Aktien sind attraktiver

"Aktien sind derzeit rund 20 Prozent unterbewertet", erklärt Harald Egger, CIO der ERSTE-SPARINVEST im Rahmen einer Präsentation der globalen Asset Allocation. Die gute Gewinnentwicklung der Unternehmen, eine expansive Geldpolitik, technische Signale und moderate Inflationsraten sind positive Faktoren. Funds | 18.11.2010 04:45 Uhr
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"Wir sind bei Aktien übergewichtet", erklärt Harald Egger, Chief Investment Officer der ERSTE-SPARINVEST, der in Hong Kong die globale Asset Allocation der ERSTE-SPARINVEST präsentierte. "Wir berücksichtigen dabei vier Faktoren. Die Bewertungen sind aus unserer Sicht derzeit sehr attraktiv. Die Technik hat sich in den letzten zwei Monaten auch deutlich verbessert. Nach einer relativ langen Seitwärtsphase und nach dem starken Anstieg der Märkte im letzten Sommer wurden diese Gewinne zuerst einmal konsolidiert. Aber seit ein paar Wochen ist der Aufwärtstrend wieder intakt. Wir erwarten durchaus, dass sich dieser fortsetzt. Die Geldpolitik ist auch ein Faktor, der weiterhin positiv wirkt. Die Liquidität ist weiterhin vorhanden und ein Teil davon sollte weiterhin in Aktien fliessen", betont Egger.

Die Entwicklung der globalen Aktienmärkte war vor allem durch einen starken Anstieg der Emerging Markets von 2004-2007 geprägt. Nach der starken Korrektur im Jahr 2008 nähern sich die Emerging Markets Aktienindizes wieder den Höchstständen vor der Korrektur.

Gewinnwachstum und Dividendenrendite

Für die globalen Aktienmärkte erwartet die ESPA im kommenden Jahr ein Gewinnwachstum von 15,3 Prozent und eine Dividendenrendite von 2,8 Prozent (KGV 2010: 13,6), für Europa 15,8 Prozent Gewinnwachstum und eine Dividendenrendite von 3,8 Prozent (KGV 2010: 12,2). In den Emerging Markets liegen die Prognosen bei 15,9 Prozent Gewinnwachstum und einer Dividendenrendite von 2,2 Prozent (KGV 2010: 12,9). Die Dividendenrenditen der Aktien sind im Vergleich zu Renditen auf US- und EUR-Staatsanleihen sehr attraktiv.

Gibt es Inflation oder Deflation?

"Eine wichtige Frage bei der Bewertung von Aktien ist natürlich auch die Frage, ob wir eine Inflation oder Deflation erleben werden. Wenn wir Inflation haben, sinkt die Bewertung und wenn wir Deflation haben, reduzieren sich die Bewertungen auch dramatisch", erläutert Egger. Auf einem Niveau von rund 3 Prozent sei das Umfeld für globale Aktien optimal und in diese Richtung zeigen auch die Prognosen der ESPA Analysten.

In den letzten zehn Jahren war jedoch zu beobachten, dass die Inflation gefallen ist und die Bewertungen auch mitgefallen sind. "Eine solche Entwicklung ist im langfristigen Kontext eher unüblich. Der Grund dafür ist u. a. auch die TMT-Blase, als die Märkte stark angestiegen waren. In den letzten acht bis neun Jahren wurden diese Exzesse abgebaut", erläutert Egger. Bei der Einschätzung der Entwicklung der Aktienmärkte in den letzten zehn Jahren sollten die hohen Bewertungen um das Jahr 1999 und 2000 nicht unberücksichtigt bleiben.

Starke Gewinnentwicklung

"Wir sind vor allem aufgrund der starken Gewinnentwicklung bei den Unternehmen fundamental gesehen gegenüber Aktien sehr positiv eingestellt. In den USA haben im letzten Quartal 80 Prozent der Unternehmen positiv überrascht. Das ist ein hoher Wert. Die Gewinnerholung ist voll im Gang. Bei der Profitabilität haben wir längerfristig gesehen bereits wieder Durchschnittsniveaus erreicht. Obwohl viele Marktteilnehmer noch von einer schwachen Wirtschaft sprechen, verfügen die Unternehmen über relativ hohe Cash Flows und sind auch sehr effizient. Die Gewinnentwicklung ist durchaus interessant, da die Gewinnsteigerungen zuletzt bei 50-60 Prozent lagen.

Aktien vs. Unternehmensanleihen

Ein weiterer Vergleich ist jener der Dividendenrendite mit der Rendite auf Unternehmensanleihen. "Die Bewertungen von Aktien im Vergleich zu Anleihen war während der letzten 35 Jahre kaum einmal günstiger", erklärt Egger.

Fair Value Bewertungsmodell für Aktien

Auf der Basis des von der ESPA entwickelten ´Fair Value´ Modells, das auf der aktuellen Inflation, der erwarteten Inflation, der Profitabilitäten und der Buchwerte errechnet wird, gibt es derzeit eine massive Diskrepanz zwischen der Entwicklung des ´fairen Werts´ mit dem Aktienindex. Die Marktteilnehmer signalisieren nach Einschätzung der ESPA Analysten damit, dass die Erholung bei den Unternehmensgewinnen nachhaltig ist, aber die Börsen eine deutlich niedrigere Gewinnentwicklung erwarten und in die Aktienkurse einpreisen.

20 Prozent Unterbewertung

"Aktuell besteht eine 20-30 prozentige Unterbewertung der Aktienmärkte", analysiert Egger, der auch eine Kursentwicklung in diesem Umfang in den kommenden 12 Monaten erwartet. Dabei wird ein Basis-Szenario angenommen, das wie folgt charakterisiert ist: ROE in der Höhe von 12 Prozent gilt als realistisch, allerdings wird keine Rückkehr zu Werten von 14 Prozent beim ROE wie in den Boomzeiten erwartet. Es wird auch davon ausgegangen, dass eine Deflation vermieden werden kann und die Inflationsraten wieder leicht ansteigen werden (2,5 Prozent Erwartung). Daraus ergibt sich nach Einschätzung der ESPA ein Aufwärtspotenzial bei Aktien im Umfang von rund 20 Prozent über die kommenden 12 Monate.

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