird. Derzeit liegt das Verhältnis von Leveraged Loans zu hochverzinslichen Anleihen bei 77 zu 23 Prozent, in den USA hingegen bei 40 zu 60 Prozent. Nach dem Rekordjahr 2009 rechnet er für 2010 mit einem Emissionsvolumen von knapp 200 Milliarden Euro in Europa.
Aktienähnliche Renditen wurden erzielt
In den letzten 25 Jahren haben High Yield Bonds mit knapp zehn Prozent aktienähnliche Renditen erzielt, bei gleichzeitig geringerer Volatilität. „Auf 30-Jahressicht hat es nur vier Jahre mit negativen Renditen gegeben“, so Isaacs. Obwohl er für die Assetklasse weiterhin positiv eingestellt ist – nicht nur wegen der fallenden Ausfallsraten – betont er wie wichtig es ist zu differenzieren und verweist auf die Spreads von Anleihen mit B- und BB-Rating.
Der M&G European Corporate Bond Fund
Mit dem M&G European Corporate Bond Fund kann Isaacs bis maximal 30 Prozent in High Yield Bonds investieren, den überwiegenden Teil des Portfolios machen zu jedem Zeitpunkt Unternehmensanleihen mit Investment Grade-Status aus. Seit Jahresbeginn hat der 1,3 Milliarden Euro schwere Fonds eine Performance von +9,3 Prozent erzielt und damit den Sektor um 1,5 Prozent outperformed. Auf Dreijahressicht steht ein Plus von 6,9 Prozent zu Buche.