Dementsprechend interessant wären nach Angaben des Managers des Earth Exploration Fund UI (DE000A0J3UF6)Investments in Rohstoffe. Mit seinem Fonds setzt er vor allem auf kleinere Unternehmen, deren Explorationspotenzial noch nicht im Aktienkurs eingepreist ist.
Kritische Entwicklung im Rohstoffbereich
„Wir stehen vor einer absolut kritischen Entwicklung im Rohstoffbereich“, so Berlenbach. Allein in China und Indien soll sich der Ölverbrauch in den nächsten 15 Jahren vervierfachen. Als Treiber der Rohstoffnachfrage sieht Berlenbach ganz klar das BIP-Wachstum. Als entscheidend bezeichnet er, dass sich China auf eine künftig stark steigende Rohstoffnachfrage vorbereitet. Die Formel ist für den Universal-Investment-Experten denkbar einfach: Keine Rohstoffe, kein BIP-Wachstum.
Begehrter Rohstoff Kupfer
Als einen der interessantesten Rohstoffe bezeichnet Berlenbach Kupfer. Das Metall wird für fast alles gebraucht und sei praktisch nicht zu ersetzen. Von der ersten Bohrung bis zur Förderung können bis zu acht Jahre vergehen. Auch die Kupfervorkommnisse sind begrenzt und heiß begehrt – wie auch bei anderen Rohstoffen verknappt der Hunger der Emerging Markets das Angebot stark. Allein im Vorjahr fielen von den produzierten 17 Millionen Tonnen Kupfer rund 30 Prozent auf China, und die Tendenz ist weiterhin stark steigend.
Berichte über neue Rohstoffvorkommnisse bleiben unbestätigt
Die Märkte sind derzeit bekanntlich auf Griechenland und die Euro-Krise fokussiert. „Was viele nicht einsehen wollen ist, dass mehr Probleme vor uns liegen. Die Rohstoffnachfrage explodiert und das Angebot wird zunehmend knapper“, erklärt Berlenbach. Berichte über große Vorkommnisse in Afghanistan möchte der Experte nicht kommentieren. Er habe persönlich noch keine Berichte über Lagerstätten gelesen und kann deshalb auch nicht ausschließen, dass es sich dabei um eine Fehlmeldung handelt.
Das Lagerstätten-Risiko richtig einschätzen
Nach Angaben von Berlenbach bleiben Investments in unterbewertete Rohstoffaktien, die auf Basis von solidem Research erfolgen, weiterhin interessant. Wichtig sei es jedoch geologische Expertise mit Investment-Know-how zu verbinden. „Um erfolgreich zu sein, muss man verstehen was Exploration bedeutet“, so Berlenbach. Er ist davon überzeugt, dass er und sein Team über die entsprechende Expertise verfügen um das Lagerstätten-Risiko richtig einschätzen zu können.
Kleine Minenunternehmen oft unterschätzt
Das Problem vieler größerer Fondsgesellschaften sei, dass sie sich die kleinen Minenunternehmen nicht anschauen wollen oder dürfen. Ziel des Earth Exploration Fund UI sei es gerade diese Werte zu spielen, sprich auf Unternehmen, deren Explorationspotenzial noch nicht im Kurs berücksichtigt ist, zu setzen. „Wir sind ein aggressives Produkt“, bringt es Berlenbach auf den Punkt. Der Fonds profitiere vor allem von steigenden oder flachen Rohstoffpreisen und leidet wenn Panik im Markt ist.
Ölnachfrage wächst in den Emerging Markets
Laut Berlenbach liegt der Break-Even-Preis bei der Goldproduktion derzeit knapp unter 1.000 USD: „Bei einem Goldpreis von 700 Euro werden innerhalb von einigen Monaten Minen schließen.“ Um hingegen ein Barrel Öl kostendeckend zu produzieren, ist nach Angaben von Jordaan Fouche, Manager des Earth Energy Fund UI (DE000A0MWKJ7), ein Ölpreis zwischen 70 und 80 USD Voraussetzung. „Während die Ölnachfrage in den Emerging Markets weiter wächst, erholt sie sich in der entwickelten Welt nur langsam“, meint Fouche.
Langsam werden die Öl-Vorkommnisse knapp
Bekanntlich decken derzeit fossile Energieträger rund 85 Prozent der globalen Energienachfrage. Der Experte glaubt nicht, dass sich daran so schnell was ändern wird: „Alternative Energie deckt erst etwas über ein Prozent der weltweiten Energienachfrage.“ Als Entwicklung der letzten Jahre sieht er, dass – dank neuerer Technologien in immer tieferen Gewässern nach Öl gebohrt wird, was auch deutlich teurer ist. Gleichzeitig würden auch die Vorkommnisse immer kleiner werden.
Neue Vorkommnisse sind laut Fouche ein Tropfen auf dem heißen Stein und könnten an der Tatsache, dass das weltweite Ölangebot abnimmt nichts ändern. So würden die Ölfelder Tupi und Tiber, die vor der Küste Brasilien bzw. im Golf von Mexiko gefunden wurden und zusammen ein Volumen von neun Millionen Barrel ausmachen, die Welt für nicht mehr als hundert Tage versorgen.
Tiefseeförderung ist nach wie vor eine sichere Methode
Trotz der Deep Water-Katastrophe ist für Fouche die Tiefseeförderung grundsätzlich sicher und auch keine Belastung für die Umwelt. „Das Unglück ist auf eine Mischung aus mangelnder Sicherheit und Leichtsinn zurückzuführen“, erklärt der Öl-Experte. Als Konsequenz rechnet er mit Hürden für die Tiefseeförderung und folglich auch einem zunehmenden Druck auf Ölangebot und –preis.