Evi Hambro, Fondsmanager des BGF World Gold Fund und des BGF World Mining Fund. In einem Interview für Bloomberg TV bezeichnete Evi Hambro die Rohstoffmärkte als "financial casino" und "irrational" - mit wenig Bezug auf die fundamentale Verfassung der Unternehmen, die zum Teil Rekordergebnisse erzielen.
e-fundresearch.com: "An den Rohstoffmärkten gab es in den letzten Wochen höhere Volatilitäten. Wie schätzen Sie diese Marktbewegungen ein und wie passt dies in das Gesamtbild auf den Finanzmärkten."
Evi Hambro: "Die Rohstoffmärkte waren immer schon von starken Preisschwankungen und hoher Volatilität geprägt, sie hatten nur in den letzten Wochen noch stärker geschwankt - vor allem durch Abwärtsbewegungen in einzelnen Rohstoffen, wie zum Beispiel auch von Gold. Die Verknappung der globalen Liquiditätsströme an den Märkten hatte sich zuletzt auch negativ auf die Rohstoffmärkte ausgewirkt, d. h. die negativen Effekte für die Kurs- und Preisentwicklungen kommen derzeit mehr aus den Finanzmärkten und weniger aus den Rohstoffmärkten selbst."
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„Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen„Im Jahr 2023 sind die Fundamentaldaten bei unseren Beteiligungen mit den Aktienkursen weit...e-fundresearch.com: "Ist der langfristige Aufwärtstrend für Rohstoffe noch intakt?"
Evi Hambro: "Aus fundamentaler Sicht und mit Bezug auf Angebot und Nachfrage sehen wir immer noch sehr gute Unterstützung für Rohstoffe und Metalle."
e-fundresearch.com: "Welche fundamentalen Antriebskräft gibt es für die Assetklasse der Rohstoffe derzeit? Wird China auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen und wie bewerten Sie das Potenzial von Afrika als Exporteur von wichtigen Rohstoffen?"
Evi Hambro: "Wie bereits erwähnt, sind die Fundamentaldaten bezüglich Angebot und Nachfrage ungebrochen positiv für die Assetklasse der Rohstoffe. China hat heute eine Senkung der Leitzinsen um -0,27 Prozent bekanntgegeben. Das wird eine weitere Stimulierung der Wirtschaft ermöglichen. China bleibt weiterhin der größte Nachfrager nach Rohstoffen und werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Afrika war immer schon ein wichtiger Exporteur und wird diese Rolle auch behalten, weil trotz wirtschaftlicher Entwicklung nicht so viele Rohstoffe auf dem Kontinent benötigt werden."
e-fundresearch.com: "Nahrungsmittelpreise und Energie haben auf der ganzen Welt die Inflation angeheizt. Wie stark beeinflusst Inflation die Energie- und Bergbauunternehmen?
Evi Hambro: "Bergbauunternehmen werden durch Infaltion negativ betroffen, v. a. durch höhere Stahlpreise, höhere Treibstoffpreise und vor allem auch höhere Energiepreise für die Produktion. Interessant ist jedoch, dass in den letzten Jahren Rohstoffpreise, wie beispielsweise Eisenerz oder Kohle stärker gestiegen sind als die Inflationsrate. Wir erwarten auch für die nächsten Jahre steigende Margen bei den Bergbauunternehmen."
e-fundresearch.com: "Welchen Ausblick haben Sie für Rohstoffe?
Evi Hambro: "Das ist nicht einfach zu beantworten. Einerseits ist der Ausblick wirklich sehr positv. Aber die Entwicklungen auf den Finanzmärkten bereiten einen Schatten über einige Teilbereiche des Aktienmarktes. Obwohl die Fundamentaldaten immer noch sehr positiv sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Anlagekategorie der Rohstoffe in absoluten Zahlen sich brilliant positiv entwickeln sollte. Ich glaube, dass man in Zeiten einer Finanzkrise, wie wir sie heute erleben, noch zuwarten muss bis sich der Staub gelegt hat bevor man weitere Prognosen abgeben kann. Die Fundamentaldaten der Unternehmen, die ich beobachte und analysiere, sind weiterhin sehr positiv."
e-fundresearch.com: "Welche potenziellen Risiken sehen Sie?"
Evi Hambro: "Das eindeutige Risiko ist ein Kollaps oder eine Schwäche Chinas bzw. eine Abschwächung der chinesischen Wirtschaft. China ist der weltweit größte Kunde im Rohstoffbereich und ein Rückgang der Nachfrage hätte auch weitreichende Auswirkungen auf die Minensektor. Die heutigen Nachrichten aus China waren jedoch positiv und wir gehen nicht davon aus, dass sich die Wirtschaft stark abkühlen wird."
e-fundresearch.com: "Vielen Dank für das Gespräch!"
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