Dr. Doom verschreibt Infrastruktur in Asien

Der Schweizer Investment-Manager und Finanzphilosoph Marc Faber, auch bekannt als “Dr. Doom” sagt eine Fortsetzung der Marktturbulenzen unter Umständen über mehrere Jahre voraus. Als Investitionstipp in diesen unsicheren Zeiten nennt er Infrastruktur- und Immobilienanlagen in Asien. Funds | 09.06.2008 05:30 Uhr
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Bei einem Vortrag an der Wirtschaftsuniversität in Wien betonte Faber die Zinssenkungen und Geldstützen der Nationalbanken weltweit “haben den weiteren Verfall an den Aktienmärkten nur aufgehalten, nicht aber das Problem an sich gelöst”.

Verluste bis 30 Prozent drohen

Er rechnet daher mit weiteren Kursabschläge sowie einem Anhalten der erhöhten Volatilität: “Anleger müssen sich darauf einstellen, bis zu 30 prozentige Verluste zu verkraften egal in welchen Anlageklassen sie investieren.”

Positive Aussichten zeichnet Faber, der seit mehr als 30 Jahren in Asien lebt und arbeitet, für Investitionen in dieser Region, vor allem im Bereich von Infrastruktur und Immobilien.

“Emerging Markets wachsen weitaus schneller als die G7-Staaten wodurch sich etwa der Anteil der USA am globalen Bruttoinlandsprodukt von 32% im Jahr 2000 auf derzeit weniger als 28% reduziert hat,” erläutert Faber.

“Dieser Trend wird noch lange anhalten und einen Wandel in der Wirtschaftsgeschichte vollziehen.” Faber nennt in diesem Zusammenhang den Umstand, dass internationale Liquidität, die bislang vor allem durch die Schuldenexpansion in den USA entstand, nun vor allem von ärmeren Ländern mit ihren wachsenden Reserven gespeist wird, die ihrerseits nun etwa US-Staatsanleihen kaufen.

Konsumverhalten ändert sich durch Wirtschaftswachstum 

Mit erhöhtem Wirtschaftswachstum in der Region ändert sich auch das Konsumverhalten und die Industrie. So merkt Faber an, dass etwa China bereits der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt ist und das nicht zuletzt wegen der wachsenden Anzahl an Autos.

Mehr Fahrzeuge bedeutet aber auch mehr Infrastruktur und hier sieht der Anlageexperte besondere Chancen. Ähnliches gilt für den gestiegenen Rohstoffverbrauch durch die Industrie und damit verbundene Neuinvestitionen im Infrastrukturbereich.

Allen Skeptikern, die etwa im chinesischen Immobiliensektor eine Blase sehen, die jederzeit platzen kann, zeigt Faber Statistiken zu Großbritannien, Irland oder Australien wo “die Hauspreise wirklich verrückt sind”.

China: Immo-Blase und in wenigen Städten

“In China gibt es nur in ein paar wenigen Städten eine Blase im Immobiliensektor. Über das ganze Land verteilt gesehen sind die Hauspreise zwar gestiegen, aber nicht gegenüber dem Bruttoinlandsprodukt.”

Alle Währungen werden gegenüber Gold verlieren

Durch steigende Exportraten werden auch die asiatischen Währungen über die nächsten Jahre aufgewertet werden, sagt Faber voraus. Obwohl er anmerkt, dass weltweit “alle Währungen gegenüber Gold – der einzigen ehrlichen Währung weil man sie nicht beliebig drucken kann – verlieren werden.”

Vorsichtig ist Faber bei Investitionen an Börsen von Emerging Markets, da er nicht an eine völlige Abkopplung dieser Märkte von den USA, die sich seiner Ansicht nach bereits in einer Rezession befinden, oder Europa glaubt.

“Die Börsen könnten kollabieren obwohl die Wirtschaft weiter anwächst, weil der Glaube an eine Abkopplung bei viele Investoren verbreitet ist, “ erläutert Faber. “Wenn eine Marktblase platzt ist das immer ein Zeichen dafür, dass die Erwartungen in diesen Sektor zu hoch waren.”

Weil die verschiedenen Wirtschaftszonen der Erde durch Importe und Exporte sehr stark verlinkt sind, wird laut Faber zum Beispiel eine Rezession in Europa unweigerlich auch Folgen für die chinesische Wirtschaft haben.

China Wachstum wird sich verlangsamen 

“Die Finanzmärkte sind nicht voneinander abgekoppelt. Aber die chinesische Wirtschaft wird weiterhin wachsen. Das Wachstum wird sich jedoch von derzeit etwa 11% auf 4% verlangsamen und es wird sich wie eine  Rezession anfühlen,” schließt Faber. (Barbara Ottawa)

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