Investmentthemen im Fokus

2009 wird das Jahr, in welchem Staatsanleihen und Geldmarkt nicht mehr als absolut sicherer Hafen gesehen werden. Aktien sind günstig bewertet, Unternehmensanleihen erscheinen attraktiv. Nach der Krise wartet Inflation am Horizont. Aktuelle Einschätzunge zu Beginn der Fondsmanager Roadshow. Funds | 15.01.2009 05:08 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Im Rahmen einer "Investmenttrends" Roadshow präsentierten Franklin Templeton, Nordea, DWS und Credit Suisse jene Investthemen, die zu Beginn des Jahres im Mittelpunkt stehen.

Matthias Hoppe, Portfolio Manager, Franklin Templeton: "Die aktuelle Lage ist von einer Reihe von positiven und negativen Faktoren bestimmt. Negativ ist einerseits das schwache Weltwirtschaftswachstum, die steigende Arbeitslosigkeit und das damit verbundene Sinken des Verbrauchervertrauens. Weiters sind deflationäre Tendenzen aktuell eine Belastung und nicht zuletzt auch der Prozess der Entschuldung der US-Konsumenten. Positiv sind die umfangreichen und massiven fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen der Regierungen und Notenbanken und der Umstand, daß es kurzfristig keine Inflationsgefahr gibt. Grundsätzlich sind sowohl Deflation als auch Inflation ungünstige Szenarien für Aktien. Buy and Hold Strategien sind derzeit sicher nicht mehr ausreichend um einen entsprechenden Ertrag zu erzielen."

Hoppe geht davon aus, daß es Chancen für eine kurzfristige Aktienrally geben kann: "Für eine nachhaltige Aktienrally muß jedoch der monetäre Transformationsprozess funktionieren." Sehr positiv schätzt Hoppe auch Unternehmensanleihen und auch High Yield Anleihen ein und stellt in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie sicher im Gegensatz zu Unternehmensanleihen derzeit Staatsanleihen sind. Auch bei Franklin Templeton geht man davon aus, dass mittelfristig Inflationsgefahren bestehen.

Paul Malpas, Nordea, stellt den Trend zur Urbansierung in Emerging Markets und die Entwicklung einer kaufkräftigen Mittelschicht ins Zentrum der Produktstrategie von Nordea. Malpas: "Diese Urbanisierung vollzieht sich nicht nur in den BRIC Staaten Brasilien, Russland, Indien und China, sondern auch in den sogenannten N-11 Ländern, wie beispielsweise Mexiko, Nigeria, Südkorea, Vietnam. Erstmals in der Geschichte der Menschheit leben mehr Menschen in Städten als auf dem Land und pro Jahr wächst die Mittelschicht in den Schwellenländern um 70-80 Mio. Der Nordea 1 Emerging Consumer Fund investiert in Unternehmen, die von der wachsenden Kaufkraft in diesen Ländern profitieren. Dabei sind Unternehmen im Fokus, deren Wachstumspotenzial vom Markt noch nicht voll erkannt wurde (siehe auch weitere Infos).

Ivan Rancic, DWS: "Das Jahr 2008 war ein Jahrhundertereignis und das schlimmste Börsenjahr aller Zeiten. Die Ursachen der Finanzkrise wurden bereits umfassend diskutiert. Aus unserer Sicht hat der Vermögenserhalt weiterhin Priorität für Investoren und das Risikoprofil der Investoren wird immer wichtiger. Im kommenden Jahr gibt es positive und negative Einflüsse, die den Aktienmarkt bewegen werden. Auf der positiven Seite sind die Rettungs- und Konjunkturpakete , das Potenzial der Emerging Markets, die hohe Liquidität und der Mangel an Investmentalternativen aufgrund niedriger Zinsen sowie die günstigen Bewertungen anzuführen. Negative Einflüsse im laufenden Jahr dürften die Finanzkrise selbst, die Rezession (Depression?), der Einbruch der Unternehmensgewinne sowie die Deflation selbst sein." Die Analysten der DWS gehen davon aus, daß das Tief an den Märkten noch nicht erreicht ist. Rancic: "Man kann allerdings auch davon ausgehen, dass die Börse wieder vor Erreichen des ökonomische Tiefpunkte drehen wird. Es besteht auf jeden Fall die Chance auf ein positives Aktienjahr 2009." Rancic erwartet auch eine Rückkehr zur Einfachheit: Liqudität, Transparenz, kein Leverage, keine komplexen Derivate, einfache Produkte und ein umfassendes Verständnis des Risikos. Gegenwärtig ist für DWS die Gefahr einer andauernden Rezession größer als eine Wiederkehr der Inflation. Trotz günstiger Bewertungen ist auf dem Aktienmarkt weiterhin Vorsicht und ein Fokus auf Unternehmen mit starken Bilanzen angesagt. Ein starker "Zwischenspurt" der Aktienmärkte gepaart mit einer deutlichen Ausweitung der Bewertungen kann jedoch aus Sicht der DWS nicht ausgeschlossen werden.

Patrick Bucher, Senior Investment Straegist, Credit Suisse: "Für 2009 sind wir sehr, sehr vorsichtig. Wir gehen auch davon aus, dass das Ausmaß der Krise im Bewußtsein des breiten Publikums noch gar nicht angekommen ist." Für das laufende Jahr ergeben sich folgende Konsequenzen. Bucher: "Faktum ist, dass mehr gespart werden muss und der Leverage reduziert werden muss. Vergleiche mit den 30er Jahren halten wir für deplatziert. Politik und Notenbanken befinden sich allerdings im Panikmodus." Die Notenbanken sind nach der Ansicht von Credit Suisse auch in der Lage, entsprechend zu agieren. Wichtig ist jedoch die Analyse der Wirkung der Konjunkturprogramme. Credit Suisse erwartet eine Erholung erst im zweiten Halbjahr 2009.

Bucher: "2009 könnte auch das Jahr werden, wo Cash und Staatsanleihen nicht mehr unbedingt der sichere Hafen sein werden." In Zukunft wird Anleger auch die Frage der Inflation beschäftigen.

"Der Schlüssel zum Erfolg ist sicherlich die breite Diversifikation", erklärt Bucher. Wir haben bereits im November Aktien übergewichtet und sind aus taktischen Gründen äußerst positiv auf Aktien eingestellt. Im Segment der Staatsanleihen könnte sich nach Einschätzung von Bucher die nächste Bubble entwickeln. Sehr attraktiv werden von Credit Suisse außerdem inflationsgeschützte Anleihen und auch Gold eingeschätzt.   

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