EUROFRAME: keine Rezession in Europa

Das Gutachten von EUROFRAME (European Forecasting and Research Association), einem Zusammenschluß von acht unabhängigen europäischen Wirtschaftsforschungsinstituten, erwartet keine Rezession in Europa. Bereits seit dem IV. Quartal 2000 verlangsamte sich die Weltkonjunktur erheblich. EZB weiter unter Zugzwang. Die Gefahr für höhere Defizite in Europa steigt stark an. Funds |

Kurzfristiger Rückschlag durch Terror

Im Gefolge der Terroranschläge vom 11. September in den USA und der anschließenden Maßnahmen zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus haben sich die kurzfristigen Aussichten für die Weltwirtschaft neuerlich eingetrübt. Eine weitere Verschlechterung der internationalen Konjunktur zum Ende dieses Jahres erscheint unvermeidlich. Die vor den Attentaten erwartete Erholung wird um wenigstens ein bis zwei Quartale in das Jahr 2002 verschoben.

Wirtschaftswachstum im Euro-Raum im Jahr 2002 1,6%

Die Wirtschaft der USA befindet sich in der Rezession. Noch ungünstiger ist die Lage in Japan: Produktion und Preise sinken, zugleich ist das Defizit im Staatshaushalt enorm und der Finanzsektor durch notleidende Kredite belastet.

Im Euro-Raum deutete sich im August in den Industrieumfragen eine Stabilisierung an, die Indust­rieproduktion ging im Durchschnitt der Monate Juli und August nicht weiter zurück. Mit den Ereig­nissen vom 11. September und ihren Folgen hat sich das Bild aber wieder erheblich verschlechtert. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich die erwartete Erholung der europäischen Konjunktur ins nächste Jahr verschieben wird.

Euroframe: keine Rezession in Europa

Euroframe rechnet nicht mit einem Abgleiten der europäischen Wirtschaft in eine Rezession, ob­wohl durchaus ein Risiko hiefür gesehen wird. Für 2001 wird ebenso wie für 2002 ein Zuwachs des realen Bruttoinlandsproduktes im Euro-Raum von 1,6% prognostiziert, um fast 2 Prozentpunkte weniger als im Jahr 2000.

Die wirtschaftspolitische Reaktion - sinkende Zinsen

Die Wirtschaftspolitik hat in den Industrieländern - insbesondere in den USA - rasch auf die Gefahr eines Konjunktureinbruchs im Gefolge der Terroranschläge reagiert.

In einer koordinierten Ak­tion senkten die Zentralbanken der großen Industrieländer die Zinsen und führten der Wirtschaft in großem Umfang Liquidität zu. Bereits seit Beginn des Jahres hatte die Notenbank der USA ihre Leitzinsen angesichts der Verlangsamung der Konjunktur und der schwindenden Inflationsgefahr wiederholt herabgesetzt.

Die geldpolitischen Rahmenbedingungen sind im Euro-Raum inzwischen expansiv. Euroframe sieht derzeit keine Gefahren, dass sich die Inflation in der Grundtendenz nachhaltig verstärken könnte; die ausgewiesene Inflation wird in den kommenden Monaten sogar deutlich zurückgehen.

EZB weiter unter Zugzwang

Das Niveau der Zentralbankzinsen erscheint im Euro-Raum derzeit angemessen. Die EZB wäre aber gefordert zügig zu handeln und die Zinsen weiter zu senken, falls sich die Konjunktur stärker als erwartet abkühlen oder eine erhebliche Aufwertung des Euro eintreten sollte.

Wieder höhere Defizite in der EU

Die Haushaltsdefizite werden in der EU im Jahr 2001 kräftig zunehmen. Die derzeitige Entwicklung macht deutlich, dass die mehrjährigen Programme zur Defizitsenkung in einigen Ländern unrealistisch waren, da sie mögliche Konjunkturschwankungen nicht berücksichtigten. Damit stehen die Regierungen nun vor der schwierigen Aufgabe, die in den Stabilitätsprogrammen festgelegten Konsolidierungsziele zu erreichen, ohne durch eine prozyklische Politik die Konjunktur weiter zu dämpfen.

Im gegenwärtigen konjunkturellen Umfeld wäre es daher ratsam, die "automatischen Stabilisatoren" in vollem Umfang wirken zu lassen und strukturelle Defizite, die unabhängig von der zykli­schen Situation sind, als Zielgrößen zu verwenden.

Weitere Information auch unter: www.euro-frame.org (Download der Gesamtprognosen), www.wifo.at und www.ifo.de.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.