Aggressive Asien-Picks

David Urquhart möchte in Asien mehr als nur einen Akienfonds managen. Der Fidelity Funds Asian Aggressive ermöglicht ihm aktive Positionen einzugehen. Welche das momentan sind und warum Australien für ihn eine wichtige Rolle spielt, erklärte er e-fundresearch.com. Funds | 19.06.2008 06:00 Uhr
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Asien hat als Assetklasse immer stärker an Bedeutung gewonnen. Die Region macht mittlerweile zehn Prozent am MSCI World Index aus. Tendenz steigend. Alleine in der breiten Assetklasse Asien Pazifik ex Japan gibt es mittlerweile im deutschsprachigen Raum 127 Fonds mit zusammen 25,3 Mrd. Euro Volumen. Kein Wunder also, dass immer mehr Spezialistenfonds auf den Markt kommen, die eigene Ansätze, einen Sektoren- oder Länderfokus haben.

Aggression durch Konzentration

Fidelity hat per Ende Februar einen neuen Fonds gestartet, der in Österreich bereits zugelassen ist und im August auch in Deutschland zugelassen wird, und der eine Art von „asiatischem Cousin“ des European Aggressive Fund von Mario Frontini sein soll. Dementsprechend heißt der Fonds auch Fidelity Funds – Asian Aggressive. Gemanagt wird der Fonds vom gebürtigen Australier David Urquhart.

"Ich brauche Erfolgsgeschichten"

Der Fonds hält ähnlich wie sein europäischer Cousin ein konzentriertes Portfolio von rund 60 Aktien. „Da es sich um ein konzentriertes Portfolio handelt, dessen Werte ich aus Überzeugung gekauft habe, bin ich derzeit kaum in kleine Unternehmen investiert. Ich brauche Erfolgsgeschichten, Daten aus der Vergangenheit, ich muss wissen, wie sich das Geschäftsmodell eines Unternehmens in Krisen- und in Boomphasen verhält.“ Urquhart verfolgt also einen sehr individualistischen Anspruch und investiert hauptsächlich in medium und large caps. Doch erst am Ende des Investmentprozesses sieht er sich das Portfolio an und vergleicht die Gewichtungen mit dem Index und prüft, inwieweit die Gewichtungen adäquat sind.

Aktuell folgen aus seinen Investmententscheidungen etwa starke Untergewichtungen von chinesischen und indischen Aktien. Sie machen derzeit (Stand: 30.4.2008) nicht einmal zehn Prozent des Fonds aus. Stark übergewichtet hat Urquhart hingegen Malaysia und Indonesien, die zusammen etwas mehr als 15 Prozent ausmachen. Ein besonders wichtiger Teil des Portfolios ist aber Australien. Der gebürtige Australier setzt in seinem Heimatland aber nicht nur auf Minenunternehmen: „Anhand der geschätzten Gewinne für 2009 wird Australien besonders in den Sektoren Medien, Gesundheit und Grundbedarfsgüter bis zu 50 Prozent zu dem gesamten Index beitragen.“ Australien erweitere die Investitionsmöglichkeiten für Asien-Investoren enorm und dürfe in keinem Portfolio fehlen, ist er überzeugt.

Chinas Nachfrage als Renditebringer

Nichtsdestotrotz, ein Investmentthema in Südostasien begleitet auch Urquhart. „Das chinesische Wirtschaftswachstum braucht eine Versorgung mit Rohstoffen und Energie. Deshalb profitieren besonders Lieferanten-Länder in der Region vom Wachstumswunder China.“ So ist Indonesien etwa der größte Exporteur von Kohle, Australien und Indien sind hingegen die größten Eisenerzlieferanten. Einige Unternehmen können dabei auch vollständig von den gestiegenen Preisen profitieren, denn die Chinesen seien bereit zu jedem Preis die Güter abzunehmen.

Doch um die Güter auch erfolgreich zu transportieren, bedarf es auch einer guten Infrastruktur, Häfen, Straßen oder Flugstrecken. Nach aktuellen Zahlen werden die Schwellenländer dieses Jahr rund 1,2 Billionen $ (774 Mrd. Euro) für Infrastrukturinvestitionen in die Hand nehmen, ein erheblicher Teil, knapp 70 Prozent, wird in Asien ausgegeben. Kein Wunder also, dass Urquhart auch auf den Trend der Infrastrukturinvestitionen in Asien setzt.

Wie aktiv das Portfolio zurzeit aufgestellt ist, erkennt man vor allem an den Über- und Untergewichtungen bei den Sektoren. So gewichtet Urquhart Finanztitel um 17,7 Prozent unter. Auch wenn der Ausblick für den Sektor als ganzen nicht so schlecht sei, angesichts starker Bilanzen und steigendem Wohlstand, so findet Fondsmanager Urquhart zu wenig Titel, die auch angemessen bewertet sind.

Fazit

Asiatische Fonds werden in Zukunft verstärkt Spezialisten-Ansätze verfolgen. Ein konzentriertes Portfolio wie jenes des Asian Aggressive diversifiziert das Vermögen vielleicht nicht so gut über Regionen und Sektoren, aber ermöglicht den Fondsmanagern klar, aktive Wetten einzugehen. Wenn Urquhart mit seinen Einschätzungen in Zukunft ein glückliches Händchen hat, wird er den breiten Markt wohl schlagen können. Doch Anleger sollten sich bewusst sein, dass der Fonds nur einen kleinen Ausschnitt aus Asien zeigt – und nicht das ganze Bild.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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