Mit Absolute Return auf der sicheren Seite

Bei der BAWAG P.S.K. Invest hält man große Stücke auf Absolute Return-Fonds. Bereits 30 Prozent der gesamten Assets under Management im Ausmaß von 3,6 Milliarden Euro fallen in diese Kategorie. Funds | 09.02.2010 04:30 Uhr
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Martin Nussbaumer, Manager des Absolute Return Mix sowie des Strategy Return, erklärt gegenüber e-fundreseach die Besonderheit des hauseigenen Managementansatzes und wieso er 2010 für die Aktien- und Anleihenmärkte positiv eingestellt ist.

Kernkompetenz der BAWAG P.S.K. Invest

Bei der BAWAG P.S.K. Invest blickt man auf eine mehr als 15-jährige Erfahrung mit dem Management von Absolute Return-Fonds zurück. Die Geschäftsführer Peter Pavlicek und Alois Steinböck sprechen von einer „Kernkompetenz unseres Hauses “. Allein im Vorjahr fielen von den Gesamtnettozuflüssen im Ausmaß von 264 Millionen Euro starke 100 Millionen Euro auf Absolute Return Fonds – Tendenz: steigend.  Die Kalkulierbarkeit der Verluste wird, nach Angaben von Pavlicek , in den kommenden Jahren vor allem bei institutionellen Kunden verstärkt ein Thema sein.

Eigene Managementstrategie für Absolute Return Fonds

Für die Absolute Return Fonds wurde bei der BAWAG P.S.K. Invest eine eigene Managementstrategie entwickelt. Ein Mal pro Woche trifft sich das „Absolute Return Komitee“, das sich im Stamm aus Erika Karitnig (CIO Aktien), Martin Bohn (CIO Anleihen), Martin Hager (Fixed Income/Absolute Return) und Martin Nussbaumer (Manger des Absolute Return Mix sowie des Strategy Return) zusammensetzt. Dazu kommen Experten aus dem Quantitative Research sowie dem Dachfonds- und Emerging Market-Team.

Ideenpool in wöchentlichen Sitzungen generieren

„Hauptzweck der wöchentlichen Sitzungen ist es einen Ideenpool zu generieren und gleichzeitig das Portfolio einem Monitoring hinsichtlich der Ausnutzung des Risikobudgets und Risikokennzahlen zu unterziehen. Konkret wird jeden Monat ein gewisser Teil des Risikobudgets vergeben, den jeder mit seinen Ideen füllen kann. Die monatliche Vergabe bringt den Vorteil mit sich, dass dadurch eine Bildung von Klumpenrisiken genauso vermieden wird wie ein vorzeitiger Verzehr des gesamten Jahresbudgets“, so Nussbaumer.

Entscheidungen werden in der Gruppe gefällt

Ist ein Teammitglied von einer Idee überzeugt, deren Umsetzung aber das vorhandene Budget für seinen Bereich aufbrauchen würde, so biete das System eine Möglichkeit zum Risikotransfer zwischen den einzelnen Risikoklassen. Voraussetzung dafür sei, dass das Komitee diesem Transfer einstimmig zustimmt und dass das vergebene Gesamtbudget dadurch nicht erhöht wird. „Das führt dazu, dass zusätzliche Investmententscheidungen auf breiter und gründlich vorbereiteter Basis vom gesamten Komitee getroffen werden“, so der Experte.

Der Anteil am Gesamtportfolio, mit dem systematische Entscheidungen wie etwa die Asset Allocation der Aktien- und Anleihengruppen umgesetzt werden, ist fix vorgegeben. Die Größe der zusätzlich eingegangen Investmentpositionen, wie sie etwa vom Absolute Return Komitee generiert werden, wird variabel gehalten und hängt unter anderem vom Überzeugungsgrad und der Marktvolatilität ab.

Performance und Zusammensetzung des Absolute Return Mix

Der Absolute Return Mix kann ohne regionale Einschränkung in Anleihen, Aktien, Rohstoffe, Immobilien sowie Alternative Investments investieren. Angestrebt wird neben dem Kapitalerhalt ein jährlicher Betrag, der dem 1,5-fachen 12 Monats-Euribor (zu Jahresbeginn) entspricht. Seit seiner Auflegung Ende 2006 brachte der Fonds Anlegern einen jährlichen Ertrag von +5,23 Prozent – 2009 waren es immerhin +2,69 Prozent. „Bisher gab es noch kein Jahr, in dem der Ertrag kleiner als 0 war“, so Nussbaumer.

