An einer Medienkonferenz in Zürich informierte die Swiss Funds Association SFA (SFA) über die aktuellen Entwicklungen im Bereich ETFs. Nach den einleitenden Worten von Dr. Matthäus Den Otter, Geschäftsführer SFA, äusserte sich Frank Müsel, Produkt Manager UBS Exchange Traded Funds, zu den Themen Marktentwicklung, Trends und Ausblick. Thomas Merz, Head Marketing & Distribution Xmtch Credit Suisse, informierte über die Produkteigenschaften, Einsatzmöglichkeiten und Investoren. Und Alain Picard, Product & Relationship Manager ETFs & other Financial Products SIX Swiss Exchange, gab einen Überblick über die an der SIX Swiss Exchange kotierten ETFs.
Beeindruckendes Wachstum
Per Ende Dezember 2008 betrug das in ETFs investierte Vermögen weltweit mehr als 700 Mrd. USD. Es gibt über 80 Fondsgesellschaften, die insgesamt rund 1‘600 ETFs anbieten. In Europa offerieren 29 Fondsgesellschaften 630 ETFs mit einem Volumen von über 142 Mrd. USD. Diese werden zurzeit an 19 europäischen Börsen gehandelt – die meisten auch an der SIX Swiss Exchange, wo den Investoren zurzeit 154 ETFs zur Verfügung stehen. „Das Segment der ETFs gibt es bereits seit September 2000 an der SIX Swiss Exchange“, sagte Alain Picard. Im schwierigen Jahr 2008 stieg der Börsenumsatz um 54% gegenüber dem Vorjahr auf 36.7 Mrd. CHF. In den vergangenen Jahren lagen die Wachstumsraten jeweils zwischen 20% und 50%. „ETFs haben sich im Markt etabliert. Transparenz und Liquidität stehen ganz oben auf der Prioritätenliste der Investoren. In diesem Umfeld können ETFs ihre Stärken ausspielen“, sagte Frank Müsel.
ETFs sind Anlagefonds, die an einer Börse notiert sind und dort wie eine Aktie gehandelt werden. Sie weisen gegenüber anderen Anlageformen eine Reihe von Vorteilen auf: 1. breite Risikostreuung, 2. vollkommen transparent, 3. hohe Flexibilität durch fortlaufenden Börsenhandel, 4. kostengünstig, 5. Abdeckung beinahe aller Anlageklassen, 6. höhere Sicherheit dank Status als Sondervermögen. „ETFs werden von privaten wie von institutionellen Investoren vielfältig eingesetzt. Sie finden Anwendung als langfristige Kapitalanlagen, werden aber ebenso zur Umsetzung aktiver Handelsstrategien genutzt, etwa um Markt-Timing zu betreiben oder Anlageklassen kurzfristig über- bzw. unterzugewichten. Anleger können mit ETFs auch auf kurzfristige Marktentwicklungen umgehend reagieren und sind nicht an Schlusskurse gebunden“, erklärte Thomas Merz. Gemäss einer kürzlich von der EDHEC Business School Lille durchgeführten Studie setzen bereits 57% der institutionellen Anleger in Europa ihre Asset Allocation unter anderem mit ETFs um.
Einfache Produkte gefragt
„Die Anleger brauchen jetzt einfache und langfristig angelegte Produkte. Nur so kann das Vertrauen zurückgewonnen werden. Nebst Schweizer Immobilienfonds, Anlagezielfonds und Geldmarktfonds) sind auch ETFs eine Anlage, die sich gerade jetzt empfiehlt“, erklärte Dr. Matthäus Den Otter. Mit einer aktiven Kommunikation will die SFA einen Beitrag zum Erhalt und Ausbau des Vertrauens in die kollektiven Kapitalanlagen leisten sowie vermehrt im Bereich Investor Education tätig sein. So wurde nun nach der Broschüre „Schweizer Immobilienfonds – eine bewährte Anlageklasse“ die zweite Publikation „ETF – eine Finanzinnovation setzt sich durch“ veröffentlicht. Die in enger Zusammenarbeit mit der SFA-Arbeitsgruppe ETF entstandene Broschüre kann von der SFA-Homepage (www.sfa.ch unter Publikationen) in den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch herunter geladen werden. Sie fokussiert auf ETFs, die in der Schweiz oder in Europa aufgelegt werden, und enthält die wichtigsten Informationen zu den börsengehandelten Indexfonds.