Schwellenländer: Wachstum in Afrika

Die Analyse der EMEA Region erfolgt zumeist auch in der Reihenfolge Emerging Europe, Middle East und Africa. Nick Price, Fondsmanager des Fidelity Funds - EMEA Fund sieht vor allem in Afrika Potenzial. Osteuropa und Middle East werden gemieden. Funds | 06.12.2009 23:00 Uhr
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Globales Portfolio Manager und Analysten Team

Fidelity Investments verfügt über eines der größten Fondsmanager- und Analystenteams weltweit. Neben den 144 Portfolio Managern und 363 Research Analysten in der Region USA / The Americas sind in Europa 60 Portfolio Manager und 93 Analysten tätig. In Japan umfaßt das Team 16 Portfolio Manager und 35 Analysten und in der Region Pazifik (ex Japan) ist das Team ebenfalls eines der größten in der Region mit 26 Portfolio Managern und 35 Analysten.

Aktive Manager in Schwellenländern

Nick Price, Global Emerging Markets Portfolio Manager leitet ein Team, das sowohl auf Ressourcen der US Region als auch andere zurückgreifen kann. Insgesamt verwaltet das Team um Nick Price rund USD 4,2 Mrd. in Schwellenländer Aktienfonds, wobei knapp USD 900 Mio. auf den FF EMEA Fund entfallen. Die Performance des Fonds in den ersten zehn Monaten des Jahres lag um +10,4 Prozent über dem Index (MSCI EMEA 5 % capped) bzw. +39,2 Prozent über dem MSCI Europe Index (69, 2 Prozent vs. 30 Prozent).

Nick Price: "Wir sind deswegen von Emerging Markets im allgemeinen und der EMEA Region im speziellen überzeugt, weil es eine Reihe positiver Fakten gibt. Es gibt Wachstum, nicht nur BIP-Wachstum, sondern auch Bevölkerungswachstum, zumeist eine Bevölkerungen mit einem Durchschnittsalter deutlich unter den entwickelten Märkten, es gibt Rohstoffe und jetzt auch solide Staatsfinanzen. Weiters ist die Region nicht so stark im Fokus wie Asien oder Lateinamerika."

Der von Nick Price verfolgte Investmentansatz ist ein sehr aktiver. "Das Portfolio umfasst zumeist 50-80 Aktien. Wenn ich 200 Aktien im Fonds hätte, wären die einzelnen Positionen zuwenig ausgeprägt vertreten. Wir verstehen uns als aktive Manager", erklärt Nick Price. Von den zehn aktivsten Positionen kommen aktuell sechs aus Südafrika - jedoch zumeist Unternehmen mit einer Pan-Africa Strategie, drei aus Russland und ein weiteres Unternehmen aus Afrika, das jedoch im Ausland notiert. Die zehn Positionen umfassen rund 43 Prozent des Fondsportfolios.

Konservativer Investmentansatz

Auch wenn Veranlagungen in Emerging Markets nicht im ersten Moment mit einer konservativen Strategie assoziiert werden, betont Nick Price diese Charakteristik im EMEA Fonds: "Wir konzentrieren uns ganz eindeutig auf die Qualitätsunternehmen in der Region und analysieren auch die Liquidität der Aktien sehr genau. Tendenziell finden sich Unternehmen in unserem Portfolio, die Kostenführerschaft haben und somit mit geringerem Aufwand als die Konkurrenz produzieren können. Damit verbunden ist zumeist ein höherer Cash Flow und eine niedrigere Verschuldung. Wir achten auch auf solide Bilanzen, starkes top-line Umsatzwachstum und spezifische Wettbewerbsvorteile. Unternehmen, die hoch verschuldet sind und die sich permanent mit Finanzierungsthemen und nicht mit operativen Aufgabenstellungen beschäftigen, vermeiden wir."

Starke Argumente für Schwellenländer

Eines der wichtigsten Fakten bei der Beurteilung der Wachstumspotenziale von Volkswirtschaften ist die Bevölkerungsentwicklung und die demographische Struktur der Bevölkerung. Nick Price: "Mehr als die gesamte Zunahme der Weltbevölkerung um 2 Milliarden Menschen bis 2050 wird auf die heutigen Schwellenländer entfallen. Mit Blick auf die Wachstumspotenziale von Konsumgüterproduzenten und den Handel bedeutet dies steigende Stückzahlen und Mengen. Man kann auch davon ausgehen, dass entwickelte Länder verstärkt die Produktion in Schwellenländer verlagern, da dort meist nur ein Bruchteil der Lohnstückkosten anfallen. Wenn man die USA mit 100 Prozent indiziert, dann liegen die durchschnittlichen Lohnkosten in der EU bei 130 Prozent und in der Türkei bei 10 Prozent bzw. in China noch darunter bei 8 Prozent. Dies sind eindeutige Fakten - noch beeindruckender ist jedoch der Umstand, dass auch die Produktivität in den Schwellenländern deutlich stärker steigt als in den entwickelten Volkswirtschaften, was die Lohnstückkosten mittelfristig weiter sinken läßt - trotz Einkommenszuwachs in den Schwellenländern."

