Jan-Hinnerk Richter, Co-Fondsmanager und Head of Convertible Bond Research bei JABCAP, im Gespräch mit e-fundresearch über die aktuellen Bewertungen, wieso Emerging Markets-Titel nicht in Frage kommen und das wichtigste Hedging Tool „Cash“.
JABCAP setzt auf Langzeitinvestments
Nach Angaben von Richter sind die derzeitigen Bewertungen zwar nicht mehr so attraktiv wie Ende 2008/Anfang 2009 – im historischen Kontext allerdings immer noch. „Die Zeiten sind vorbei in denen ausschließlich die Billigkeit der Assetklasse gespielt werden kann“, so der Experte. Bei JABCAP ziele man ohnehin nicht darauf ab Unterbewertungen zu spielen. „Wir sehen uns vielmehr als Langzeitinvestoren. Andererseits sei es natürlich beruhigend zu wissen, dass man nicht in einen teuren Markt investiert“, so Richter weiter.
2010: gutes Umfeld für Wandelanleihen
2010 erwartet Richter ein normales Umfeld für Wandelanleihen, ohne große Überraschungen – auch was die Aktienseite betrifft. Falls es am Aktienmarkt zu einer Korrektur kommt, dann würde der Kreditmarkt vergleichsweise sicher bleiben. „2010 wird es darum gehen spezielle Situationen zu spielen“, so der Pictet-Experte. Dazu zählt er etwa Neuemissionen von Top-Emittenten. Hier könne man in der Regel mit Kursanstiegen rechnen. Dazu komme, dass Neuemissionen tendenziell günstiger bewertet sind. Insgesamt sei es wichtig, „interessante“ Titel zu finden.
UI-ChampionsCall mit ProfitlichSchmidlin: „Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen
„Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen„Im Jahr 2023 sind die Fundamentaldaten bei unseren Beteiligungen mit den Aktienkursen weit...In Krisenzeiten auf Cash setzen
Laut Fondsstatuten dürfen zur Risikosteuerung auch Derivate verwendet werden. So kann etwa das Aktienrisiko über Index-Futures minimiert werden. Als wichtigstes Hedging Tool bezeichnet Richter allerdings Cash. „Wir gehen nicht in defensivere Sektoren oder Unternehmen, sondern in Cash“, so Richter. So habe man bei anderen Fonds etwa im dritten Quartal 2008, als die Assetklasse schwer in Bedrängnis war, die Cashquote zwischenzeitlich auf 45 Prozent hochgefahren.
Benchmark-unabhängiger Ansatz
Der Fonds soll mit einem Benchmark-unabhängigen Ansatz gemanagt werden. Ein Währungsrisiko soll nicht eingegangen werden. Investiert werden darf grundsätzlich in alle Märkte, ein Hauptaugenmerk soll jedoch auf die USA und Europa gelegt werden. „Die Emerging Markets kommen aus Liquiditätsgründen nicht in Frage. Das Portfolio muss immer liquide sein“, so Richter. Ebenfalls würde man sich auf die großen Emittenten beschränken. „In Perioden in denen wir eine sehr starke Conviction haben, dürfen wir auch ein bisschen Leverage benützen“, so Richter weiter.
Der Management-Ansatz
Ziel sei es über einen vollen Konjunkturzyklus bei niedriger Volatilität aktienähnliche Erträge zu erzielen. Gemanagt wird der PF (LUX)-Convertible Bonds mit einer Mischung aus Top-Down- und Bottom-Up-Ansatz mit einem besonderen Augenmerk auf eine gründliche Fundamentalanalyse. Das Portfolio soll sich aus 50 bis 80 Unternehmen zusammensetzen. Dabei darf eine Position nicht mehr als zwei Prozent des Fondsvermögens ausmachen.
Jabre Capital Partners
Mit Jabre Capital Partners (JABCAP) hat Pictet einen erfahrenen Partner mit dem Management des PF (LUX) – Convertible Bonds beauftragt. Unternehmensgründer Phillipe Jabre, der auch den Fonds managen wird, beschäftigt sich seit nunmehr 25 Jahren mit den Aktien- und Wandelanleihenmärkten. JABCAP wurde für die anstehenden „Eurohedge-Preise 2010“ in vier Kategorien nominiert – unter anderem für die beste Wandelanleihen- und Volatilitätsstrategien.