RCM: Kein Blick zurück

Trotz weiterhin schwacher Konjunktur wurde nach Einschätzung von Raiffeisen Capital Management bereits ein Trendwechsel an den Kapitalmärkten vollzogen. Die Tiefststände des 1. Quartals 2009 sollten nicht mehr getestet werden und Inflation sollte bis auf weiteres kein Thema sein.

Funds | 11.06.2009 04:34 Uhr
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Im Rahmen der aktuellen Finanzmarkt Präsentation von Raiffeisen Capital Management wurde weniger über die Entwicklung der Finanzmarktkrise der letzten beiden Jahre berichtet, sondern der jüngste Aufschwung an den Märkten dazu genützt, um den Blick nach vorne zu richten. Ob Investoren bereits wieder genügend Mut und Überzeugung mitbringen, wird sich noch zeigen.

Renditen auf Staatsanleihen gestiegen

Eine bemerkenswerte Verschiebung des Marktumfeldes ergab sich seit Jahresbeginn für Investoren, die vor allem auf Staatsanleihen setzen. Die Debatte unter Volkswirten bezüglich der Chancen und Risiken für Inflation und Deflation geht zwar noch weiter, die Anleihenmärkte haben jedoch bereits einen klar negativen Trend eingeschlagen. Während im letzten Jahr noch Staatsanleihen die Rettung für institutionelle Portfolios bedeuteten, war im laufenden Jahr noch nichts zu verdienen. Die Renditen von Staatsanleihen waren, früher als von zahlreichen Marktteilnehmern erwartet, angestiegen.

Harte Fakten zur Bestätigung des Aufwärtstrends gefragt

„Der Haupttrend bleibt positiv. Wir empfehlen daher, Positionen bei riskanten Assets schrittweise aufzubauen oder zu erhöhen“, sagt Mag. Gerhard Aigner, für das Asset Management verantwortlicher Geschäftsführer von Raiffeisen Capital Management (RCM). Allerdings bedürfe es mittelfristig harter Fakten, um den Aufwärtstrend aufrecht zu erhalten. “Wir brauchen echtes Wachstum – eine Verlangsamung des Schrumpfungsprozesses wird auf Dauer nicht ausreichen.“ Eben dieser Aspekt berge Rückschlagpotenzial, denn Enttäuschungen werden auch bei den kommenden Zahlenveröffentlichungen nicht ausbleiben.

Die stärksten Rückschläge liegen hinter uns

Die Weltwirtschaft sei gerade dabei, sich aus der schwersten Rezession der vergangenen Jahrzehnte „hochzurappeln". Gerhard Aigner: „Die stärksten Rückschläge liegen hinter uns, die Tiefstände im aktuellen Zyklus haben wir zu Jahresende 2008 und im ersten Quartal 2009 gesehen.“

Entschuldung und Sparen über Jahre

Gerhard Aigner: „Der Entschuldungsprozess wird in den kommenden Jahren noch anhalten. Die problematische Mischung aus Schuldenaufbau, Immobilenblase und Bankenkrise wird auch in den kommenden Jahren nachwirken und noch längere Zeit in Form von unterdurchschnittlichen Wachstumsraten spürbar sein." Auf längere Sicht müssten jedoch Budget, Geldpolitik und Verschuldung wieder auf Niveaus zurückgeführt werden, die ein nachhaltiges Wirtschaften ermöglicht. 

Emerging Markets in guter Verfassung

„Das Prinzip Hoffnung hat das seinige getan. Nun brauchen wir harte Fakten“, sagt Gerhard Aigner. „Die diversen Hilfspakete zur Ankurbelung der Wirtschaft haben einen sehr starken Fokus auf Infrastrukturausgaben. Besonders profitieren sollten Sektoren wie Industrie, Baugewerbe, Telekommunikation, Technologie oder Energie. China zeigt zyklisch eine bessere Entwicklung als die westliche Welt; das höhere Wachstumsniveau verhindert negative Wachstumsraten. Rohstoffe profitieren vom langfristigen Trend der Industrialisierung und sind auch in Zeiten übermäßiger Liquiditätsversorgung attraktiv.“

Unternehmensanleihen als Alternative zu Staatsanleihen

Trotz einer Reduktion der Spreads bei Unternehmensanleihen ergeben sich nach Ansicht von RCM noch interessante Chancen in diesem Segment, da nach wie vor zu hohe Risikoprämien eingerechnet sind. Gerhard Aigner: „Unser Raiffeisen-Euro-Corporates etwa weist seit Jahren eine erstklassige Performance und niedrige Ausfallsraten auf und verfügt über beste Voraussetzungen, diese Erfolge auch weiterhin fortzuschreiben.“

Fokus auf nachweisliche Alpha-Produktion

Als strategische Zielsetzung formuliert RCM auch die "nachweisliche Alpha-Produktion" und die Erzielung eines "positiven Track Records als deutlich sichtbares Argument für aktives Management". Dabei setzt man im institutionellen Bereich auf eine Outperformance gegenüber der Benchmark und im Bereich der Publikumsfonds auf eine Outperformance gegenüber der Peer-Group. Im Aktienbereich sei ein 3- oder 5-jähriger Betrachtungszeitraum und im Anleihenbereich sollten Fondsmanager über 3 Jahre gemessen werden.

Umkehr des Outsourcing Trends

Im Bereich des Asset Management Outsourcings wird allgemein mit einem Rückgang gerechnet. Auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist ein Trend zu Rückverlagerung des Managements von externen Fondsmanagern auf eigene Fondsmanager zu beobachten. RCM verfolgt hier eine mittelfristige Strategie. Gerhard Aigner: "Wir haben das Ziel, uns mittelfristig als europäischer Marktplayer zu positionieren." Teil der Strategie ist die Übernahme des Managements von europäischen Assetklassen durch das RCM Team. Gerhard Aigner: "Für zusätzliche Assetklassen können wir auch Outsourcing Partner einsetzen." Mit den "derzeitigen Partnern" sei RCM nach Aussage von Aigner "sehr zufrieden".

EUR 100 Mrd. AUM als Ziel

Mathias Bauer, Vorsitzender der RCM-Geschäftsführung und noch bis Ende Juni amtierender Präsident der EFAMA (European Fund and Asset Management Association): "Wir glauben an das Fondsmanagement und an unseren aktiven Managementansatz." Das an die Entwicklungen der vergangenen Monate angepasste RCM-Geschäftsmodell sieht bis 2015 ein verwaltetes Volumen von EUR 50 Mrd. vor. Bis zum Jahr 2022 sollen Assets under Management in Höhe von EUR 100 Mrd. verwaltet werden. Rund 40 Prozent des verwalteten Volumens sollen bis 2015 aus dem Ausland kommen.

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