Attraktive Wachstumspotenziale in Afrika

Im Jahr 2009 gab es in allen großen Regionen Rückschläge beim Wirtschaftswachstum - nur Afrika und der Mittlere Osten werden auch in diesem Jahr zwischen 1,5 und 2 Prozent wachsen. Im kommenden Jahr werden nach Schätzungen des IWF für die Subsahara-Region in Afrika 4 Prozent Wachstum prognostiziert.  

Mobiltelefonie hat sich zu einem starken Wachstumsfeld in Afrika entwickelt. Nick Price: "Nigeria weist bei einer Bevölkerungszahl von 147 Millionen eine Penetration von 39 Prozent auf. In Südafrika beispielsweise beträgt die Bevölkerungszahl 50 Millionen und die Penetration liegt bereits bei 104  Prozent. MNT, der Mobilfunk-Marktführer in Südafrika hat einen Marktanteil von 34 Prozent im eigenen Land, jedoch auch 48 Prozent in Nigeria, 54 Prozent in Ghana , 44 Prozent in Syrien und 37 Prozent im Iran." Die Zahl der Kunden und die Umsätze steigen.

Shoprite ist eine Einzelhandelskette, die aus Südafrika heraus den Kontinent erobert. Als geborenen Südafrikaner fällt Nick Price die Beurteilung dieser Geschäftsstrategie auch einfacher als einem Fondsmanager oder Analysten ohne natürlichem Bezug zu Afrika. Nick Price: "Shoprite hat den Vorteil einer niedrigen Kostenbasis. Das Umsatzwachstum wird in den nächsten Jahren 15-16 Prozent p. a. betragen und die Expansion auf dem afrikanischen Kontinent wächst rund 30 Prozent pro Jahr. Shoprite verfügt in vielen Ländern über eine dominante Marktstellung."

Gegenüber anderen global aktiven Einzelhandelsketten ist Shoprite eine echt Wachstumsstory. Während METRO ein negatives Umsatzwachstum von 30 Prozent im Jahr 2008 und -27 Prozent im laufenden Jahr verzeichnet, konnte Shoprite im gleichen Zeitraum den Umsatz um 22,3 Prozent und 24,5 Prozent steigern. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital steigt von 32,24 Prozent im Jahr 2007 auf 41,12 Prozent im laufenden Jahr, während METRO gleichzeitig von 19,36 Prozent auf nur mehr 6,67 Prozent abbaut. Auch steigt bei METRO der Verschuldungsgrad und bei Shoprite sinkt er laufend.

Weitere wichtige Fakten für die Darstellung der Potenziale in Schwellenländern sind die Verfügbarkeit von Ressourcen und die Konsumpotenziale. Guiness Nigeria wird von Nick Price als ein weiteres attraktives Unternehmen im Fonds gehalten, ebenso Mechel, der zweitgrößte Stahlproduzent in Russland oder auch Aquarius Platinum. Naspers aus Südafrika ist nicht nur ein attraktive Pay-TV, Internet und Printmedienkonzern, sondern hält auch eine Beteiligung von 36 Prozent am wichtigsten chinesischen e-commerce und Online Unternehmen, das mit einer laufend steigenden Nutzerzahl glänzt. Im Bankenbereich setzt Price auf Sberbank aus Russland - ein Unternehmen, das teilweise noch in monopolartigen Strukturen arbeiten kann und davon stark profitiert. Im Bereich der Edelmetalle hat Nick Price in Harmony Gold investiert, die zuletzt mit einem KGV von 7 sehr günstig bewertet waren. 

Osteuropa nicht attraktiv

Für Nick Price ist CEE aufgrund der Problematik mit den noch ausstehenden Fremdwährungskrediten nicht attraktiv genug. In Russland gibt es jedoch einige interessante Chancen im Zuge der Liberalisierungen. Auch der Exportsektor in Russland ist interessant. Ein gutes Entwicklungspotenzial sieht Price jedoch vor allem bei pan-afrikanischen Wachstumsunternehmen im Konsumgüterbereich. "Die EMEA Region bietet Investoren mehr Potenzial als Europa, die USA oder Japan. Die Bewertungen sind attraktiv und die Unternehmen können strategische Wettbewerbsvorteile nutzen."

 

 

 

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