Auch von steigenden Zinsen profitieren

Die Performance von plus acht Prozent im Katastrophenjahr 2008, zeigt dass der Absolute Return Mix von der Aktienkomponente vollkommen losgelöst ist. Eine leichte Korrelation besteht laut Nussbaumer gegenüber dem Anleihenmarkt. „Wir gehen davon aus, dass es frühestens im vierten Quartal oder Anfang 2011 zu einer Zinserhöhung kommt. Sollte sich dieses Szenario manifestieren, bietet unser Ansatz die Möglichkeit, eine spürbar negative Duration in den Fonds zu nehmen“, erklärt der Fondsmanager. So bestehe die Chance auch von einem steigenden Zinsumfeld profitiert zu können.

Übertriebene Diskussion um Staatsanleihen

Das durchschnittliche Rating liegt im Anleihenbereich liegt bei „A“. Da sie grundsätzlich dem „Absolute Return-Prinzip“ widersprechen, befinden sich bis auf einige wenige Ausnahmen keine High Yield-Anleihen im Portfolio. Insgesamt besteht das Anleihenportfolio überwiegend aus Staatsanleihen, Covered Bonds und ausgewählten Unternehmensanleihen mit guter Qualität. Die durch den „Fall Griechenland“ ausgelöste Diskussion um Staatsanleihen, findet Nussbaumer übertrieben: „Staatsanleihen sind zwar keine risikolose Assetklasse mehr, trotzdem werden sie ihre Rechtfertigung nicht verlieren.“

2010: Positiv auf Aktienmärkte eingestellt

„Heuer sind wir, trotz des leichten Einbruchs seit Jahresbeginn, positiv auf die Aktienmärkte eingestellt“, so Nussbaumer weiter. Die Entwicklung in den ersten Wochen des neuen Jahres sei hauptsächlich auf US-Präsident Barack Obama’s Pläne zur Besteuerung der Banken sowie die Angst vor einer Staatspleite Griechenlands und den Budgetdefizits von Spanien und Portugal zurückzuführen. Nachsatz des BAWAG-Experten: „Der Markt kann schnell mal zehn Prozent verlieren. Das beunruhigt mich nicht.“

Schlägt die Stunde der Dividendentitel?

2010 erwartet Nussbaumer gute Unternehmenszahlen und darüber hinaus auch sehr gute Wirtschaftszahlen. Der Markt würde allmählich realisieren, dass es den Volkswirtschaften besser geht als erwartet. Allerdings wären zwischenzeitliche Rückschläge – bedingt etwa durch die kurzfristige Kumulierung mehrerer negativer Ereignisse – jederzeit möglich. Nach der guten Performance von Zyklikern im Vorjahr, glaubt Nussbaumer, dass heuer die Stunde der Dividendentitel schlagen könnte. Dementsprechend wurde in einem Korb aus rund zehn bis 15 Dividendentitel investiert.

Der Strategy Return Fonds

Im vergangenen Mai, wurde mit dem Strategy Return, ein weiterer Absolute Return-Fonds in die Produktpalette aufgenommen. Laut den Fondsrichtlinien darf Nussbaumer ohne regionale Einschränkung in Anleihen und Aktien investieren. Mit Hilfe eines systematischen Ansatzes kann der Fonds nicht nur von steigenden, sondern auch von fallenden Aktienmärkten profitieren. Zweck des Anleihenanteils ist es als stabilisierende Komponente die Kursschwankungen des Fonds zu reduzieren. Die Verlustgrenze von maximal zehn Prozent, soll mit Hilfe eines sicherheitsorientierten Risikomanagements auch im schlechtesten Fall nicht unterschritten werden. 

Risiko unter Kontrolle durch Strategy & Absolute Return Fonds

„Beide Fonds können so kombiniert werden, dass alle Formen des Risikoappetits mit nur zwei Produkten abgedeckt werden. So kann schon beim Einstieg sicher gestellt werden, dass das Gesamtportfolio nicht mehr als einen gewissen, selbst gewählten Prozentsatz riskiert – der Kunde kann so sein Risikoprofil völlig eigenständig und individualisiert abbilden“, erklärt Nussbaumer.


Lesen Sie auch das Fondsmanager-Interview mit Martin Nussbaumer "Kreativität um Positives zu schaffen" vom 20.05.2009!

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