Die besten US-Aktienfonds

Dass die Subprime-Krise noch nicht vollständig vom Tisch ist, haben die jüngsten Turbulenzen im US-Bankensektor gezeigt. Nach dem Crash der kalifornischen IndyMac-Bank kamen Ende letzter Woche Befürchtungen auf, dass auch die Immobilienfinanzierer Fanny Mae und Freddy Mac zusammenbrechen könnten. Funds | 15.07.2008 06:00 Uhr
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Nur die eiligst erklärte Hilfe von US-Notenbank und Fed konnten die erhitzten Gemüter beruhigen. Beobachter sind sich einig, dass es bis zur nächsten Bankpleite nur eine Frage der Zeit ist. Für die Manager der besten Nordamerika-Fonds kein Problem: Sie haben Finanzwerte seit längerem untergewichtet. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise, hoher Energiepreis und sowie des konjunkturellen Abschwungs haben sich die US-Börsen im vergangenen Jahr alles andere als stabil erwiesen. In ihrer Heimatwährung haben sie – trotz einer vergleichsweise höheren Volatilität – jedoch weniger verloren als die europäischen Marktplätze. Während sich unter Börsianern kaum überschwänglicher Optimismus breit macht, ist man sich einig, dass viel Negatives bereits vom Markt verdaut worden ist.

Die besten Nordamerika-Aktienfonds

Der Spitzenreiter Janus US Twenty A USD Acc des Fondsanbieters Janus Capital International konnte im vergangenen Jahr ein Performanceplus von 0,26 Prozent erzielen. Angesichts der Tatsache, dass er damit der einzige von mehreren hundert Fonds im Ranking ist, der über diesen Zeitraum keine Verluste einfuhr, eine beachtliche Leistung von Fondsmanager Ron Sachs. Mit einem Plus von 18,59 Prozent bzw. 45,48 Prozent kann der Janus US Twenty A USD Acc auch über einen Betrachtungszeitraum von drei bzw. fünf Jahren die Konkurrenz im Zaum halten. Aktuell hat Sachs die Sektoren Gesundheitswesen und Industriematerialien – mit einem Portfolioanteil von je 20 Prozent – stark übergewichtet. Große Positionen bilden mit jeweils zwölf Prozent auch Energie- und IT-Werte. Eine vergleichsweise unbedeutende Rolle spielen dagegen Finanzwerte im Fonds mit einem Anteil von rund neun Prozent.

Finanzsektor stark untergewichtet

Auch Jörg Boysen, Manager des Zweitplatzierten UniNordamerika von Union Investment, hat derzeit den Finanzsektor stark untergewichtet. Als er Anfang Juni des Vorjahres den Fonds übernommen hat, war noch das Gegenteil der Fall. „Financials waren damals mit einem Anteil von 22 bis 23 Prozent massiv übergewichtet. Ich habe im Juli/August den Fonds umstrukturiert“, so Boysen. Konkret hat er Broker und regionale Banken zur Gänze aus dem Fonds genommen und durch Energie- und IT-Werte ersetzt. Die Umschichtung sei jedoch nicht allein eine Reaktion auf die Subprime-Krise gewesen. „Im Prinzip war es schon Anfang 2007 einfach zu erkennen, dass im Finanzbereich ein massives Problem auf uns zukommt“, erklärt Boysen. Bei dem Sektor sei auch weiterhin Vorsicht geboten. Vor allem regionale Banken müssen mit Problemen rechnen. Am ehesten könne es noch bei Brokern wie Morgan Stanley und Merill Lynch zu einer Entspannung kommen.

Konjunkturelle Abkühlung derzeit voll im Gange 

Bei der Fondszusammenstellung verfolgt der Deutsche einen Value-Ansatz. Dementsprechend wählt er nur Unternehmen aus, bei denen auch die Firmenkennzahlen stimmen. Die Grundlage für seine Entscheidungen bilden die von seinem Team erstellten Research Reports. „Ich muss mich jedoch nicht daran halten, sondern habe die Freiheit mir interessante Unternehmen auszusuchen“, so Boysen. Dafür sei er auch alleinverantwortlich für die Performance des UniNordamerika. Die unmittelbaren Aussichten für die USA sieht er differenziert. „Für die USA spricht der schwache Dollar, gegen die USA der hohe Ölpreis“, so der Fondsmanager. Nicht von der Hand zu weisen sei, dass die konjunkturelle Abkühlung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten derzeit voll im Gange ist. Die Frage sei, wie sich die strukturellen Probleme im Financial Sektor auswirken werden. „Auf kurze Sicht bin ich verhalten optimistisch. Mit der einen oder anderen Überraschung muss man immer noch rechnen“, so Boysen.

Keine Trendumkehr zugunsten von Financials

Oliver Pfeil, Manager des DWS (CH) – US Equities führt die gute Perfomance seines Fonds – ein Plus von 26,43 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren bedeutet Platz drei im Ranking – unter anderem darauf zurück, dass er und sein Team schon früh den Trend zu hohen Energiepreisen ausgemacht haben. Als die Subprime-Krise im vergangenen Sommer weltweit die Börsen erschütterte waren Finanzwerte bereits seit längerer Zeit im Fonds untergewichtet. „Wir waren der Meinung, dass die Aktien überhitzt und der Ausblick für diesen Sektor generell schlecht war“, so Pfeil im Gespräch mit e-fundresearch. Wie auch Union Investment-Mann Boysen glaubt auch Pfeil in der nahen Zukunft nicht an eine Trendumkehr zugunsten von Financials. „Diese Branche ist derzeit nicht attraktiv. Hier hat sich viel zum Negativen verändert“, so der Deutsche. Im besonderem würden hier weg gebrochene Gewinne, geringe Profitabilität und hohe Verschuldung gegen ein schnelles Comeback sprechen.

Rohstoff-Boom geht weiter

Ein Ende des Rohstoff-Booms sei dagegen nicht in Sicht. „Die strukturelle Nachfrage ist hier so stark und kann im Prinzip kaum bedient werden. Aufgrund des Ungleichgewichts von Angebot und Nachfrage, müssen die Preise einfach weiter steigen“ so Pfeil. Daran würde sich selbst dann nichts ändern, wenn das Wachstum in China und im asiatischen Raum abkühlen sollte. Dazu sei das Wachstumsniveau schlichtweg zu hoch. Bei den zuletzt starken IT-Werten mahnt Pfeil zur Vorsicht. „Hohe Ölpreise und Inflation sorgen dafür, dass sich die Volkswirtschaften abkühlen werden. Die Frage ist, ob sich die IT-Firmen in diesen Szenario entwickeln können“, so der Fondsmanager. Hier sei Stock-picking gefragt. Persönlich vertraut er derzeit etwa Microsoft, dass mit einem Anteil von 1,9 Prozent zu den größten Werten im Fonds zählt. 

Alle Daten per 30.6.2008 in Euro
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