Blue Chips unter Schweizer Flagge

An der Börse sind Blue-Chip-Firmen wie Syngenta, Nestlé und Synthes top. Das Trio schmückt sich mit positiven Jahresperformances, während der Gesamtindex 14% abrutschte. Die Flaggschiffe der Schweizer Wirtschaft waren die Performancetreiber der Schweiz Fonds. Funds | 21.08.2008 06:00 Uhr
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Die wichtigen Indizes der Schweizer Börse – der Swiss Leader Index ( SLI ), der Swiss Performance Index (SPI) und der Swiss Market Index (SMI) – haben in den letzten zwölf Monaten zwischen 14 und 17% eingebüsst. Der SMI umfasst die 20 grössten Schweizer Titel, der SLI die 30 grössten und der SPI fast alle an der Börse gehandelten Schweizer Aktien (rund 230). Die Talfahrt war immerhin durch leichte Erholungsphasen gekennzeichnet. Schliesslich kannte man seit Mai nur noch eine Richtung: Abwärts. Bis die ersten Halbjahresergebnisse publiziert wurden. Seitdem zeichnet sich unter den Börsenbarometern eine Trendwende ab. Die Indizes lagen im letzten Monat sogar mit 10% im Plus.

Insider-Transaktionen bei UBS und Credit Suisse

Von den insgesamt 30 SLI -Firmen veräusserten in diesem Jahr fast die Hälfte der Konzernbosse Firmenanteile. Dies ist aus den Meldungen der Schweizer Börse SWX über Insider-Transaktionen lesbar. Und wenn die Firmenchefs keine Hoffnung mehr sehen, dann ist wohl auch keine Trendwende in sichtweite. Verkäufe haben unter anderen auch die Führungsmitglieder der Grossbanken Credit Suisse und UBS getätigt. Aus den Research- Abteilungen vernimmt man, dass in den kommenden 12 bis 18 Monaten eine konjunkturelle Abkühlung erwartet werde. Ein wichtiger Indikator für die Schweizer Wirtschaft ist sicherlich Deutschland, der wichtigste Schweizer Exportmarkt. Vor allem dort werde sich das BIP-Wachstum ab dem 2. Halbjahr abkühlen.

Anders beurteilt wird die Situation von Anlegerseite. Janwillem Acket, Chefökonom der Bank Julius Bär: „Unternehmen, die reale Werte schaffen und über eine starke Marktstellung verfügen, werden sich positiv entwickeln.“ Allerdings gelte dies nur vor einem langfristigen Anlagehorizont von drei bis fünf Jahren. Nachdem die wichtigsten Halbjahreszahlen publiziert waren, konnte sich auch der SMI knapp über der Marke von 7000 Punkten halten. Swiss Re standen als erste Schweizer Assekuranzvaloren unter dem Einfluss des Halbjahresergebnisses. Die schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich nicht: Die Zahlen waren im Konkurrenzvergleich recht gut.

„Für die Schweizer Aktien sind wir deswegen noch nicht uneingeschränkt optimistisch gestimmt. In unseren möglichen Szenarien ist ein Sell-out noch vorhanden“, sagen hingegen Marktexperten der Quantus AG. ABB leide zum Beispiel unter der weltweiten Verlangsamung des Wachstums und die Grossbanken, besonders die UBS, würden weitere Abschreibungen vornehmen müssen. Als Alternative sieht Quantus allerdings die stabile und wenig spektakuläre Entwicklung im Pharmasektor. Dabei gehöre Roche zu den Favoriten für die nächsten Wochen. Aber auch von Zurich Financial Services sei man überzeugt.

Performance-Sieger Syngenta legte um 25% zu

Keine Subprime-Abschreiber, ungebremstes Wachstum und wenig Abhängigkeit vom Konjunkturzyklus wird Nestlé zugeschrieben. Der Genfer Nahrungsmittelmulti ist seit Ausbruch der Kreditkrise letzten Sommer bei den Investoren erste Wahl. Entsprechend gut gehalten hat sich der Aktienkurs. Innert zwölf Monaten legten die Papiere um fast 10% an Wert zu. Der Swiss Leader Index ( SLI ) musste im selben Zeitraum 17% einbüssen. Operativ ist auch Syngenta auf der Erfolgsspur. Der Basler Agrochemiekonzern entstand im Jahr 2000 aus der Fusion der Landwirtschaftssparten von Novartis und Astra-Zeneca. Das jüngste Halbjahresergebnis weist ein Umsatzplus von 30 und ein Reingewinnplus von 25 Prozent aus. Der Aktienkurs hat sich seit 2003 nahezu versechsfacht und in den letzen zwölf Monaten erhöhte er sich um 25%.

Gesundheit und Nahrungsmittel führen zu Mehrrendite

Eine überdurchschnittlich gute Performance (über 1 Jahr und über 3 Jahre) mit Schweizer Blue Chips erzielte Bruno Ammann mit dem ZKB Fonds Aktien Schweiz (Valor: 1179245). Investoren erhielten hier über die letzten drei Jahre eine jährliche Rendite von 6,3%. Es ist kein Zufall, dass die wichtigste Fondsposition Nestlé mit 17,9% belegt. „Im Juli haben wir Umschichtungen aus Bankenwerten hin zu defensiveren Sektoren wie Gesundheit und Nahrungsmittel vorgenommen“, sagt Fondsmanager Amman. Die Aussichten sieht er nicht so trüb: „Falls sich die Kaufkraft nicht durch weitere unerwartete Preissteigerungen verringert, wird der private Konsum weiterhin eine kräftige Konjunkturstütze bleiben.“
 
Ebenfalls überdurchschnittliche Resultate erzielte der DWS-Fonds Helvetia Aktien (Valor: 628381). Matthias Egger managt den in 1997 lancierten Fonds erst seit einem Monat. Seine wichtigsten Positionen sind Novartis (9,1%) und Nestlé (9%). Im ersten Halbjahr bis Ende Juni 2007 setzte der Fonds seinen Wertanstieg fort und legte um 7,6% je Anteil zu. Dies sei vor allem auf die stärkere Gewichtung ausgewählter mittlerer und kleinerer Titel zurückzuführen, sagt Egger im Halbjahresbericht 2008. Auf drei Jahressicht beste Performance hingegen erreichte der von der Genfer Union Bancaire Privée lancierte UBAM - Swiss Euqity (Valor: 263686) mit einer durchschnittlichen Rendite von 7,4%. (Susanne Kapfinger) 

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