Europa´s Wirtschaft ist in guter Verfassung

Hohe Staatsschulden, Uneinigkeit, Ausfallsängste, Double-Dip-Szenarien – auf den ersten Blick sind die Rahmenbedingungen für europäische Aktien derzeit alles andere als rosig. Für Barry Norris ist die Assetklasse dennoch attraktiv. Funds | 13.07.2010 04:10 Uhr
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Wie der Manager des Ignis International Argonaut Pan European Alpha A EUR Acc (IE00B0S5SG80) gegenüber e-fundresearch erklärt, wird die Lage der europäischen Wirtschaft von den Medien zu Unrecht als äußerst schlecht dargestellt.

Europa entwickelt sich besser als die USA oder China

„Wichtige Indikatoren deuten darauf hin, dass sich Europa besser entwickelt als die USA oder China. Ein auffallend starkes Comeback erlebt derzeit etwa die industrielle Produktion in Deutschland“, sagt Norris. Die europäische Wirtschaft profitiere derzeit besonders von der Schwäche des Euro. Gemeinsam mit einem niedrigen Zinsniveau sei das der Schlüssel zu einer Erholung. Für Investoren sei es wiederum positiv, dass sich die Bewertungen derzeit im einstelligen Bereich bewegen.

Kein Double-Dip-Szenario in Sicht

Norris glaubt nicht an ein Double-Dip-Szenario: „Das ist in historischer Hinsicht ein sehr seltenes Phänomen. Damit es tatsächlich dazu kommt, müsste eine Art von Default-Szenario eintreten.“ Wichtig wäre es, dass das Bankensystem in Spanien gerettet wird, Griechenland sei nämlich zu klein um alleine eine weitere Rezession auszulösen. Der Experte verweist darauf, dass die Schulden der Peripheriestaaten nicht mehr als 15 Prozent der gesamten Staatsverschuldung aller europäischen Länder ausmachen.

Schulden müssen unter Kontrolle gebracht werden

Optimistisch stimmt Norris, dass die Krise in der EU zu mehr Einheit – sowohl in politischer als auch fiskalischer Hinsicht – geführt hat. „Das wird von den Medien gerne unterschätzt“, so Norris. Unumgänglich und auch Voraussetzung für eine Rückkehr auf den Wachstumspfad sei jetzt, dass die europäischen Staaten ihre stark angestiegenen Schulden unter Kontrolle bekommen. Positiv auf die angespannte Lage habe sich jedenfalls der Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB augewirkt.

Identifizierung neuer Wachstumsthemen

„An den Aktienmärkten gibt es eine Vielzahl an potenziellen Risiken“, meint Norris. Eines der größten sei, dass das Wirtschaftswachstum in China überschätzt wird. Das Problem sei hier die unproportional hohe Bedeutung von Infrastrukturinvestitionen. Er sieht dieses Thema als weitgehend ausgereizt an. „Wichtig wäre es jetzt, dass der Inlandskonsum in China anzieht“, so der Experte. Alles in allem glaubt er, dass die Märkte derzeit darum bemüht sind neue Wachstumsthemen zu identifizieren.

Investmentprozess wird dem Konjunkturzyklus angepasst

Sein Investmentprozess richtet sich nach der jeweiligen Phase des Konjunkturzyklus, wie Norris erklärt. So stehe etwa in Erholungsphasen – wie 2003 oder 2009 – ein Top-Down-Ansatz im Vordergrund. Hier würde der Fokus auf riskanteren Titeln mit niedrigem Unternehmenswert/Umsatz- sowie Kurs-Buchwert-Verhältnis liegen. In Phasen wie heuer oder zwischen 2004 und 2007 sei wiederum Bottom-Up-Stockpicking gefragt und dementsprechend auch titelspezifische Faktoren wichtig.

Günstige, aber wertvolle Aktien finden

Während einer Rezession stehe wieder eine fundierte  makroökonomische Analyse im Mittelpunkt seines Ansatzes. Wichtige Kriterien für Investitionsentscheidungen wären hier ein hoher Free Cash-Flow oder beständige Margen. „Insgesamt geht es darum Aktien zu finden, die der Markt als unattraktiv einschätzt oder solche, die entsprechendes Erholungspotenzial aufweisen“, erklärt Norris. Sie müssten sowohl günstig sein als auch einiges an Wert bieten. Unvermeidliche Fehler könnten nur mittels Diversifikation vermieden werden.

Die Gewichtungen des Ignis Argonaut European Alpha Fund

Mit dem Ignis Argonaut European Alpha Fund versucht Norris die europäische Peripherie und Bankenwerte zu meiden – 94 Prozent des Portfolios sind in den Eurokernländern investiert. Übergewichtet sind derzeit unter anderem Industriewerte und Informationstechnologie. Zu den untergewichteten Sektoren zählen wiederum Financials und Telekommunikation. Interessant wären Unternehmen, die von der Euroschwäche profitieren, wie etwa das finnische Forstindustrieunternehmen UPM-Kymmene.

Performance des Ignis Argonaut European Alpha

Im Vorjahr hat der Ignis International Argonaut Pan European Alpha A EUR eine Performance von +32,8 Prozent erzielt, seit seiner Auflegung im Dezember 2005 waren es immerhin +4,7 Prozent. Die persönliche Performance des Briten kann sich sehen lassen: Seit 2002 – als er noch für den Neptune European Opportunities Fund verantwortlich war – konnte er nur 2007 keine Outperformance gegenüber dem Markt erzielen.

Joint Venture zwischen Argonaut Capital Partners und Ignis Asset Management

Argonaut Capital Partners ist ein Joint Venture zwischen Ignis Asset Management und den Portfoliomanagern Barry Norris und Oliver Russ, das 2005 gegründet wurde. Die Kapitalanlagegesellschaft verwaltet derzeit Kundengelder in der Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Ignis Asset Management ist Teil der Phoenix Group, die sich aus fünf Lebensversicherungsgesellschaften zusammensetzt und hat wiederum 80 Milliarden Euro Assets under Management. Die Phoenix Group notiert seit Anfang Juli am London Stock Exchange.

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