Vorteile europäischer Aktien

Für die Experten von Morgan Stanley Investment Management ist das Risiko derzeit größer, bei europäischen Aktien eine Verkaufsposition einzunehmen und sich dadurch Gewinne entgehen zu lassen, als in den nächsten sechs bis zwölf Monaten bei ausgewählten Werten zuzugreifen. Funds | 06.02.2009 05:05 Uhr
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Für europäische Unternehmen spricht nach Ansicht von Jonathan Day, Manager des MS INVF European Equity, dass diese im Vergleich zur asiatischen und amerikanischen Konkurrenz über eine breiter diversifizierte Gewinnbasis verfügen. Er will in den nächsten Monaten den Fonds Schritt für Schritt zyklischer ausrichten.

Wie wird sich der Markt entwickeln?

Auch bei Morgan Stanley geht man davon aus, dass sich der Aktienmarkt 2009 langsam erholen wird. Fraglich sei hingegen, ob dies in der ersten oder zweiten Jahreshälfte eintreten wird. Fest steht hingegen für Day, dass nach einem durchwachsenen Jänner das gesamte erste Quartal 2009 schwierig ausfallen wird. „Viele Unternehmen sind derzeit sehr vorsichtig was ihren Ausblick auf das Gesamtjahr betrifft“, so Day weiter. Das liege mitunter daran, dass sie einfach nicht wissen wie sich das Geschäft entwickeln wird.

Klare Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung wären derzeit noch nicht auszumachen. Zwar habe sich beim ISM – ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau – zuletzt ein leichter Aufwärtstrend abgezeichnet. Daraus etwaige Schlüsse zu ziehen wäre nach Ansicht von Day noch zu früh. Ganz klar gegen einen Turn-around sprechen hingegen sowohl der Immobilienmarkt als auch die Gewinnprognosen. In beiden Fällen könne man zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs von einer Stabilisierung sprechen.

Morgan Stanley setzt auf Pharma und Telekom

Der MS INVF European Equity Fund ist derzeit eher defensiv ausgerichtet. Der Schwerpunkt liegt ganz klar bei Unternehmen in den Bereichen Pharma oder Telekom.

Pharmawerte wie Novartis, Roche und Glaxon überzeugen laut Day durch einen vollzogenen Restrukturierungsprozess sowie eine Vielzahl von Produkten in der Pipeline. Für den Telekomsektor spricht, dass selbst in Krisenzeiten nur ungern auf Internet und Mobiltelefon verzichtet wird. Zu den Investments in diesen Sektor zählt neben Unternehmen wie Vodafone oder Telefonica seit zwei Jahren auch die Telekom Austria – mit einem Anteil von 1,3 Prozent am Fondsvermögen der einzige österreichische Wert im Portfolio.

Technologie und zyklische Konsumgüter gering bewertet

Untergewichtet sind momentan die Sektoren Technologie, Materialien und zyklische Konsumgüter. Genau beobachtet werden nach Angaben von Day Financials. In den nächsten Monaten soll der Anteil an zyklischen Werten und Industrials im Fonds allmählich erhöht werden.

„Die Frage, die wir uns stellen ist was das nächste große Thema sein wird“, so Luca Armandola, Mitglied des Fondsmanagementteams. Möglich wären etwa grüne Energie oder Infrastruktur. Selbst ein Comeback der Automobilindustrie sei nach einem zuletzt schlechten Jahrzehnt nicht auszuschließen. Diese hätte in der Vergangenheit stets von Hilfsprogrammen und billigen Geld profitiert.

Gewinnbasis europäischer Unternehmen ist facettenreicher

Ein direktes Exposure zu bestimmten Investmentthemen wie etwa Emerging Markets versucht das Fondsmanagement im Hinblick auf die Benchmark MSCI Europe und nicht zuletzt aus Risikoüberlegungen zu vermeiden. „Es gibt viele Möglichkeiten ohne direkte Investments Exposure aufzubauen“, so Day. Als Beispiele führt der Experte MAN oder die Banco Santander an, die eine starke Geschäftstätigkeit in Osteuropa bzw. Lateinamerika aufweisen. Mit der britischen Großbank HSBC könne man wiederum von den Chancen, die der asiatische Markt bietet, profitieren.  Insgesamt hätten europäische Unternehmen den Vorteil, dass ihre Gewinnbasis im Vergleich zur Konkurrenz in Asien und den USA viel breiter diversifiziert ist.

Fokus auf Unternehmen mit hohem Cashflow

Das Managementteam des MS INVF European Equity Fund filtert auf der Suche nach möglichen Investments aus einen Anlageuniversum von 600 Unternehmen die besten hundert heraus. Bevorzugt werden vor allem Unternehmen, die einen hohen Cashflow generieren, über ein gutes Gewinnpotenzial verfügen und dementsprechend in der Lage sind der Konkurrenz Marktanteile abzuknöpfen.

Nach einem genauen Selektionsverfahren landen schlussendlich zwischen 30 und 50 Werten im Fondsportfolio. Diese klare Vorgabe trage nach Angaben von Day zur Disziplin bei: „Wir müssen uns sehr genau überlegen, ob wir eine Position eingehen möchten oder nicht.“ Nachteile würde das vergleichsweise überschaubare Ausmaß an Werten im Fonds nicht bringen. Nachsatz Day: „Der Vorteil von europäischen Werten ist, dass nicht zu viele Aktien benötigt werden, um ein diversifiziertes Portfolio zusammenzustellen.“

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