Die besten Indien-Aktienfonds

Mit einem jährlichen BIP-Wachtsum von acht Prozent in den letzten fünf Jahren ist Indien weiterhin ein Schwellenland mit Potenzial. Der Aktienmarkt war zuletzt sehr volatil. Die Top-5 der Indien Aktienfonds und aktuelle Einschätzungen der besten Fondsmanager im Überblick. Funds | 08.09.2008 06:00 Uhr
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Grundlage der Entwicklung ist ein 1991 eingeleiteter wirtschaftlicher Reformprozess, der eine Reihe von hochprofitablen global auftretenden Unternehmen in den Blickwinkel internationaler Investoren gerückt hat. Indien-Fondsmanager sind davon überzeugt, dass das Potenzial nach wie vor groß ist: Bis 2050 soll Indien punkto BIP-Wachstum unmittelbar hinter China und den USA liegen.

Die Top-5 der Indien-Aktienfonds: HSBC an der Spitze

Die Top Indien-Aktienfonds konnten in den letzten fünf Jahren eine durchschnittliche jährliche Performance zwischen 20,29 und 24,81 Prozent erzielen. Dem weltweiten Negativtrend konnten sie sich allerdings auch nicht entziehen und mussten seit Jahresbeginn Kursverluste zwischen -34,04 und -39,22 Prozent hinnehmen. Bester Indienfonds im Ranking nach der Fünfjahres-Sharpe Ratio ist der HSBC GIF Indian Equity. Fondsmanager Sanjiv Duggal setzt aktuell vor allem auf drei Branchen: Rohstoffe, Technologie bzw. Telekommunikation und Industrie. Dementsprechend zählen Jindal Steel & Power, Wipro und HCL Technologies mit Anteilen von 7,6 Prozent, 6,7 Prozent und 4,6 Prozent zu den größten Positionen im Portfolio. Duggal investiert bevorzugt in große und liquide Unternehmen. Augesucht werden die Werte auf Basis von Top-Down-Analysen, die mit Bottom-Up-Research kombiniert werden.

Platz 2 geht an AllianceBernstein-Fonds

Unmittelbar hinter dem HSBC-Fonds liegt im e-fundresearch-Ranking der AllianceBernstein-India Growth. Verantwortlicher Fondsmanager ist seit 1993 Samir Arora, der laut eigenen Angaben für den Fonds bevorzugt Unternehmen aus dem Bereich Infrastruktur aussucht. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Firmen, die bei der Privatisierung des öffentlichen Sektors mitmischen. Akutelle Top-Position im Fonds ist Reliance Industries mit einem Portfolioanteil von 10 Prozent – ein Unternehmen, das im Bereich Petrochemie und Textilien tätig ist. Der zweitgrößte Wert ist mit 6,31 Prozent Infosys Technologies, der Nummer zwei in der indischen Softwarebranche nach Marktführer Tata Consultancy. Erst Ende vergangener Woche gab das Unternehmen bekannt, das britische Softwarehaus Axon übernehmen zu wollen. Hintergrund der Akquisition: Sinkende Umsätze in den USA und die Hoffnung so auf den europäischen Markt Fuß fassen zu können.

Jupiter: gute Gewinne und attraktive Bewertungen

Der JGF India liegt im Ranking nach der Sharpe Ratio über 5 Jahre auf dem dritten Platz. Avinash Vazirani, Jupiter Asset Management managt den Fonds mit einem "bottom-up GARP (growth at a reasonable price) Investmentansatz". Das Portfolio umfasst rund 50 Aktien, die über alle Sektoren diversifiziert sind. Der Fonds wurde bereits im August 1995 aufgelegt - und hat - wie auch alle anderen Top-5 Fonds - einen langen Track-Record aufzuweisen.

Avinash Vazirani: "In den nächsten drei Quartalen werden einige inländische Öl- und Gasprojekte zu liefern beginnen und damit auch die Abhängigkeit von Energie-Importen und den Weltmarktpreisen reduzieren. Die Inflation im Bereich der Nahrungsmittel wird durch höhere Weizen und Reis-Produktion gemildert werden. Nach den Kursrückgängen in den letzten Monaten befinden sich die Bewertungen auf dem niedrigsten Niveau seit fünf Jahren. Es biete sich sehr gute Kaufgelegenheiten, weil wir starke Gewinnzahlen bei unseren Portfolio-Unternehmen sehen."

DWS India: Defensivere Werte bevorzugt

Robert Kalin, Manager des DWS India, bevorzugt derzeit defensivere Werte, wie Consumer Staples und Telekom. Untergewichtet sind hingegen Immobilien und Consumer Discretionary. Der Experte geht bis ins nächste Jahr hinein, von einem leichten Abschwung der indischen Wirtschaft aus. Das BIP-Wachstum könne auf sieben Prozent zurückgehen. „Das ist jedoch keine große Katastrophe, obwohl es vor ein paar Jahren lange gedauert hat, bis die sieben Prozent-Grenze durchbrochen werden konnte“, so Kalin im Gespräch mit e-fundresearch. Die hohe Inflationsrate war in den vergangenen sechs Monaten auch in Indien ein großes Problem. „Wir gehen jedoch davon aus, dass sich die Lage gegen Ende des Jahres stabilisieren wird – ein paar Ausreißer ausgenommen“, so Kalin. Hilfreich sei hier der zuletzt zurückgehende Ölpreis. Das dürfte auch die Regierung entlasten, die mit Subventionen ärmeren Bevölkerungsschichten unter die Arme gegriffen hat.

Ziehen sich Anleger aus dem Markt zurück?

Für einige Überraschungen könnten die für den kommenden Mai angesetzten Wahlen sorgen. Unmittelbar nach der letzten Wahl büßte die Börse innerhalb von nur einen Tag elf Prozent ein. „Der unerwartete Erfolg der Kommunisten hat viele Investoren verschreckt“ so Kalin. Der DWS-Fondsmanager hält es diesmal für nicht unwahrscheinlich, dass sich kurz vor dem Wahltermin einige Anleger aus dem Markt zurückziehen werden. Von der neuen Regierung verspricht sich Kalin, dass der zuletzt ins Stocken geratene Reformprozess frischen Aufwind bekommt. Bekanntlich konnte die von Premierminister Manmohan Singh angeführte Minderheitenregierung für viele wichtige Vorhaben wie die Privatisierung staatlicher Betriebe keine Mehrheit im Parlament finden.

Indien im Gleichgewicht?

Als Vorteil gegenüber anderen Schwellenländern wie etwa Russland und Brasilien sieht Kalin die Ausgewogenheit der indischen Wirtschaft. So spielen hier etwa Rohstoff- und Energiewerte mit einem Anteil von rund 20 Prozent im MSCI India eine weitaus geringere Rolle. Knapp 30 Prozent des Indexes fallen auf Finanzwerte, 15 bis 18 Prozent auf den IT-Bereich. Auch der Pharmasektor ist mit rund sechs Prozent vergleichsweise stark vertreten. „In Indien ist der Anteil von hochwertigen, wissensbasierten Dienstleistungen sehr hoch“, bringt Kalin den Unterschied auf den Punkt. Das sei auch das entscheidende Argument für Investments in Indien. „Indische Unternehmen aus den Bereichen IT und Pharma können es quer durch die Wertschöpfungskette mit den besten der Welt aufnehmen“, so der US-Amerikaner. Aufzuholen gebe es noch viel. Nach wie vor ist das BIP pro Kopf in Indien das niedrigste unter den bedeutenden Schwellenländern.

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