Das Asset Allocation Rennen 2008

Nur 34 von 245 Assetklassen liegen seit Beginn des Jahres im Plus. 6,3 Prozent Verlust bedeutete das für Fondsanleger im Schnitt. Wer jedoch auch in Rohstoffe, Anleihen oder gar lateinamerikanische Aktienfonds investiert war, konnte diesen Verlust verringern. Eine Kurzübersicht von e-fundresearch.com Funds | 11.06.2008 06:00 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Über eine echte Trendwende können sich Fondsanleger noch nicht freuen. Von einer Beruhigung an den internationalen Kapitalmärkten im Mai spüren sie wenig. Denn nur 34 von 245 Fondskategorien liegen seit Beginn des Jahres im Plus, Anleger mussten im Schnitt einen Verlust von 6,3 Prozent hinnehmen. Nichtsdestotrotz sind auch 2008 einige Trends auf den Kapitalmärkten vorhanden, die Anlegern Renditen bescheren konnten, etwa hohe Rohstoffpreise oder starke Schwankungen an den Währungs- und Geldmärkten.

Die besten Assetklassen – ein neues Land des Lächelns

Endlich haben es dieses Jahr wieder einige Aktienkategorien ins Plus geschafft. Und das nicht zu knapp. Brasilien-Aktienfonds liegen seit Beginn des Jahres sogar an erster Stelle. Sie brachten den Anlegern als einzige Anlageklasse zweistellige Rendite, nämlich 11,2 Prozent. Brasilien ist damit jenes Schwellenland, das am erfolgreichsten der Kreditkrise und der Risikoaversion der Investoren trotzen kann. Dank guter wirtschaftlicher Entwicklung und hohen Rohstoffpreisen spüren Anleger in Brasilien von den Subprime-Verlusten der Banken relativ wenig (siehe auch „Brasilien ist das neue China“).

Auch Rohstoff-Fonds gehören 2008 zu den absoluten Top-Performern. Anhaltend hohe Öl- und Nahrungsmittelpreise haben den Fonds Traumrenditen von im Schnitt 9,8 Prozent beschert. Und auch die Anzahl an Fonds immer weiter erhöht. Immer neue Produkte auf verschiedene Indizes strömen als Folge auf den Markt. So sind nach Daten des BVI, des Bundesverbandes Investment und Asset Management allein im ersten Quartal 2008  in Deutschland 591 Millionen Euro in Nahrungsmittel-Investments geflossen.

Doch nicht nur auf den Rohstoffmärkten war 2008 bislang ein Jahr der Rekordjagden. Auch an den Währungsmärkten wurden in den ersten fünf Monaten so manche Rekorde gebrochen. Für Euro-Investoren war dabei besonders die starke Aufwertung des polnischen Zloty gewinnbringend. Polnische Geldmarktfonds legten seit Beginn des Jahres immerhin um 8,6 Prozent zu.

Für Schweizer Immobilienfonds war ebenfalls die Währung ein kleiner Renditebringer. Der Schweizer Franken legte in den vergangenen sechs Monaten gegen den Euro um knapp zwei Prozent zu. Die Immobilienfonds liegen seit Jahresbeginn mit immerhin 5,9 Prozent im Plus.

Risikoaversion ging leicht zurück – Angst vor Inflation bleibt

Auch zahlreiche Schwellenländer-Anleihenfonds konnten seit Beginn des Jahres zulegen. 4,4 Prozent legten die risikoreicheren Anleihen zu. Die osteuropäischen Anleihenfonds können mit einem Plus von 3,8 Prozent dabei gut mithalten. Doch nicht nur in Schwellenländern, auch in Westeuropa zählen Anleihen zu den Gewinnern 2008. So erreichten europäische inflationsgeschützte Anleihenfonds bislang eine Performance von 2,0 Prozent.

Die Flop-Assetklassen

Ganz schlecht lief das Jahr 2008 bislang für asiatische Aktienfonds. Die gefeierten Renditekaiser des vergangenen Jahres mussten zum Teil heftige Kursabschläge hinnehmen. Indien-Akienfonds führen dabei die Liste der Verlierer an, es ging mit 33,9 Prozent bergab. 2007 waren indische Werte noch die beste Assetklasse, der große Absturz nach der Subprime-Krise war ausgeblieben – allerdings nur bis Jänner.

Damit sind auch andere Fernost-Aktienfonds massiv unter die Räder geraten. Der breit gestreute Index Lipper Global Equity Emerging Mkts Far East hat 23,4 Prozent nachgegeben. Auch chinesische Aktienfonds gehören dabei zu den großen Verlierern, mit -24,9 Prozent, ebenso Aktienfonds, die in phillipinische Werte investieren, mit minus 27,9 Prozent.

In Europa und den USA sind die Verluste nicht so gravierend. Für europäische Akienfonds ging es 10,2 Prozent nach unten, für amerikanische Aktienfonds 9,7 Prozent. Die gesamte asiatische Region liegt mit 12,2 Prozent im Minus. Einzig Lateinamerika konnte dank dem brasilianischen Zugpferd dem Sog nach unten trotzen. Die Region liegt mit 2,7 Prozent im Plus.

Fazit

Im vergangenen Jahr waren asiatische Aktienfonds das Maß aller Dinge. Doch Investoren, die zu spät auf den Zug aufgesprungen sind, haben sich gehörig die Finger verbrannt. Die bis zu 33 Prozent Verlust wiegen für sie sehr stark. Doch jene Anleger, die bereits die vergangenen fünf Jahre in Asien investiert sind, können den aktuellen Kursrutsch durchaus verkraften. Bis zu 35 Prozent pro Jahr haben die Fonds gebracht, trotz der herben Verluste der vergangenen Monate. Anleger in dieser Region sollten daher einen stark langfristigen Fokus haben und nicht zu spät auf einen abklingenden Trend setzen.

Alle Daten per 30.5.2008 in Euro
Quelle:  

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