Potenzial in Europa bis Jahresende

Die bisherige Erholung an den europäischen Börsen ist kräftig ausgefallen. Richard Robinson, Fondsmanager des Nordea 1 - European Alpha Fund, setzt auf langfristige Themen und aktives Management. Wichtige Trends sieht Robinson im Ölsektor und im Zusammenhang mit staatlichen Stimulierungsprogrammen. Funds | 01.10.2009 04:45 Uhr
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Bis Jahresende rechnet Robinson noch mit einer Fortsetzung der Rally.

Richard Robinson, Fondsmanager bei Ashburton und auch für das Management des Nordea 1 - European  Alpha Fund verantwortlich: "Wenn man sich die jüngste Marktentwicklung genau ansieht, dann ist die starke Rally an den Börsen eigentlich nicht so außergewöhnlich. Wenn man in der Historie zurückblickt und die Kursrückgänge von 50 Prozent und mehr analysiert, dann sieht man auch dass rund 90 Prozent der nachfolgenden Erholungen ähnlich stark ausgefallen sind. Bis Jahresende kann man mit durchaus nochmals 20 Prozent Anstieg rechnen."

Anzeichen einer Erholung in den USA

In den USA gibt es auch die ersten Anzeichen einer Erholung von der Rezession. Richard Robinson: "Wir haben beobachtet, dass der Einkaufsmanager-Index in den USA (ISM) im September erstmals wieder über 50 ansteigen soll. Dies deutet auf eine Expansion hin. Dies würde auch bedeuten, dass wir ein Ende des Lagerabbaus und einen Beginn des Lageraufbaus sehen sollten, was eine sehr positive Entwicklung wäre. Damit kann man sich auch wieder mit Daten zur Kapazitätsauslastung, Preismacht, Margen, Beschäftigung, etc. beschäftigen." Die Erholung in den USA sollte sich auch positiv auf europäische Unternehmen auswirken.

Gesunde Unternehmen vs. Konsumenten unter Druck

Nach Einschätzung von Robinson ist aktuell auch eine gute Chance für Investments in Industriewerten. Robinson: "Wir sehen derzeit Rekordwerte bei den Cash Flows der Unternehmen - und zwar in einem Umfang, den es seit den 70er Jahren nicht mehr gab." Robinson betont auch, dass in der Zeit der Rezession 2000/2001 die Bilanzen der Unternehmen unter extremen Druck waren und die Konsumenten in einer guten Verfassung. Aktuell wäre die Lage genau umgekehrt und der Konsument in einer extrem angespannten Situation während die Unternehmen sich sehr positiv entwickeln würden."

Langfristige Trends im Fokus

Ausgangspunkt der Überlegungen sind langfristige Entwicklungen und Trends. "Wir analysieren Situationen wo sich Angebots- und Nachfragesituationen verändern und sich Änderungen in der Preisgestaltung ergeben, beispielsweise im Sektor der Öl-Dienstleistungen, wo wir am Beginn eines Zyklus stehen könnten, der das Ende von billigem Öl bedeutet. Ein weiterer, interessanter Bereich sind jene Branchen, die von den staatlichen Stimulierungsprogrammen profitieren werden." Durch die zusätzlichen Finanzmittel können sich in einzelnen Subsektoren der Wirtschaft Veränderungen ergeben - beispielsweise im Transportbereich bei Eisenbahnen, wo in den letzten Jahren wenig investiert wurde. Ein weiterer langfristiger Trend ist das De-Leveraging der Konsumenten und auch daraus ergeben sich Auswirkungen für einzelne Sektoren und Unternehmen", erklärt Richard Robinson und betont die Bedeutung des aktiven Managements: "In diesen Subsektoren können wir durchaus sehr aktiv handeln und trotzdem unsere langfristige Linie verfolgen."

Nominales BIP und Geldmenge

Im Zusammenhang mit den Stimuluspaketen sind aus der Sicht von Robinson folgende Bereiche interessant: Eisenbahnen, Projekte mit nachfolgenden Steuereinnahmen und auch selektive Investments im Sicherheitsbereich. Richard Robinson: "Zusätzlich zum nominellen BIP und der Geldmenge ist auch der Faktor der Umschlaggeschwindigkeit des Geldes relevant. Wenn Konsumenten ihr Einkommen zu einem steigenden Prozentsatz sparen, dann sinkt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und das Wachstum wird abgebremst." Deswegen kommt in der Analyse der Geldumlaufgeschwindigkeit und der Einflussfaktoren besondere Bedeutung zu.

Ölpreis als Fallbeispiel

Investoren stellen sich die Frage nach den Gründen für den Anstieg des Ölpreises. Grundsätzlich gab es durchaus Gründe für den Rückgang vom Höchststand von über USD 140. Einerseits war dafür die rückläufige Nachfrage und hohe Lagerbestände in den USA verantwortlich. Warum setzte dann aber der Ölpreis wieder zu einer sehr starken Erholung an? Richard Robinson: "Das Makro-Umfeld hat sich verändert und die Risikobereitschaft der Investoren hat zugenommen und die Basis für spekulative Käufe hatte sich verbessert. Wichtig ist jedoch auch, dass in der großen Abwärtsbewegung die OPEC dreimal die Produktionsmenge gekürzt hatte und dies naturgemäß zu steigenden Ölpreisen führt. Zusätzlich hat sich die Nachfrage - vor allem auch in China - wieder erhöht und ein sehr wichtiger Faktor ist der verstärkte Aufbau von strategischen Ölreserven in China." Aus diesen Entwicklungen ergeben sich Chancen für Investments in Unternehmen im Ölservice Sektor, die von steigenden Investitionen profitieren können.

Performance des Nordea 1 - European  Alpha Fund

Als Referenz für längerfristige Zeiträume wird der Ashburton European Equity Fund herangezogen, der auch von Richard Robinson verwaltet wird. Für den Ashburton European Equity Fund existiert bereits ein längerer Track Record als für den Nordea 1 - European  Alpha Fund. Langfristig liegt der Ashburton Fonds sowohl über 3, 5 und 10 Jahre sowie YTD 2009 im 1. Quartil der relevanten Lipper Vergleichsgruppe. Der Nordea 1 - European  Alpha Fund erzielte per 29. 9. 2009 eine Performance im laufenden Jahr von +29,37 Prozent. In den ersten acht Monaten wurde die Benchmark um +3,26 Prozent geschlagen und das Volumen lag per Ende des letzten Monats bei rund EUR 80 Mio.

Fokus auf Large Caps

Die aktuelle Zusammensetzung des Portfolios zeigt eine Gewichtung von 71 Prozent in Large Caps, 26 Prozent in Mid Caps und nur 1 Prozent in Small Caps sowie 2 Prozent in Cash. Die größten 10 Positionen repräsentieren rund 18 Prozent des Fondsvermögens.

Von den wichtigsten mittel- und langfristigen Themen, die im Fonds umgesetzt werden, repräsentieren Investments in Unternehmen, die von den staatlichen Stimulierungsprogrammen profitieren sollten, mit 39 Prozent den wichtigsten Bestandteil. Weiters wird das Thema des langfristig sinkenden, günstigen Ölangebots mit rund 26 Prozent im Fonds umgesetzt. Im Konsumbereich wird mit einem weitergehenden Rückgang des Verschuldungsgrades der Konsumenten gerechnet und Unternehmen, die davon profitieren, sind mit rund 11 Prozent im Fonds gewichtet.

Die Analyse der Sektorgewichtung ergibt im September eine starke Übergewichtung im Energie- und im Industriesektor sowie eine Untergewichtung bei Konsumaktien und Finanzwerten.

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