Mehrwert nicht nur über Satelliten

Investoren stehen derzeit vor großen Herausforderungen. Vor allem dann, wenn sie mehrere Fonds bzw. Mandate im Rahmen eines Gesamtportfolios managen und eine optimale Zusammensetzung suchen. Innovative Ansätze für ein "New Balanced" Konzept. Funds | 21.11.2008 05:16 Uhr
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Institutionelle Investoren, Dachfondsmanager und auch Private Banking Portfoliomanager orientieren sich bei der Strukturierung ihrer Portfolios häufig am ´Core-Satellite´ Konzept. In der klassischen Ausprägung wird dabei der größere Anteil des Portfolios (Core) mit Aktien, Anleihen und Cash Positionen aufgebaut und mit einem kleinerer Anteil ergänzt, der spezielle Fonds oder Mandate repräsentiert (Satelliten). Mit diesem Anteil werden beispielsweise Gewichtungen in einzelnen Regionen (v. a. Emerging Markets), Branchen oder sonstigen Investmentthemen aufgebaut. Sehr oft wird davon ausgegangen, dass mit dem Core Portfolio eine Basisrendite erwirtschaftet wird und mit den Satelliten die Zusatzrendite erzielt werden kann.

Bernhard Langer, Head of Quantitative Strategies und Chief Investment Officer, Quantitative Strategies (International) bei Invesco: "Unsere Analysen haben gezeigt, dass Investoren im Core Portfolio breit diversifizieren sollten und vor allem auf einen Home Bias, d. h. auf eine Übergewichtung der heimischen Investmentregion, verzichten sollten. Wichtig ist jedoch auch, dass die Performance nicht nur über die Satelliten erreicht werden sollte. Auch das Core Portfolio kann einen Mehrwert erwirtschaften."

Risikobudgets im Mittelpunkt

Vor allem institutionelle Investoren arbeiten mit spezifischen Risikobudgets. Davon leitet sich die Höhe der Gewichtung von Aktien und sonstigen risikobehafteten Assets ab. Moderne Ansätze für gemischte Mandate kombinieren nicht mehr nur die Gewichtungen von x Prozent Aktien und y Prozent Anleihen, sondern orientieren sich stärker an den Bedürfnissen der Investoren. Je transparenter die Simulation verschiedener Szenarien und die Analyse der Sensitivität unterschiedlicher Annahmen erfolgt, desto besser können die Vorgaben der Investoren berücksichtigt werden und die erzielte Performance den Erwartungen entsprechen.

Instrumente des modernen Asset Managements

Bernhard Langer: "Die Instrumente, die uns heute in unserem Werkzeugkasten des modernen Asset Managements zur Verfügung stehen, werden eingesetzt und sinnvoll miteinander kombiniert. Die Vorgabe ist, die Erreichung der Ziele des Investors so wahrscheinlich wie möglich zu machen. New Balanced Portfolios verstehen wir nicht nur als eine Mischung von Aktien und Renten, sondern aus Chancen und Risiken im Rahmen eines abgestimmten Risikobudgets." Obwohl letzten Endes die Ergebnisse zählen und nicht der Weg zum Ergebnis, ist für die laufende Weiterentwicklung von Asset Management Konzepten die Kontrolle jedes einzelnen Schrittes notwendig.

Aktives Management, Währungen und Tactical Asset Allocation (TAA)

Generell kann man die aktive Performance in drei Komponenten zerlegen: Erstens in die individuelle Fondsmanagerleistung (skill, not only luck), die anhand der Outperformance (Alpha) gemessen wird. Die zweite Komponente ist jene des Investmentstils (Value vs. Growth) und die dritte Komponente ist jene des Zufalls. Diese entspricht jenem Teil der aktiven Performance, die noch nicht erklärt wurde.

Investoren sollten die Möglichkeiten aktiven Managements nutzen und dabei das Management des Tracking Errors in den Mittelpunkt stellen.

"Für Investoren mit Basiswährung Euro ist auch das Währungsmanagement wichtig", betont Bernhard Langer. Im Zusammenhang mit der TAA ist auch die Abgrenzung zu den Satelliten wichtig. Der Fokus bei der Generierung von Alpha sollte nach Einschätzung von Alexander Uhlmann, Client Portfolio Management, Invesco Quantitative Strategies (International), eher auf der Aktienseite und der TAA liegen und weniger auf der Rentenseite.

In umfangreichen Fallstudien konnte überdies gezeigt werden, dass Fondsmanager, die Experten in einer bestimmten Nische sind, auch positive Outperformance erzielen können. Eine Strategie mit moderatem Risiko sollte jedoch einer Strategie mit "High Alpha" und höheren Risiken überlegen sein.

Institutionelle Investoren sollten nach Ansicht der Invesco Experten auch in allen Überlegungen auf eine stringente Allokation von Risiko- und Gebührenbudgets achten. Vor allem der Faktor Gebühren kann über den Erfolg oder Mißerfolg verschiedener Strategien entscheiden. Dies betrifft nicht nur Transaktionskosten im engeren Sinn, sondern auch Administrationskosten bei mehreren Mandaten.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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