Alternative Anlagen sind für Risikodiversifikation und Kapitalerhaltung von grosser Bedeutung und erfüllen auch im Bereich der Marktliquidität eine wichtige Rolle – dies wird auch in Zukunft so bleiben.
Im Rahmen eines Medienanlasses in Zürich informierte die Swiss Funds Association SFA über die aktuelle Entwicklung der Hedge Funds. Dr. Philipp Cottier, Board Member Harcourt und Vorsitzender des Business Council des SFA-Fachauschusses „Alternative Investments“, zeigte auf, wie sich die Hedge Funds in der aktuellen Finanzmarktkrise behauptet haben. Felix Oegerli, Leiter Prime Finance Zürcher Kantonalbank, ging auf die erhöhte Bedeutung von Securities Lending und Short Selling für das Funktionieren der Finanzmärkte ein. Und Dr. Matthäus Den Otter, Geschäftsführer SFA, erläuterte die Position des Verbandes zu aktuellen Forderungen an die Hedge Funds.
Die Mehrzahl der Hedge Funds und Fund of Hedge Funds werden 2008 zum ersten Mal seit 1998 wieder ein negatives Jahresergebnis und einen Netto-Mittelabfluss ausweisen. Die Renditeerwartungen der Investoren an die Hedge-Fund-Branche werden damit nicht erfüllt. Im Vergleich zu Aktien- und Bond-Investitionen fallen die Verluste jedoch deutlich geringer aus. Die Hedge Funds haben sich schnell den veränderten Marktbedingungen angepasst und beispielsweise ihre Leverage-Quote auf durchschnittlich 2.0:1 reduziert. Im Vergleich dazu weisen Banken eine Leverage-Quote zwischen 30:1 und 100:1 auf.
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Alternative Anlagen werden auch in Zukunft ein wichtiges Instrument für Risikodiversifikation und Kapitalerhaltung sein. Sobald die Marktmechanismen wieder greifen, sind die Renditeerwartungen für Hedge Funds wieder positiv. Denn diese können mit ihrem umfassenden Instrumentarium auch in rezessiven Phasen die Marktopportunitäten nutzen, was sie bereits in der Vergangenheit bewiesen haben, als einige Hedge Funds nur wenige Monate nach den Krisenhöhepunkten über eine gewisse Zeitspanne rund doppelt so hohe Renditen wie der langjährige Durchschnitt von 8.5 Prozent erwirtschafteten. Zudem haben die Konsolidierung der Hedge-Fund-Branche und insbesondere die Redimensionierung des Eigenhandels der Banken einen marktreinigenden Effekt.
Weltweit verwalten rund 10‘000 Hedge Funds Vermögen in der Höhe von gegen 2‘000 Mrd. USD, davon sind mehr als die Hälfte in Funds of Hedge Funds investiert. Über 50 Prozent der Anleger sind institutionelle Investoren. „Hedge Funds sind nicht die Ursache für die Finanzkrise, ganz im Gegenteil: sie sind für die Sicherung der Marktliquidität sehr wichtig“, sagt Dr. Philipp Cottier.
Schweiz mit Potenzial
In der Schweiz haben Hedge Funds eine lange Tradition. Zurzeit zählen die drei Zentren Zürich/Pfäffikon/Zug, Genf/Nyon/Lausanne sowie Lugano 300 - 500 Unternehmen mit 3‘000 - 5‘000 Mitarbeitenden und erwirtschaften Revenues in der Höhe von 3 - 5 Mrd. CHF. Im Bereich der Dach-Hedge-Funds gehört die Schweiz mit einem Marktanteil von 31 Prozent und verwalteten Vermögen von über 270 Mrd. USD zur absoluten Weltspitze. Fünf der sieben grössten Funds of Hedge Funds sind hier domiziliert. Hingegen spielt die Schweiz als Standort für Single Hedge Funds mit einem verwalteten Vermögen von rund 20 Mrd. USD noch keine bedeutende Rolle. Die SFA setzt sich weiterhin für die Ansiedlung von Hedge-Fund- und Private-Equity-Managern und deren Kollektivanlagen in der Schweiz ein.
Die Hedge-Fund-Branche steht vor Herausforderungen. Wie in Krisensituationen üblich werden zahlreiche, zusätzliche Regulierungsforderungen aufgestellt. „Mehr Regulierung bedeutet nicht automatisch mehr Sicherheit. Im Bereich der Regulierung und Selbstregulierung bietet die SFA Hand für pragmatische Lösungen – in Abstimmung mit internationalen Organisationen wie der AIMA (Alternative Investment Management Association) und ausländischen Aufsichtsbehörden“, meint Dr. Matthäus Den Otter.
Die Swiss Funds Association SFA (www.sfa.ch) ist eine Ende 1992 gegründete Vereinigung, die mit ihren Aktivitäten in erster Linie optimale Rahmenbedingungen für ihre 140 Mitglieder in der Schweiz anstrebt. Der Mitgliederkreis umfasst zurzeit fast alle schweizerische Fondsleitungen, zahlreiche Vertreter kollektiver Kapitalanlagen, Depotbanken, institutionelle Asset Manager sowie Anwaltskanzleien, Revisionsgesellschaften und sonstige Dienstleister im Fondsbereich. Diese decken mehr als 90% des in der Schweiz platzierten Fondsvermögens ab. Zudem ist die SFA Mitglied im europäischen Dachverband der nationalen Fonds- und Asset Management-Verbände, EFAMA, Brüssel.