China´s Wirschaft marschiert ins Landesinnere

Das Wirtschaftswachstum in China wird relativ stark bleiben - wenn auch geringer als in den letzten Jahren. Der Fokus der Wirtschaftsentwicklung bewegt sich von den Küstenregionen ins Landesinnere. Ein Update von Christina Chung, CFA, Fondsmanagerin des Allianz RCM China Equity. Funds | 02.04.2010 04:30 Uhr
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Christina Chung: "Unser Ziel ist die konsistente Outperformance der Benchmark im Ausmaß von 3-5 Prozent bei einem Tracking-Error von 5-6 Prozent. Weiters wollen wir unseren Fonds langfristig im ersten Quartil positionieren." Das Chinese Equity Team von Allianz RCM verfolgt dabei eine Bottom-up Strategie bei der Aktienselektion. Der Fokus liegt u. a. auf Unternehmen, die sich in Turn-around Situationen befinden. Das konzentrierte Portfolio mit 47 Titeln vs. 96 in der Benchmark (MSCI China) repräsentiert eine Reihe aktiver Positionierungen abseits der Bechmark. Gemeinsam mit dem Allianz RCM China Fund beträgt das verwaltete Volumen USD 800 Mio.

Christina Chung: "Die durchschnittliche Marktkapitalisierung der Unternehmen im Fonds liegt bei USD 32,8 Mrd. vs. USD 55,3 Mrd. für die Benchmark, während die P/E Ratio mit 19,67 gegenüber der Benchmark P/E von 15,81 deutlich höher liegt. Wir sind derzeit in den Sektoren Consumer Staples und Information Technology deutlich übergewichtet und dafür in den Sektoren Financials und Telekom stark untergewichtet. Gerade im IT Bereich gibt es in China eine Reihe von innovativen Unternehmen in speziellen Marktnischen, die interessant sind und Potenzial haben."

Geldpolitik und Einkommensentwicklung

Die sehr expansive Geldpolitik in China im vergangenen Jahr wird sich wieder normalisieren - und zwar durch eine Kombination aus der Erhöhung der Mindestreserven und gegebenenfalls auch mit einer Zinserhöhung.

Entwicklung der Wirtschaft im Landesinneren

Während in den letzten Jahren die Wirtschaftszentren in Küstennähe (Shanghai, Guangzhou und neue Großständte in den Flussdeltas) sehr stark gewachsen waren und einen Wirtschaftsboom erlebten, entwickelte sich die Wirtschaft im Landesinneren nur deutlich langsamer. 

In den letzten Jahren war zu beobachten, dass die Einkommensentwicklung der urbanen Bevölkerung hinter dem Wirtschaftswachstum zurückblieben und der Fokus sehr auf der Profitmaximierung der Unternehmen lag. In diesem Jahr wurde der Fokus wieder stärker auf soziale Aspekte gelegt und u. a. auch die Höhe der Mindestlöhne in bestimmten Regionen des Landes gehoben.

Durch die rasche Urbanisierung in einzelnen Provinzen ist der Anteil des privaten Konsums in ländlichen Gebieten gegenüber jenem der Stadtbevölkerung von über 60 Prozent im Jahr 1978 auf unter 30 Prozent im Jahr 2008 deutlich zurückgegangen. Subventionen für die Landwirtschaft, spezifische Förderungen für bestimmte Branchen (beispielsweise Elektronikhandel) und der Aufbau von Pensionssystemen sind wichtige Entwicklungsprojekte. Insgesamt betrug der Anteil des Konsums im Jahr 2009 rund 38 Prozent des BIP und sollte in den kommenden Jahren wachsen.

Weiters sind der Bau von 7,5 Mio. Häusern für niedrige Einkommensbezieher in den Jahren 2009-2011 geplant und die Mehrwertsteuer auf Klein-PKW sollte um 50 Prozent gesenkt werden.

Bei der Entwicklung der Wirtschaft im Landesinneren kommt dem Ausbau der Transportwege (Strasse und Schiene) sowie der Logistikzentren in Städten wie Chongqing große Bedeutung zu.

RMB Aufwertung als positiver Druck

Im Zusammenhang mit der diskutierten und vor allem von den USA geforderten Aufwertung der chinesischen Währung gegenüber dem USD weist Christina Chung auch darauf hin, dass die graduelle Aufwertung von 2005 bis 2008 für Unternehmen auch ein Impuls zur Weiterentwicklung und Steigerung der Effizienz war. Christina Chung: "Die einfachen Produktionsbetriebe wandern unter dem Kostendruck in Provinzen und Gebiete mit niedrigeren Lohnkosten im Landesinneren. Dies ist durchaus auch im Sinne der regionalen Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft."

Eckpunkte der Wirtschaftspolitik

Christina Chung: "Der Fokus in der Energiepolitik liegt auf der Energieeinsparung, wo das Ziel einer Einsparung von 80 Mio. Tonnen Kohle für das Jahr 2010 festgelegt wurde. Die CO2 Emissionen pro Einheit Wirtschaftswachstum sollten bis 2020 um 40-45 Prozent sinken. Erneuerbare Energien, Smart Power Grids und auch eine Carbon Tax werden geplant. Weiters werden Investments in innovative Industrien im Bereich Biotechnology, Software und integrierte Schaltkreise unterstützt. Forschungsanstrengungen werden von der Zentralregierung gefördert.

Im Jahr 2010 werden alleine RMB 63,2 Mrd. für den Bau von Häusern für Niedrigeinkommensbezieher gebaut, was einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 14,7 Prozent bedeutet. In der Praxis entspricht dies dem Bau von 3 Millionen Häusern und die Renovierung von 2,8 Millionen. Im Industriebereich werden laufend alte Anlagen und Kraftwerke stillgelegt und durch neue Anlagen ersetzt.

Ausblick für China Aktien

Christina Chung: "Kurzfristig werden sich chinesische Aktien weiterhin in einer Bandbreite bewegen. Das Wirtschaftswachstum wird natürlich relativ stark bleiben, wenn auch etwas niedriger als in der Vergangenheit, wenn sich die Bedingungen an den Kreditmärkten normalisieren und sich die Volkswirtschaft weiterentwickelt." Unternehmensgewinne sollten sich bei leichter Inflation günstig entwickeln können. Es bestehen auch aus der Sicht der Allianz RCM Analysten und Fondsmanager die Bedenken im Markt, dass in einem Umfeld mit steigendem Inflationsdruck das Marktpotenzial im 1. Halbjahr 2010 begrenzt sein kann. Rückschläge sollten als Kaufgelegenheiten genutzt werden.

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