Kurzfristiger Rückschlag durch Terror
Im Gefolge der Terroranschläge vom 11. September in den USA und der anschließenden Maßnahmen zum Kampf gegen den internationalen Terrorismus haben sich die kurzfristigen Aussichten für die Weltwirtschaft neuerlich eingetrübt. Eine weitere Verschlechterung der internationalen Konjunktur zum Ende dieses Jahres erscheint unvermeidlich. Die vor den Attentaten erwartete Erholung wird um wenigstens ein bis zwei Quartale in das Jahr 2002 verschoben.
Wirtschaftswachstum im Euro-Raum im Jahr 2002 1,6%
Die Wirtschaft der USA befindet sich in der Rezession. Noch ungünstiger ist die Lage in Japan: Produktion und Preise sinken, zugleich ist das Defizit im Staatshaushalt enorm und der Finanzsektor durch notleidende Kredite belastet.
UI-ChampionsCall mit ProfitlichSchmidlin: „Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen
„Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen„Im Jahr 2023 sind die Fundamentaldaten bei unseren Beteiligungen mit den Aktienkursen weit...Im Euro-Raum deutete sich im August in den Industrieumfragen eine Stabilisierung an, die Industrieproduktion ging im Durchschnitt der Monate Juli und August nicht weiter zurück. Mit den Ereignissen vom 11. September und ihren Folgen hat sich das Bild aber wieder erheblich verschlechtert. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich die erwartete Erholung der europäischen Konjunktur ins nächste Jahr verschieben wird.
Euroframe: keine Rezession in Europa
Euroframe rechnet nicht mit einem Abgleiten der europäischen Wirtschaft in eine Rezession, obwohl durchaus ein Risiko hiefür gesehen wird. Für 2001 wird ebenso wie für 2002 ein Zuwachs des realen Bruttoinlandsproduktes im Euro-Raum von 1,6% prognostiziert, um fast 2 Prozentpunkte weniger als im Jahr 2000.
Die wirtschaftspolitische Reaktion - sinkende Zinsen
Die Wirtschaftspolitik hat in den Industrieländern - insbesondere in den USA - rasch auf die Gefahr eines Konjunktureinbruchs im Gefolge der Terroranschläge reagiert.
In einer koordinierten Aktion senkten die Zentralbanken der großen Industrieländer die Zinsen und führten der Wirtschaft in großem Umfang Liquidität zu. Bereits seit Beginn des Jahres hatte die Notenbank der USA ihre Leitzinsen angesichts der Verlangsamung der Konjunktur und der schwindenden Inflationsgefahr wiederholt herabgesetzt.
Die geldpolitischen Rahmenbedingungen sind im Euro-Raum inzwischen expansiv. Euroframe sieht derzeit keine Gefahren, dass sich die Inflation in der Grundtendenz nachhaltig verstärken könnte; die ausgewiesene Inflation wird in den kommenden Monaten sogar deutlich zurückgehen.
EZB weiter unter Zugzwang
Das Niveau der Zentralbankzinsen erscheint im Euro-Raum derzeit angemessen. Die EZB wäre aber gefordert zügig zu handeln und die Zinsen weiter zu senken, falls sich die Konjunktur stärker als erwartet abkühlen oder eine erhebliche Aufwertung des Euro eintreten sollte.
Wieder höhere Defizite in der EU
Die Haushaltsdefizite werden in der EU im Jahr 2001 kräftig zunehmen. Die derzeitige Entwicklung macht deutlich, dass die mehrjährigen Programme zur Defizitsenkung in einigen Ländern unrealistisch waren, da sie mögliche Konjunkturschwankungen nicht berücksichtigten. Damit stehen die Regierungen nun vor der schwierigen Aufgabe, die in den Stabilitätsprogrammen festgelegten Konsolidierungsziele zu erreichen, ohne durch eine prozyklische Politik die Konjunktur weiter zu dämpfen.
Im gegenwärtigen konjunkturellen Umfeld wäre es daher ratsam, die "automatischen Stabilisatoren" in vollem Umfang wirken zu lassen und strukturelle Defizite, die unabhängig von der zyklischen Situation sind, als Zielgrößen zu verwenden.
Weitere Information auch unter: www.euro-frame.org (Download der Gesamtprognosen), www.wifo.at und www.ifo.de.