´Schwellenländer-Anleihen ohne Grippe´

Nach dem Rekordjahr 2009 rechnet Claudia Calich, Head Emerging Markets und Senior Portfolio Manager bei Invesco, mit einem etwas ruhigeren Jahr für Schwellenländeranleihen. Renditen im hohen einstelligen Bereich wären jedoch allemal drin. Funds | 11.02.2010 04:30 Uhr
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Was für Schwellenländeranleihen spricht Wie auch im Vorjahr würden 2010 die Leistungsbilanzüberschüsse, niedrige interne und externe Verschuldung sowie hohe Devisenreserven für Schwellenländeranleihen sprechen. Positiv sei auch, dass verbesserte Bonitätsbeurteilungen die Assetklasse für immer mehr Anleger interessant macht.

Gute Performance in 2009

Das Jahr 2009 werden jene Anleger, die rechtzeitig auf Schwellenländeranleihen gesetzt haben, nicht so schnell vergessen: Mit einem Plus von 29,82 Prozent kann sich die Bilanz des Vergleichsindex JP Morgan EMBI Global Diversified Index mehr als sehen lassen. Noch besser erging es dem Invesco Emerging Market Bond Fund, der eine Performance von +40,92 Prozent zu Buche stehen hat. Schön entwickelt hat sich auch der Invesco Emerging Local Currencies Debt Fund, der einen Wertzuwachs von +27,34 Prozent verzeichnete und damit den Vergleichsindex (+21,98 Prozent) deutlich hinter sich ließ.

Gibt es 2010 Potenzial für Zuwächse?

Mit einer ähnlich spektakulären Entwicklung rechnet Calich heuer nicht. Allerdings gebe es nach wie vor Potenzial für weitere Wertzuwächse. „Realistisch sind heuer Renditen im hohen einstelligen Bereich“, so die Expertin. Optimistisch stimmt sie, dass das gern strapazierte Sprichwort „die Schwellenländer-Volkswirtschaften bekommen die Grippe, wenn die entwickelten Länder verschnupft sind“ nicht mehr zutrifft. Im Gegenteil: Zuletzt haben die Emerging Markets einen höheren Beitrag zum globalen BIP-Wachstum geleistet haben als die entwickelten Länder.

Qualität der Assetklasse gestiegen

Laut Calich hat sich die Qualität der Assetklasse in den letzten Jahren deutlich verbessert. Zum einen würde man in immer mehr Länder mit immer mehr Instrumenten investieren und somit auch das Portfolio diversifizieren können. Zusammen mit den Bonitäten hätte sich auch die Qualität des zur Verfügung stehenden Informationsmaterials vieler Länder stark verbessert. „Nicht zuletzt hat auch die Aufgabe fixer Wechselkurse die Assetklasse deutlich attraktiver gemacht“, erklärt Calich.

Anlegerbasis hat sich verbessert

Verbessert hat sich nach Angaben der Invesco-Expertin auch die Anlegerbasis. So würde der Anteil der kurzfristig orientierten Anleger zugunsten der „Buy and Hold“-Investoren sukzessive abnehmen. Sie würden davon profitieren, dass sich die Assetklasse – im Vergleich zu früheren Krisen – vergleichsweise stabil präsentiert. „Tatsache ist, dass die Haushaltsdefizite der entwickelten Länder jetzt mehr als doppelt so hoch sind wie jene der Emerging Markets“, so Calich. Für die vielen rohstoffreichen Schwellenländer würden auch die wieder anziehenden Rohstoffpreise sprechen.

Rekord-Emissionsvolumen im Vorjahr

Im Vorjahr verzeichneten die Schwellenländer ein Rekord-Emissionsvolumen von 210 Milliarden US-Dollar. Laut Schätzungen von JP Morgan sollen 2010 Anleihen im Gesamtwert von 196 Milliarden US-Dollar emittiert werden. Für Calich sind heuer vor allem kleinere Schwellenländer interessant, da sie mit den größeren weniger stark korrelieren. Dazu zählt sie den Irak, Pakistan, Tunesien, Sri Lanka sowie die Dominikanische Republik. Interessante Gelegenheiten könnten sich unter anderem auch in Ländern wie Brasilien, Uruguay, Russland, Kasachstan, Indonesien und Ägypten ergeben. 

Fokus auf Lokalwährungen

Besonders positiv schätzt die Invesco-Expertin derzeit Lokalwährungen ein. Hier könne mit Mehrerträgen gerechnet werden, da die Renditen in lokalen Währungen höher sind und die Verbesserung der Fundamentaldaten und die Geldpolitik Potenzial für Wechselkursgewinne schaffen sollten. „Darüber hinaus können Anleger mit Lokalwährungsanleihen vom fortgesetzten Reifeprozess der Schwellenländer-Rentenmärkte profitieren und die Risiko-Rendite-Diversifikation ihrer Portfolios um eine zusätzliche Dimension ergänzen“, bringt es Calich auf den Punkt.

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