Clarke, der seit Jahresbeginn die Leitung des European Equity Teams bei Schroders übernommen hat, ist überzeugt, dass die Bewertungen europäischer Firmen langsam “ein Level erreicht haben bei dem es wieder interessant wird einzusteigen”.
Jedoch warnt er davor, sofort große Summen zu investieren, da es noch immer massive Gewinnrisiken gibt. “Die Analysten sind sich einig, dass das europäische Bruttonationalprodukt sich weiter nach unten entwickeln wird, für die Europäischen Firmen haben sie jedoch für das kommende Jahr positive Erwartungen – das passt nicht zusammen. Das Gewinnrisiko ist das größte Risiko im derzeitigen Marktumfeld,” erklärt Clarke.
Vorsichtig einsteigen
Trotz der zu erwartenden Volatilität rät Clarke vorsichtig in den Markt einzusteigen, dabei ganz genau in die Bücher der Firmen, in die investiert werden soll, zu schauen und auf Stabilität achten. Clarke: “Wenn man an ein Unternehmen glaubt dann kann man darin jetzt wieder investieren.”
Abgesehen von der günstigen Bewertung europäischer Unternehmen sieht Clarke auch einen weiteren großen Vorteil von Investitionen in dieser Region – nämlich die Verbindungen zu Emerging Markets. “Es ist billiger in Europa gelistete Firmen mit Verbindungen zu Emerging Markets zu kaufen als in die Schwellenländer selbst zu investieren, außerdem ist das Risiko-Ertragsverhältnis besser”, so Clarke dazu.
Auswirkungen auf Emerging Markets
Clarke setzt in seinem European Equity Alpha Fonds dabei zum Beispiel auf Nestle, ING oder Linde, die einen Großteil ihres Ertrags durch Geschäfte in Schwellenländern erzielen.
Er ist außerdem überzeugt, dass die gebremste Konjunktur in den USA und in Europa sehr wohl Auswirkungen auf die Emerging Markets haben wird, auch wenn diese viel unabhängiger von den USA sind als früher. Clarke: “Auch der Markt hat in den letzten zwei Wochen deutlich gemacht, dass er nicht unbedingt an eine Abkoppelung glaubt.”
Der Schroders European Equity Alpha Fonds, der im letzten Jahr um 2.1% schlechter als sein Referenzindex abgeschnitten hat, hat sich seit Jahresbeginn wieder erholt und liegt nun 2.4% vor dem Index.
Clarke führt das unter anderem auf die von ihm durchgeführte Restrukturierung und Erweiterung des Teams bei Schroders zurück. Er betont dabei vor allem die effizientere Zuteilung von Managern nach ihren Kernkompetenzen sowie die strengere Überprüfung von bestehenden Portfolios gekoppelt mit einer strikteren Abstoßungsdisziplin für schlecht abschneidende Anlagen. (Barbara Ottawa)